"Es war einmal ein Schatz. Ein richtiger Goldschatz. Der ruhte auf dem Grund des Rheines, tief unten im Wasser, wo die Rheintöchter ihr Reich haben. Das sind Nixen, anmutige Wesen, die sich in den Fluten tummeln, sich necken, fröhlichen Schabernack treiben und flink wie die Fische zwischen den Felsen umher schwimmen. Den Rheintöchtern gehört der Goldschatz."
Knapp 20 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sitzen auf einer Wiese vor dem Siebengebirgsmuseum in Königswinter und hören der Geschichte über den Ring des Nibelungen aufmerksam zu.
"Das ist unser erstes Kinder-Event, und im Moment muss ich sagen läuft es sehr gut. Und ich denke, viele Kinder sind interessiert. Man kann Kinder sehr gut für so etwas begeistern, weil das eben auch sehr viele Märchen-Elemente beinhaltet: Ein starker Prinz, der eine Prinzessin gewinnen möchte und einen Drachen erschlägt, das sind glaub ich Sachen, mit denen jedes Kind was anfangen kann. Man muss ja nicht unbedingt die blutigen Geschichten am Ende noch erzählen,"
sagt Anneka Driever. Sie studiert in Bonn Mediävistik und war an der Konzeption der Nibelungen-Ausstellung im Siebengebirgsmuseum beteiligt. Tatsächlich fanden die Kinder die Nibelungen-Lektüre richtig spannend:
"Die Nixen haben den Zwerg geärgert."
"Das mit dem Drachentöter hat mir am besten gefallen, wo er den Drachen getötet hat, weil das ja gefährlich ist."
"Der Drache konnte sich nicht richtig verteidigen, also der hat kein Feuer gespuckt, sondern der hat sich immer nur mit dem Schwanz verteidigt, aber Siegfried fand das sogar lustig, und dann hat er einfach mit dem Schwert in die Brust gestochen, und dann fiel der Drache tot zur Seite."
Nachdem die Kinder die Nibelungen-Geschichte kennen gelernt haben, geht es ins Museum. Dort haben die Bonner Mediävistik-Studierenden gemeinsam mit Kommilitonen der Konstanzer Medienwissenschaften eine Ausstellung konzipiert, die sich mit der Rezeptionsgeschichte des Nibelungen-Stoffs auseinandersetzt. Den Studierenden war es dabei wichtig, den Nibelungen-Mythos zeitgemäß und verständnisvoll aufzuarbeiten. Und so führt die Ausstellung den Besucher durch interaktive Erlebniswelten, die auch den Kindern gut gefallen:
"Wir gucken, wie das funktioniert und was man hier machen kann."
"Da schließt sich ein Fenster und dann kann man was nachlesen."
"Zum Beispiel in der Kunstgalerie haben wir verschiedene Kunstwerke, die mit dem Nibelungenlied in Verbindung stehen, die Szenen aus dem Nibelungenlied zeigen. Wir haben also zwei Rahmen, in denen eine Abfolge von Bildern projiziert wird, das ist selbst laufend und das ist nach Themen sortiert. Zum Beispiel Hagen oder Siegfrieds Tod oder der Untergang der Erde, und dann kann man sich anschauen Siegfried an sich, wie wurde Siegfried in verschiedenen Epochen dargestellt."
Neben der Ausstellung im Siebengebirgsmuseum haben die Studierenden die Nibelungenhalle auf dem Drachenfels bei Königswinter in ein kleines Kino verwandelt. Zu sehen sind dort fünf verschiedene Filme über das Werk Richard Wagners. Auf der Drachenburg ist außerdem Pop und Kitsch aus der Nibelungen-Sammlung Grünwald zu sehen. Betreut wurden die Studierenden dabei von Peter Glasner, Mediävist an der Bonner Uni:
"Wir haben hier keine Scheu vor Popularisierungen wissenschaftlicher oder auch universitärer Inhalte, weil das Nibelungenlied ja selbst immer ein Teil von populärer Kultur war, und wenn wir Rezeptionsgeschichte ausstellen, gehört eben auch die Popularisierung des Nibelungenliedes dazu. Und dann braucht man auch eine populäre Umsetzung, die auch ein bisschen Spaß macht."
Noch werden die Mythen und Sagen rund um das Thema Siebengebirge für das Rheinland touristisch kaum vermarktet. Doch das könnte sich bald ändern. Innerhalb der sogenannten Regionale 2010 soll sich die Region des Siebengebirges stärker als bisher durch ihre kulturlandschaftlichen Qualitäten profilieren. Mit der Nibelungen-Ausstellung haben die Studierenden einen ersten Schritt getan, um den Siegfried-Stoff einem breiteren und jüngeren Publikum zugänglich zu machen.
