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Nie wieder

Noch sind Semesterferien. Doch während die wohlhabenderen Studenten Reisen nach Australien oder Südamerika unternehmen, versuchen die Daheimgebliebenen ihre leeren Kassen aufzufüllen. Jobs gibt es viele, doch wenige von ihnen sind beliebt.

    Bauschutt räumen, Kühlschränke und Klaviere schleppen, Dachgeschosse entrümpeln und putzen. Traumjobs sind das alles nicht, aber die durchschnittlich 15 Mark pro Stunde können viele junge Leute gut gebrauchen. Besonders wählerisch können sie dabei nicht sein, denn die Konkurrenz ist groß: Zwei Drittel aller Studenten jobben.

    Die Schmerzgrenze liegt unterschiedlich hoch. Während für die einen schon das Fast-Food-Restaurant nicht in Frage kommt, geben andere erst bei der Fließbandarbeit auf. "Du arbeitest wie eine Maschine, wie eine Verpackungsmaschine, und wenn du nach Hause kommst, machst du eigentlich die gleichen Bewegungen den ganzen Abend", erzählt Christina. Die Kölner Studentin hatte wochenlang Parfum verpackt – für sie ein Horrorjob.

    Die Arbeit in einem Callcenter ist am meisten verhasst, denn die Personen am anderen Ende des Hörers werden oft sehr unfreundlich. Schnell aufgegeben wird auch, wenn im Job die Zeit einfach nicht vorbei geht, zum Beispiel als Parkplatzzuweiser oder Wachmann. Richtig schlimm sind allerdings erst die Arbeiten mit dem gewissen Ekel-Faktor:

    Mein schlimmster Job war in so einer Feinkostfabrik, wo ich mit zehn portugiesischen Hausfrauen Hering einlegen musste – in Sahnesoße. Es war heiß, es war glitschig, überall Mayonnaise, alles klebte, und die Heringe flogen natürlich nur so durch die Luft. Seitdem habe ich nie wieder etwas aus der Dose gegessen.