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Niemand ist zum Einlenken bereit

Ein Jahr nach dem Ausbruch der Rebellion in der Elfenbeinküste findet in Abidjan ein internationales Kulturfestival statt. Auf der Open-air-Bühne im Kulturpalast tritt eine Rap-Band aus Benin auf. Im Hintergrund glänzen die Lagune Ebrié und die Hochhäuser des gegenüberliegenden Plateauviertels in der untergehenden Sonne.

Martina Zimmermann | 04.11.2003
    Die Leute essen, trinken, scherzen in den "maquis" – so heißen die mit ein paar Brettern aus dem Boden gestampften Restaurants. Der Taxifahrer Roger Tra meint:

    Am Samstag gehen die Leute aus, am Wochenende amüsieren sie sich, gehen in Diskotheken, in Bars und in die Maquis, da läuft das Geschäft.

    Nichts deutet hier im Stadtteil Treichville darauf hin, dass die Lage in der Elfenbeinküste explosiv ist. Das Land ist in zwei Teile geteilt, die ehemaligen Rebellen, die nun "Forces nouvelles" genannt werden, kontrollieren den Norden mit der zweitgrößten Stadt Bouaké, die Regierungstruppen von Präsident Gbagbo, die sog. "Loyalisten", den Süden, wo die Wirtschaftsmetropole Abidjan liegt. Französische und westafrikanische Truppen sollen in einer Pufferzone den Frieden aufrechterhalten.

    Musik dröhnt auch am Platz der Gendarmerie im Stadtteil Abobo aus den Lautsprechern: Hier haben sich an diesem Samstagmorgen mehrere hundert Leute zu einem Meeting "für den Frieden" versammelt. Mit Musik wird das Warten auf die Führer der Oppositionsparteien überbrückt. Hier werden andere Töne angeschlagen:

    Wir leben derzeit in Abidjan total in Angst. Wir sagen, von einem Tag auf den anderen wird es einen Umsturz geben.


    Man weiß nicht, an welchem Tag der Krieg wieder ausbricht. Wir schlafen mit offenen Augen. Wir sagen, von einem Tag auf den anderen kann alles zusammenstürzen.

    Die Krise brach am 19. September 2002 aus. Präsident Gbagbo war in Rom, als schwer bewaffnete Soldaten Abidjan, Bouaké und Korhogo angriffen. Der Präsident brach seinen Papstbesuch ab und kehrte nach Abidjan zurück. Die Rebellen eroberten in kurzer Zeit den Norden der Elfenbeinküste, machten die Stadt Bouaké zu ihrem Hauptquartier. Unter den Rebellen waren Soldaten und Offiziere aus der Armee der Elfenbeinküste, doch die Anhänger Präsident Gbagbos machten auch Söldner aus, die angeblich von Burkina Faso unterstützt wurden.
    Um weitere Massaker zu verhindern, schritt Frankreich ein. Die ehemalige Kolonialmacht hat ständig 1000 Soldaten in dem Land stationiert. Sie sollen die Ausländer schützen, darunter 20 000 Franzosen, die in der Elfenbeinküste leben, Frankreichs wichtigstem Partner in Afrika - sei es in Wirtschaft und Handel, Wissenschaft und Kultur. Es bestehen auch militärische Beistandsabkommen zwischen den beiden Ländern. In den Tagen nach der Rebellion evakuierten die Franzosen über 2500 Menschen. Heute sind in der Elfenbeinküste 4000 Soldaten im Einsatz, verstärkt von westafrikanischen Einheiten.

