
Nach Informationen aus Sicherheitskreisen ist ein deutscher Mitarbeiter der Baufirma Julius Berger erschossen worden. Das Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden bestätigte die Gewalttaten. Laut nigerianischer Polizei eröffneten etwa vier Unbekannte am Freitag nahe der Stadt Sagamu im südwestlichen Staat Ogun das Feuer auf zwei Wagen, in denen die Deutschen unterwegs waren, töteten einen von ihnen und entführten einen weiteren. Ein Sprecher von Julius Berger in Nigeria sagte, die beiden seien in verschiedenen Wagen ohne Sicherheitsdienst unterwegs gewesen. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, es sei mit dem Fall befasst.
Gespräche über Sicherheitslage
Zu der Entführung hat sich bisher niemand bekannt. Fast zur gleichen Zeit hat die Terrorgruppe Boko Haram im Nordosten wieder mehrere Dörfer überfallen und mindestens 17 Menschen getötet sowie 30 Jugendliche verschleppt. "Wir haben Berichte über zahlreiche Angriffe nahe des Ortes Mafa erhalten, bei denen die Boko Haram Mädchen und Jungen verschleppt hat", zitierte die Zeitung "Premium Times" einen Sicherheitsbeamten. Anschließend hätten die Extremisten unter anderem 300 Kühe und Lebensmittel gestohlen, sagten Anwohner. Dabei hatte die nigerianische Regierung erst Mitte Oktober eine Waffenruhe mit den Islamisten verkündet.
Die Zwischenfälle überschatten den Besuch von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und seinem französischen Amtskollegen, Laurent Fabius, in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Dort wollen sie zahlreiche politische Gespräche führen. Themen sind die Sicherheitslage in der Region und die Ebola-Epidemie in Westafrika. Geplant sind unter anderem Treffen mit Nigerias Präsident Goodluck Jonathan und Außenminister Aminu Wali.
(pg/sima)