In den USA und in Japan ist man da schon weit fortschrittlicher: Ein Ruheraum für Mitarbeiter mit Liegesessel gehört längst zur festen Einrichtung. Der Erfolg ist messbar: die Mitarbeiter sind erholter, arbeiten effizienter und auch das Betriebsklima verbessert sich. Was hierzulande als Mittagsschlaf bezeichnet wird, nennen Experten Powernapping, was das gleiche meint wie ein Nickerchen von höchstens 20 Minuten. Stuttgarter Architekturstudenten haben im letzten Jahr für Furore gesorgt: sie haben Schlafkokons erfunden, die das "Powernapping" an allen nur denkbaren Orten ermöglichen sollen.
Frau: " Wenn ich darf, mach ich das gerne, aber ich komm leider nicht dazu- Frau: Er wäre mir wichtig, wenn ich ihn quasi ausführen könnte. "
Mann: " Wenn die entsprechenden Räumlichkeiten gegeben würden und man wirklich die Ruhe hätte, dann würde ich das wenigstens mal ausprobieren. "
Aber bis auf die Chefetagen müssen hierzulande müde Häupter entweder auf der Tischkante ruhen oder eben durchhalten. Doch es gibt Hoffnung. Stefanie Eberding und Siegfried Irion vom Institut für Wohnen und Entwerfen an der Stuttgarter Universität haben gemeinsam mit Studenten Schlafkapseln erfunden.
Kleine Höhlen, in die man immer und überall reinkriechen kann. Am Anfang der Erfindung stand die Frage: was sich müde Menschen eigentlich wünschen: Architekt Irion:
" Also zum Beispiel wollten Leute gerne Schutz haben, also Sichtschutz - aber trotzdem noch Kontakt zur Außenwelt, also dieses sehen, aber nicht gesehen werden. "
Geschützt, bequem und flexibel waren einige Kriterien, die es umzusetzen galt. Fast traumwandlerisch gelang der Studentengruppe um Irion der große Wurf, vier Prototypen für den Mittagsschlaf entstanden:
" Die billigste und kleinste Variante war ein pneumatisches Produkt - Nap-Pak; Das man mit einem Trolly mit sich ziehen kann, sehr praktisch, das sich selbst aufbläst -in Minutenschnelle- und auch durch die Umkehrung, also es zieht sich selber wieder zusammen. "
Die Steigerung von Nap-Pak ist die Napmosphere. Gestresste Zeitgenossen werden in dieser Behausung in den Schlaf gestreichelt. Handlich klein passt die Schlafhülle in jeden Managerkoffer - Architektin Stefanie Eberding:
" Das ist auch eine pneumatische Konstruktion. Das muss man sich auch wie ein Schlafkokon vorstellen mit textilem Gewebe immer wieder dazwischen gewebt, das man den Kontakt noch zu Außen hat- von außen aber nicht reinschauen kann und in dieser pneumatischen Konstruktion sind ergotherapeutische Massagekugeln drin. Also man kann da in diesen Kokon reinschlüpfen wird massiert und ist komplett abgeschlossen von der Umwelt. "
Da bleibt kein Auge mehr offen. Doch, die absolute Luxusoase unter den Schlafkapseln ist Nap-Shell. Nap-Shell gleicht einem großen ovalen Ei und ist für den Dauerbetrieb - zum Beispiel in Büros - entworfen. Zwischen 10.000 bis 15.000 Euro müssen Mittagsschläfer für die noble Herberge schon hinlegen, dafür bietet das Innere auch einiges. Angefangen von abschließbaren Türen über eine Klimaanlage bis hin zur belüfteten Matratze, ja sogar eine Stereo-Anlage sorgt für wohlige Geräusche. Geräusche?
" Das hat man gemessen und es wird in Großraumbüros ein gewisses Grundrauschen eingespielt - das kennt man vom Bad, Freibad, wenn man liegt, dieses nicht mehr irgendwie lokalisierbare Geräusch - und das gibt ein Entspannungsgefühl und das ist ähnlich beim Entspannen auch. Kleine Kinder schlafen bei Nachtmusik ein ... so ähnlich kann man sich das bei Erwachsenen auch vorstellen. "
Hoffnung für alle Schreibtischschläfer ist also in Sicht. Vorbei auch die Zeiten in denen nadelgestreifte Persönlichkeiten mit hängenden Mundwinkeln im Warteraum des Flughafens unwürdig dahindämmern. An Flughäfen, Bahnhöfen auf Messen - überall ist Platz für eine Schlafkapsel:
" Jeder weiß irgendwie man geht einen halben Tag durch ne’ Messe und irgendwann ist man unheimlich müde. Es gibt da so Ruheräume, in die man manchmal nicht gerne reingeht, weil sie nicht so gepflegt aussehen oder für andere Zwecke benutzt werden. Also insofern ist so was auch ausweitbar, sowohl auf den Arbeitsplatz über den Freiraum bis hin in Museen rein. "
Euphorisch wurde die Erfindung der Kapseln im vergangen Jahr gefeiert. Eine amerikanische Anwaltskanzlei wollte gleich zehn Kapseln bestellen. Auch Arbeitsmediziner wurden sofort hellhörig. Doch der deutsche Markt ist unbarmherzig, was müde Angestellte angeht, noch einmal Siegfried Irion:
" Weil da eigentlich ne Grundangst herrscht, dass das zum Beispiel über Gewerkschaften institutionalisiert werden könnte und da sehen die Unternehmen halt Geld auf sich zukommen, also Investitionsauslagen auf sich zukommen - und die würden sie gerne vermeiden. "
Zurzeit wird nach einem geeigneten Produzenten für die Schlafkapseln gesucht. Bis die erfolgreichsten Prototypen tatsächlich auf den Markt gebracht werden, wird der eine oder andere Kopf wohl noch auf der Schreibtischplatte ruhen.