    Plateau heißt das Geschäftsviertel von Abidjan. Die Skyline erinnert an Frankfurt, sechsspurige Straßen führen durch den Stadtteil. Auf einem Platz neben einer Grünanlage treffen sich jeden Tag Männer zum Diskutieren. Der Ort wird Sorbonne genannt, wie die Pariser Universität. Die Männer vergleichen den Ort auch mit der Hyde-Park-Corner, weil sich hier jeder zu Wort melden darf. In einer Gruppe reden sich junge Männer die Köpfe heiß. Sie alle sind auf Frankreich wütend, das ihrer Meinung nach die Rebellion durch sofortiges Eingreifen hätte verhindern müssen. Einer erklärt:

    Am 19. September waren wir alle auf der Straße. Ich habe keine einzige Demonstration versäumt. Ich werde Laurent Gbagbo verteidigen, ich bin bereit. Uns passt seine Politik. Wir werden ihn unterstützen, selbst wenn wir zur Waffe greifen müssen. Wir sind bereit, für ihn zu sterben!

    Die "Sorbonne" ist eine Hochburg von Anhängern des Präsidenten. Mohamed, der bei Kriegsausbruch auf dem Campus von Abidjan wohnte, erlebte den 19. September anders:

    Ich fürchtete um mein Leben, weil gewisse Leute sich das Recht herausnahmen, die Wohnheime auszuräumen, anzugreifen und sogar zu töten. Manche hatten eine Machete, andere Feuerwaffen, und sie griffen alle an, die nicht für Gbagbo waren oder die vor dem Krieg öffentlich für den RDR waren.

    Als ich die Umtriebe im Campus bemerkte, ging ich nach Treichville. Es war mein Glück, dass ich das Wohnheim verlassen hatte. Denn zwei Tage später wurde mein Zimmer von Studenten aufgebrochen. Ein Freund rief mich nachts um eins auf meinem Handy an. Er beobachtete den Angriff von seinem Fenster aus. Er wusste, dass ich nicht da war und sagte, was ist los, bei dir sind Studenten. Sie haben alles durchsucht, sie haben alles kaputt gemacht, meinen Fernseher, meinen Kühlschrank, meine teuersten Kleidungsstücke, meine Schuhe. Ich habe alles verloren. Sogar manche Dokumente wurden verbrannt, aus purer Gemeinheit. Nur, weil ich einen Namen aus dem Norden habe, haben sie alles zerstört. Ich bin nie wieder zurückgegangen. Ein paar Freunde haben mitgebracht, was von meinen Sachen übrig war.


    "Mohamed" ist Mitglied des RDR, des Rassemblement des Républicains von Alasane Ouattara, der derzeit in Frankreich im Exil lebt. "Mohamed" ist nicht sein richtiger Name, der junge Mann will anonym bleiben.

    Trotz der Ausgangssperre gab es in den Monaten nach der Rebellion auch in Abidjan Tote. Sog. "Todesschwadronen" trieben ihr Unwesen. Mohamed erklärt:

    Die Todesschwadronen tauchten nicht plötzlich auf, die gab es schon vor dem Krieg. Man hatte sie gebildet, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Damit vor allem die Leute der Opposition und des RDR begriffen: Wenn ihr zuviel protestiert oder zu laut redet, können wir euch zum Schweigen bringen. Seit Kriegsanfang haben die Todesschwadronen mindestens 200 Menschen auf dem Gewissen. Sie wurden aus ihren Wohnungen gezerrt und eiskalt auf der Straße niedergeschossen.

    Inzwischen ist ein Versöhnungsprozess in Gang. Im Februar dieses Jahres fanden in Marcoussis bei Paris Friedensverhandlungen statt. Die Franzosen setzten Rebellen und Regierung an einen Tisch und erzwangen nach einer Woche schwierigster Verhandlungen einen Kompromiss. Der Vertrag sah u.a. und eine Regierungsbildung mit Ministern aus den Reihen der Rebellen vor, sowie ein Amnestiegesetz und die Entwaffnung der Rebellen. Präsident Gbagbo ernannte eine neue Regierung, doch er verweigerte den Forces Nouvelles das Verteidigungs-, das Sicherheits- und das Familienministerium. Im September kündigten die Minister der Opposition ihre Mitarbeit auf; die Rebellen weigerten sich auch, die Waffen niederlegen. Gerüchte besagen, dass die Regierungstruppen ebenfalls stark aufrüsten. Präsident Laurent Gbagbo gibt sich unbeeindruckt:

