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Nigeria
Kopf-an-Kopf-Rennen bei Präsidentenwahl

In Nigeria zeichnet sich ein knappes Wahlergebnis ab, die Berichte widersprechen sich allerdings noch in der Frage, wer in Führung liegt. Sollte Oppositionsführer Buhari neuer Präsident werden, wäre es der erste Wahlsieg der Opposition seit der Rückkehr des Landes zur Demokratie 1999.

30.03.2015
    Wahlberechtigte stehen vor einem Wahllokal im nigerianischen Aguleri Schlange.
    Wahlberechtigte stehen vor einem Wahllokal im nigerianischen Aguleri Schlange. (pa/dpa/EPA)
    Einige Medien sehen nach ersten Teilergebnissen Oppositionsführer Muhammadu Buhari knapp vor Amtsinhaber Goodluck Jonathan. Anderen Berichten zufolge liegt Jonathan minimal in Führung. Der 72-jährige frühere Militärherrscher Buhari war bereits von 1983 bis 1985 Staatsoberhaupt und kam nach einem Putsch an die Macht.
    Der Amtsinhaber und seine regierende Demokratische Volkspartei (PDP) hatten die Wähler mit der Aussicht auf Kontinuität umworben; Buhari und sein Oppositionsbündnis Partei der Fortschrittlichen (APC) versprachen die Bekämpfung der grassierenden Korruption und einen Sieg über den islamistischen Terrorismus der Boko Haram.
    Die Bekanntgabe des Endergebnisses scheint sich auf Dienstag zu verzögern. Beobachter rechneten mit einem Kopf-an-Kopf Rennen.
    Konflikte über Gültigkeit der Ergebnisse
    UN-Generalsekretär Ban Ki-moon teilte mit, die Wahl sei weitestgehend friedlich und ordentlich verlaufen. Bei der Wahl kam es nach Angaben der USA und Großbritanniens allerdings offenbar zu Unregelmäßigkeiten. Es gebe Anzeichen für eine vorsätzliche politische Einmischung, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung beider Länder. Zuvor hatte die Afrikanische Union den Verlauf der Abstimmung als demokratisch bezeichnet.
    Rund 70 Millionen Wahlberechtigte waren in Afrikas bevölkerungsreichstem Land am Samstag an die Urnen gerufen. Der westafrikanische Staat ist mit fast 180 Millionen Einwohnern das mit weitem Abstand bevölkerungsreichste Land. Nigeria ist der größte Ölexporter des Kontinents und auch die größte Volkswirtschaft. Die Mehrheit der Nigerianer lebt jedoch in großer Armut.