
Desoxyribonukleinsäure (DNA) ist das Speichermedium der Natur. Sie kann komplexe Informationen und extrem viele Daten auf kleinem Raum über zum Teil Jahrtausende hinweg sichern. Das gilt nicht nur für biologische Erbinformationen.
Dass synthetische DNA-Speicher möglich sind, ist bereits bekannt. Allerdings sind sie noch nicht so weit entwickelt, dass sie herkömmliche elektrische Speichermedien ersetzen könnten. Gerade die flexible Dateiverwaltung ist eine Herausforderung für DNA-basierte Speicher. Eine Schwierigkeit ist etwa das mehrmalige Auslesen von Dateien, ohne sie dabei zu zerstören. Auch verschiedene Dateien zu speichern und in der DNA wiederzufinden, war bisher ein Problem.
Ähnlich der herkömmlichen Magnetband-Kassetten
Hier setzen chinesische Forscher an: Sie haben ein DNA-Kassettenband entwickelt, auf dem mehrere Dateien gespeichert und verwaltet werden können sollen. Der Aufbau ähnelt in Grundzügen einer herkömmlichen Magnetband-Kassette. Die Studie der Forscher ist in der Fachzeitschrift ”Science Advances” erschienen. Bisher war das Abrufen einzelner Dateien auf einem DNA-Speicher sehr aufwendig. Ein spezielles Lesegerät soll die Dateien nun aber gezielt auslesen, löschen oder neu ablegen können.
Trotz Fortschritten bleiben Herstellung und Auslesen der DNA-Speicher teuer und langsam. Ein Einsatz im Alltag ist daher noch nicht realistisch. Langfristig könnten solche Speicher aber für Archive, Forschung oder fälschungssichere Daten interessant werden.
Diese Nachricht wurde am 11.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.