    Wir haben unseren Teil beigetragen, nun sind die anderen dran. Ich musste zuerst die Regierung bilden. Ich hatte dazu keine Lust, das werden Sie leicht verstehen. Wenn einer mit einem Programm gewählt wird, mit Mitarbeitern, die er kennt, und wenn er dann angegriffen wird und man ihn bittet, um des Friedens willens eine Regierung mit denen zu bilden, die ihn angegriffen haben, tut man das nicht leichten Herzens. Aber ich habe es getan. Ich habe ein Amnestiegesetz verabschieden lassen für Leute, die sich schuldig gemacht haben gegenüber der Republik und der Nation, die ich repräsentiere. Die nationale Aussöhnung geschieht nicht von alleine, man kann nicht auf einem Fuß tanzen. Tragt euren Teil bei, und das Land ist gerettet.

    Präsident Gbagbo macht keinen Hehl daraus, dass er den Friedensvertrag nur notgedrungen unterschrieben hat. Er wurde im Jahr 2000 zum Präsidenten gewählt, und er pocht darauf, der legitime Vertreter der Elfenbeinküste zu sein. Allein, an der Wahl konnte sein größter Rivale, Alasane Ouattara, Führer des RDR, nicht teilnehmen. Ouattara stammt aus dem muslimischen Norden. Auch die Partei PDCI, "parti democratique de Cote d´Ivoire", die das Land von der Unabhängigkeit bis zum Staatsstreich 1999 regierte und ihre Hochburg im Zentrum hat, war durch ein Urteil des obersten Gerichtshofs von der Wahl ausgeschlossen. Präsident Gbagbo hat seine Anhänger im Süden und Südwesten. 1990 wurde das Mehrparteiensystem eingeführt, heute ist die Parteienlandschaft ethnisch geprägt. Mohamed erklärt, wie es dazu kam:

    Als in der Elfenbeinküste das Mehrparteiensystem eingeführt wurde, war ich noch auf dem Gymnasium. Ich war im FPI, wie alle jungen Leute in meinem Alter damals, in der Uni wie in den Gymnasien. Wir gehörten alle zum Front patriotique ivoirien , zur Partei des derzeitigen Präsidenten Gbagbo. Alle jungen Leute waren auf seiner Seite, wir waren alle gegen Alasane Ouattara! Aber was passierte dann? Bédié begann mit seiner Politik der "ivoirite" und bekämpfte ab 1996 Alasane Ouattara. In den Augen dieser Leute war ein Elternteil von Ouattara kein Ivorer. Das stimmte nicht. Er hat die Papiere seines Vaters vorgelegt, seine Ausweise, die noch die Weißen ausgestellt haben, denn vor der Unabhängigkeit waren wir alle Franzosen. Er hat alle Papiere vorgelegt, aber es war nichts zu machen. Wir waren alle in der Opposition gegen Alasane Ouattara, aber als man aus ihm einen Ausländer machen wollte, der nur umständehalber Ivorer sei, machte man mit einem Schlag aus allen Bürgern aus dem Norden Ivorer zweiter Klasse.

    Die Elfenbeinküste wurde über 40 Jahre lang von Felix Houphouet-Boigny regiert. Nach der Unabhängigkeit 1962 galt das Land galt als die Schweiz Westafrikas, und Houphouet nahm Leute aus den benachbarten ärmeren Staaten mit offenen Armen auf. Sie durften brachliegendes Land bearbeiten und wurden schnell eingebürgert. Als Houphouet 1993 starb, war Alasane Ouattara sein Premierminister. Er hatte dem Land mit einer strengen Sparpolitik zu neuem wirtschaftlichen Aufschwung verholfen.

