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No more Sex!

Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland eine einzige Forschungsstelle, die sich mit dem Thema Sexualwissenschaft beschäftigt. Pädagogen der Universität Landau untersuchen unter anderem die Sexualität von Jugendlichen, welche Verhütungsmethoden zum Einsatz kommen und wie man Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen kann, welche Konzepte dazu für verschiedene Altersstufen geeignet sind. Ende der 80er Jahre wurden gezielt Informationen über den HI-Virus gerade an junge Leute vermittelt.

    Nun soll diese Forschungsstelle zum Jahresende geschlossen werden. Für die seit 15 Jahren bestehende Forschungsstelle, die sich mit Forschungsprojekten und Modellprojekt des Bundesministeriums für Familie und Jugend beschäftigt, wird es nach dem Ausscheiden des jetzigen Leiters, Professor Kluge, keine Nachfolge geben. Die Universität habe kein Interesse, so seine Erklärung. Doch die knapp ausgestatteten Kassen können dafür nicht der einzige Grund sein, denn für die Forschungsstelle war es immer schon wichtig, Drittmittel selbst einzuwerben: insgesamt immerhin 2,5 Millionen Mark. "Als die Einwerbung immer schwieriger wurde, haben wir uns auch an Sponsoren gewendet. Dadurch hatten wir wenigstens Geld für die Auswertung unserer Untersuchungen", sagt Professor Kluge. Obwohl Aids nicht mehr wie in den 80er Jahren ein Thema ist, ist die kritische Hinterfragung von öffentlichen Äußerungen über Sexualität auch in Zukunft wichtig. "Gerade in letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass vermehrt Behauptungen im Umlauf sind, die von der Datenlage her nicht gestützt werden können".

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    Forschungsstelle für Sexualwissenschaft und Sexualpädagogik an der Universität Koblenz-Landau