"Da spielt also der Mythos und die Topografie eine ganz große Rolle. Welchen Anteil die Nibelungen und Siegfried da haben werden, das ist noch nicht ganz klar."
Knapp 20 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sitzen auf einer Wiese vor dem Siebengebirgsmuseum in Königswinter und hören der Geschichte über den Ring des Nibelungen aufmerksam zu.
"Das ist unser erstes Kinder-Event, und im Moment muss ich sagen läuft es sehr gut. Und ich denke, viele Kinder sind interessiert. Man kann Kinder sehr gut für so etwas begeistern, weil das eben auch sehr viele Märchen-Elemente beinhaltet: Ein starker Prinz, der eine Prinzessin gewinnen möchte und einen Drachen erschlägt, das sind glaub ich Sachen, mit denen jedes Kind was anfangen kann. Man muss ja nicht unbedingt die blutigen Geschichten am Ende noch erzählen,"
sagt Anneka Driever. Sie studiert in Bonn Mediävistik und war an der Konzeption der Nibelungen-Ausstellung im Siebengebirgsmuseum beteiligt. Tatsächlich fanden die Kinder die Nibelungen-Lektüre richtig spannend:
"Die Nixen haben den Zwerg geärgert."
"Das mit dem Drachentöter hat mir am besten gefallen, wo er den Drachen getötet hat, weil das ja gefährlich ist."
"Der Drache konnte sich nicht richtig verteidigen, also der hat kein Feuer gespuckt, sondern der hat sich immer nur mit dem Schwanz verteidigt, aber Siegfried fand das sogar lustig, und dann hat er einfach mit dem Schwert in die Brust gestochen, und dann fiel der Drache tot zur Seite."
Nachdem die Kinder die Nibelungen-Geschichte kennen gelernt haben, geht es ins Museum. Dort haben die Bonner Mediävistik-Studierenden gemeinsam mit Kommilitonen der Konstanzer Medienwissenschaften eine Ausstellung konzipiert, die sich mit der Rezeptionsgeschichte des Nibelungen-Stoffs auseinandersetzt. Den Studierenden war es dabei wichtig, den Nibelungen-Mythos zeitgemäß und verständnisvoll aufzuarbeiten. Und so führt die Ausstellung den Besucher durch interaktive Erlebniswelten, die auch den Kindern gut gefallen:
"Wir gucken, wie das funktioniert und was man hier machen kann."
"Da schließt sich ein Fenster und dann kann man was nachlesen."
"Zum Beispiel in der Kunstgalerie haben wir verschiedene Kunstwerke, die mit dem Nibelungenlied in Verbindung stehen, die Szenen aus dem Nibelungenlied zeigen. Wir haben also zwei Rahmen, in denen eine Abfolge von Bildern projiziert wird, das ist selbst laufend und das ist nach Themen sortiert. Zum Beispiel Hagen oder Siegfrieds Tod oder der Untergang der Erde, und dann kann man sich anschauen Siegfried an sich, wie wurde Siegfried in verschiedenen Epochen dargestellt."
Neben der Ausstellung im Siebengebirgsmuseum haben die Studierenden die Nibelungenhalle auf dem Drachenfels bei Königswinter in ein kleines Kino verwandelt. Zu sehen sind dort fünf verschiedene Filme über das Werk Richard Wagners. Auf der Drachenburg ist außerdem Pop und Kitsch aus der Nibelungen-Sammlung Grünwald zu sehen. Betreut wurden die Studierenden dabei von Peter Glasner, Mediävist an der Bonner Uni:
"Wir haben hier keine Scheu vor Popularisierungen wissenschaftlicher oder auch universitärer Inhalte, weil das Nibelungenlied ja selbst immer ein Teil von populärer Kultur war, und wenn wir Rezeptionsgeschichte ausstellen, gehört eben auch die Popularisierung des Nibelungenliedes dazu. Und dann braucht man auch eine populäre Umsetzung, die auch ein bisschen Spaß macht."
Noch werden die Mythen und Sagen rund um das Thema Siebengebirge für das Rheinland touristisch kaum vermarktet. Doch das könnte sich bald ändern. Innerhalb der sogenannten Regionale 2010 soll sich die Region des Siebengebirges stärker als bisher durch ihre kulturlandschaftlichen Qualitäten profilieren. Mit der Nibelungen-Ausstellung haben die Studierenden einen ersten Schritt getan, um den Siegfried-Stoff einem breiteren und jüngeren Publikum zugänglich zu machen.
"Da spielt also der Mythos und die Topografie eine ganz große Rolle. Welchen Anteil die Nibelungen und Siegfried da haben werden, das ist noch nicht ganz klar."