    Nach dem Tod des Gründervaters Houphouet übernahm Präsident Konan-Bédié das Ruder. Um seinen Widersacher Ouattara auszuschalten, erfand Bédié das Konzept der "ivoirité": Von da an hing es von der Herkunft des Kandidaten ab, ob er sich für die Präsidentschaftswahl aufstellen lassen konnte. Beide Elternteile müssen Ivorer sein.
    Bédié musste 1999 nach einem Putsch gehen. Bei den Präsidentschaftswahlen 2000 wurde dann Laurent Gbagbo, jahrelang Oppositionsführer, gewählt. Ouattara war wieder nicht als Kandidat zugelassen. Vor der Präsidentenwahl wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Artikel 35 besiegelt das Konzept der "ivoirité". Ouattara wurde erst im Juni 2002 die Staatsbürgerschaft erneut zuerkannt.
    Das Land zählt mindestens 26 Prozent Ausländer und über 60 verschiedene Ethnien. Zahlenmäßig sind die Menschen aus dem Norden überlegen. Doch mit der Unabhängigkeit kamen die "Baoulé", die Ethnie des ersten Präsidenten Houphouet-Boigny, an die Macht. Houphouet machte aus seinem Geburtsdorf Yamoussoukro die politische Hauptstadt. Houphouets Nachfolger Bédié musste 1999 gehen: der Putsch des General Guei setze einer langen Phase der Stabilität ein Ende. Mit Laurent Gbagbo sind seit dem Jahr 2000 die Völker aus dem Süden und dem Westen am Ruder. Und die finden das Konzept der "ivoirité" meist völlig in Ordnung. Für sie ist Alasane Ouattara die Ursache allen Übels im Land. Der Abidjaner Taxifahrer Roger Tra, der aus dem Westen stammt, meint:

    Meine eigene Frau stammt aus Burkina Faso. Ihr Vater ist Burkinabese, ihre Mutter Ivorerin. Also könnte meine Frau nicht Präsident werden. Aber man kann seinem Land auf jedem Posten dienen, nicht nur als Präsident. Der, dessen Eltern nicht Ivorer sind, darf nichts erzwingen.
    Jedes Land hat seine Verfassung und seine Lebensart. Wir können nicht bestimmen, wer Präsident in Frankreich sein soll, wir können nicht an der Stelle von Frankreich, Deutschland oder England entscheiden.


    Der Friedensvertrag von Marcoussis sieht allerdings Diskussionen über eine mögliche Verfassungsänderung vor. Auf einem Kolloquium in Abidjan forderten Intellektuelle Anfang September die Änderung des umstrittenen Artikel 35, um das Land aus der Krise zu holen. Präsident Gbagbo auf die Frage, was er davon hält:

    Ich lasse die Intellektuellen reden. Sie führen das große Wort. Ich aber regiere ein Land und tue, was für mein Land gut ist. Die reden. Es ist gut, dass sie reden. Es braucht Leute, die reden, die so reden. Nur - für sie hat es keine Konsequenzen, zu reden! Als ich in der Opposition war und keine Macht hatte, habe ich auch geredet. Also - lass sie reden!
    Und schon ist Präsident Gbagbo bei einem anderen Thema... Seine Aussöhnungspolitik sieht offensichtlich anders aus als der Friedensvertrag von Marcoussis.

    Im Fernsehen laufen ständig Spots, die zur Versöhnung aufrufen. Doch in den Sendungen der Radio-Television ivoirienne wird Propaganda gemacht.

    Schauen Sie sich in Afrika um. Schauen Sie, wie das in anderen Ländern läuft," ereifert sich eine hübsche Moderatorin. "Es gab immer Kriege in Afrika, man hat deshalb nie die Verfassung geändert. In Ruanda, in Kongo, in Südafrika hat man keine neue Verfassung geschrieben. Wir sind es leid, lasst uns damit in Frieden!