Weitere Informationen:
/www.power-napping.com/
Frau: " Wenn ich darf, mach ich das gerne, aber ich komm leider nicht dazu- Frau: Er wäre mir wichtig, wenn ich ihn quasi ausführen könnte. "
Mann: " Wenn die entsprechenden Räumlichkeiten gegeben würden und man wirklich die Ruhe hätte, dann würde ich das wenigstens mal ausprobieren. "
Aber bis auf die Chefetagen müssen hierzulande müde Häupter entweder auf der Tischkante ruhen oder eben durchhalten. Doch es gibt Hoffnung. Stefanie Eberding und Siegfried Irion vom Institut für Wohnen und Entwerfen an der Stuttgarter Universität haben gemeinsam mit Studenten Schlafkapseln erfunden.
Kleine Höhlen, in die man immer und überall reinkriechen kann. Am Anfang der Erfindung stand die Frage: was sich müde Menschen eigentlich wünschen: Architekt Irion:
" Also zum Beispiel wollten Leute gerne Schutz haben, also Sichtschutz - aber trotzdem noch Kontakt zur Außenwelt, also dieses sehen, aber nicht gesehen werden. "
Geschützt, bequem und flexibel waren einige Kriterien, die es umzusetzen galt. Fast traumwandlerisch gelang der Studentengruppe um Irion der große Wurf, vier Prototypen für den Mittagsschlaf entstanden:
" Die billigste und kleinste Variante war ein pneumatisches Produkt - Nap-Pak; Das man mit einem Trolly mit sich ziehen kann, sehr praktisch, das sich selbst aufbläst -in Minutenschnelle- und auch durch die Umkehrung, also es zieht sich selber wieder zusammen. "
Die Steigerung von Nap-Pak ist die Napmosphere. Gestresste Zeitgenossen werden in dieser Behausung in den Schlaf gestreichelt. Handlich klein passt die Schlafhülle in jeden Managerkoffer - Architektin Stefanie Eberding:
" Das ist auch eine pneumatische Konstruktion. Das muss man sich auch wie ein Schlafkokon vorstellen mit textilem Gewebe immer wieder dazwischen gewebt, das man den Kontakt noch zu Außen hat- von außen aber nicht reinschauen kann und in dieser pneumatischen Konstruktion sind ergotherapeutische Massagekugeln drin. Also man kann da in diesen Kokon reinschlüpfen wird massiert und ist komplett abgeschlossen von der Umwelt. "
Da bleibt kein Auge mehr offen. Doch, die absolute Luxusoase unter den Schlafkapseln ist Nap-Shell. Nap-Shell gleicht einem großen ovalen Ei und ist für den Dauerbetrieb - zum Beispiel in Büros - entworfen. Zwischen 10.000 bis 15.000 Euro müssen Mittagsschläfer für die noble Herberge schon hinlegen, dafür bietet das Innere auch einiges. Angefangen von abschließbaren Türen über eine Klimaanlage bis hin zur belüfteten Matratze, ja sogar eine Stereo-Anlage sorgt für wohlige Geräusche. Geräusche?
" Das hat man gemessen und es wird in Großraumbüros ein gewisses Grundrauschen eingespielt - das kennt man vom Bad, Freibad, wenn man liegt, dieses nicht mehr irgendwie lokalisierbare Geräusch - und das gibt ein Entspannungsgefühl und das ist ähnlich beim Entspannen auch. Kleine Kinder schlafen bei Nachtmusik ein ... so ähnlich kann man sich das bei Erwachsenen auch vorstellen. "
Hoffnung für alle Schreibtischschläfer ist also in Sicht. Vorbei auch die Zeiten in denen nadelgestreifte Persönlichkeiten mit hängenden Mundwinkeln im Warteraum des Flughafens unwürdig dahindämmern. An Flughäfen, Bahnhöfen auf Messen - überall ist Platz für eine Schlafkapsel:
" Jeder weiß irgendwie man geht einen halben Tag durch ne’ Messe und irgendwann ist man unheimlich müde. Es gibt da so Ruheräume, in die man manchmal nicht gerne reingeht, weil sie nicht so gepflegt aussehen oder für andere Zwecke benutzt werden. Also insofern ist so was auch ausweitbar, sowohl auf den Arbeitsplatz über den Freiraum bis hin in Museen rein. "
Euphorisch wurde die Erfindung der Kapseln im vergangen Jahr gefeiert. Eine amerikanische Anwaltskanzlei wollte gleich zehn Kapseln bestellen. Auch Arbeitsmediziner wurden sofort hellhörig. Doch der deutsche Markt ist unbarmherzig, was müde Angestellte angeht, noch einmal Siegfried Irion:
" Weil da eigentlich ne Grundangst herrscht, dass das zum Beispiel über Gewerkschaften institutionalisiert werden könnte und da sehen die Unternehmen halt Geld auf sich zukommen, also Investitionsauslagen auf sich zukommen - und die würden sie gerne vermeiden. "
Zurzeit wird nach einem geeigneten Produzenten für die Schlafkapseln gesucht. Bis die erfolgreichsten Prototypen tatsächlich auf den Markt gebracht werden, wird der eine oder andere Kopf wohl noch auf der Schreibtischplatte ruhen.
Weitere Informationen:
/www.power-napping.com/
