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Nipptiden

Zweimal in gut 25 Stunden erleben Küstenbewohner Ebbe und Flut. Das gesetzmäßige Heben und Senken der Wassermassen unserer Ozeane bezeichnet man als Gezeiten. Heute fällt der Höhenunterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser - der sogenannte Tidenhub - nicht besonders groß aus. Der Mond erreichte sein Erstes Viertel.

Bruce McClure |
    Die Gezeiten entstehen durch die Schwerkraftseinflüsse von Sonne und Mond, die wiederum von Masse und Entfernung der beiden Objekte abhängen. Da der Mond uns näher ist, ist sein Einfluß auf die Gezeiten mehr als doppelt so groß als der der massereicheren Sonne. Die Höhe der Gezeiten hängt von der Position des Mondes in Relation zur Sonne ab.

    Bei Vollmond und Neumond stehen Sonne und Mond mit der Erde in einer Reihe. Ihr Schwerkraftseinfluß addiert sich. Dann können die Wasserstände besonders hoch und extrem niedrig sein. Es treten also Springtiden auf.

    Der Mond im Ersten und Letzten Viertel steht zu Erde und Sonne im rechten Winkel. Der Schwerkrafteinfluß von Sonne und Mond wirkt gegen einander. Das Hochwasser fällt niedriger als im Durchschnitt aus und das Niedrigwasser höher.

    Heute ist der Gezeiteneinfluß des Mondes auf die Erde besonders schwach, weil der Mond seinen erdfernsten Punkt durchläuft - das Apogäum. Und die Sonne ist der Erde noch immer recht nahe. Das erhöht ihren Einfluß auf die Gezeiten. Dieses Wechselspiel von Sonne und Mond sorgt für die Nipptiden - für eine schwache Gezeitenwirkung in den Ozeanen der Erde.