    Infolge der politischen Unruhen hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert. Internationale Institutionen verweigerten ihre Unterstützung, zudem sanken die Kurse für die wichtigsten Exportartikel Kakao und Kaffee. Ferro Bally, der Chef der Politikredaktion der regierungsfreundlichen Zeitung Fraternité Matin, erklärt:

    Am Anfang litten die Leute unter der Ausgangssperre. (...) Das war ein schweres Schicksal, wir haben das mehrere Monate lang ertragen. Nun bekommen die Menschen in der Elfenbeinküste die kollateralen Auswirkungen des Krieges schmerzhaft zu spüren. Viele Unternehmen haben zugemacht, viele Arbeiter haben ihre Arbeit verloren oder haben derzeit nichts zu tun. Abidjan hatte vor dem Krieg etwa zwei Millionen Einwohner, heute sind wir fünf Millionen! 90 Prozent der Menschen, die die von den Forces nouvelles kontrollierten Gebiete verlassen haben, kamen nach Abidjan. Ich stamme aus einem besetzten Gebiet, unsere Verwandten sind aus den Gebieten der Rebellen geflohen, und natürlich sind die jetzt alle bei uns. Es ist nicht leicht, sie zu ernähren.

    Für weiteren Konfliktstoff sorgt das Bodenrecht. "Das Land gehört dem, der es bearbeitet," hieß die Devise des Staatsgründers Houphouet-Boigny. Doch mittlerweile fehlt es an Terrain. Ein neues Gesetz sieht vor, dass nur mehr Ivorer Land besitzen dürfen, keine Ausländer und keine aus dem Ausland stammenden Bürger. Die können das Land zwar weiterhin bewirtschaften, sollen es aber nicht mehr vererben können. Auch dieser Punkt soll laut dem Friedensvertrag von Marcoussis neu diskutiert werden.

    Für die Diplomaten in Paris sind die "ivoirité" und das Bodenrecht die eigentlichen Ursachen des Konflikts. Die Afrikapolitik der Franzosen, die den verfeindeten Clans den Friedensvertrag abgerungen haben, ist eine Gratwanderung, die je nach Konjunktur von beiden Seiten in der Elfenbeinküste kritisiert wird. RDR-Chef Alasane Ouattara lebt wie frühere Präsident Konan-Bédié in Paris, und auch ein Rebellenführer, Ibrahim Coulibaly. Alle sind potentielle Kandidaten für die nächsten Präsidentschaftswahlen, die 2005 stattfinden sollen.

    Doch Wahlen können nur stattfinden, wenn das Land seine Einheit wieder gefunden hat – so sieht es die Verfassung vor, und auch praktisch kann man wohl kaum eine Wahl während eines Bürgerkriegs abhalten. Die Fronten verhärten sich, beide Lager sind bereit, zu kämpfen und zu sterben. Von den Politikern zeigt sich keiner zum Einlenken bereit. Laut Präsident Gbagbo fehlt es dem Land an politischer Kultur.

    Wir haben in der Cote d´Ivoire alles versucht. Wir haben die Einheitspartei ausprobiert, die willkürlichen Verhaftungen, wir hatten den Staatsstreich, wir hatten eine Militärmacht, wir haben den Bürgerkrieg ausprobiert. Nun versucht man es mit Attentatsversuchen. All das ist gescheitert, und hat zu keiner befriedigenden Lösung geführt. Wir müssen intelligent sein und begreifen, dass die einzige Sache, die wir noch nicht probiert haben, die Demokratie ist.

    Das Problem ist nur: Die Anhänger des RDR teilen Präsident Gbagbos Demokratieverständnis nicht. Mohamed meint:

    Jeder muss Kandidat sein können bei der Präsidentschaftswahl. Man darf niemandem verbieten, Kandidat zu sein. Die Leute haben ihre Papiere vorgelegt, die sind in Ordnung, sie müssen Kandidat sein. Herr Bédié muss Kandidat sein können, Herr Ouattara muss sich aufstellen lassen können, Herr Gbagbo muss sich zur Wahl stellen, und der Beste möge gewinnen. Dann wird der Frieden wiederkommen.

    In Abidjan verschwinden derweil Oppositionelle, vor kurzem wurde sogar ein französischer Journalist auf offener Straße von einem Polizisten erschossen.
    Soll die Elfenbeinküste nicht im Chaos versinken, muss Frankreich seinen militärischen und diplomatischen Einsatz mindestens bis zur Präsidentenwahl im Jahr 2005 aufrechterhalten, möglicherweise sogar verstärken.