Dienstag, 19. März 2024

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Niger
Schüler trotzen der Gefahr durch Boko Haram

Die Islamistenmiliz Boko Haram terrorisiert große Gebiete in Nigeria, Niger, Kamerun und Tschad. Eine der Folgen ist der Zusammenbruch des Bildungssystems in Teilen dieser Staaten. Aus dem Niger gibt es aber jetzt einen kleinen Erfolg zu vermelden.

18.01.2016
    Flüchtlinge in einem Lager im Tschad.
    Vor Boko Haram geflohene Menschen in einem Flüchtlingslager im Tschad. (dpa / picture alliance / Kristin Palitza)
    Trotz der Angst vor Anschlägen der Terrormiliz Boko Haram haben im Niger wieder fast 100 Schulen geöffnet. Sie wurden in Gebiete verlegt, die als relativ sicher gelten. Außerdem wurden in Lagern, in die Menschen aus Angst vor Boko Haram geflohen sind, Unterrichtsräume eingerichtet. Immerhin bedeutet das für etwa 6.000 Kinder, dass sie wieder zur Schule gehen dürfen.
    Am Tschadsee sind 2000 Schulen geschlossen
    Um diesen Erfolg zu erreichen, arbeiten das UNO-Koordinierungsprogramm Ocha und die Regierung in Niamey seit November zusammen. Mit ihrem Programm versuchen sie, Kindern wieder eine Perspektive zu bieten. Insgesamt mussten im Südosten Nigers 150 Schulen schließen. In der Region am Tschadsee sind es 2000. Schätzungen der UNO zufolge werden durch den Terror der Extremisten etwa eine Million Kinder am Schulbesuch gehindert.
    Trotz einer Millitärallianz gibt es weiter Anschläge
    Boko Haram (sinngemäß mit "westliche Bildung ist Sünde" übersetzt) kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Der Konflikt wurde aber auch in die Nachbarländer getragen. Neben dem Niger sind vor allem auch Kamerun und der Tschad betroffen. Vor einigen Monaten haben diese Staaten eine militärische Allianz mit Nigeria gegen die Islamisten gebildet. Trotzdem gibt es immer wieder Anschläge mit Toten und Verletzten.
    (fe/tj)