Aufarbeitung der Apartheid
Nobelpreisträger Luthuli wurde ermordet - Gericht in Südafrika widerlegt offizielle Darstellung

Mord statt Unfall: In Südafrika ist die Todesursache des Friedensnobelpreisträgers Albert Luthuli widerlegt worden. Er sei nicht - wie von den Behörden behauptet - 1967 von einem Zug erfasst worden, sondern von der Polizei des Apartheid-Regimes getötet worden, erklärte ein Gericht in der Stadt Pietermaritzburg laut einem Bericht des Nachrichtenportals "The South African".

    Albert Luthuli auf einem Bild aus dem Jahr 1961.
    Albert Luthuli auf einem Bild aus dem Jahr 1961. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
    Der Mord an dem 69-Jährigen sei anschließend vertuscht worden, um es als Unfall aussehen zu lassen, befand das Gericht. Es bestätigt damit Schilderungen der Familie des Anti-Apartheid-Kämpfers.
    Die Untersuchung der Todesursache Luthulis war im April im Rahmen einer Überprüfung der während des rassistischen Herrschaftssystems begangenen Verbrechen wieder aufgenommen worden. Laut Beobachtern hat die Entscheidung des Gerichts eine große symbolische Bedeutung. Die mutmaßlichen Täter sind entweder verstorben oder nicht auffindbar, sodass eine strafrechtliche Aufarbeitung unwahrscheinlich ist.
    Luthuli leitete von 1952 bis zu seinem Tod die Partei ANC, 1961 erhielt er den Friedensnobelpreis für seinen friedlichen Kampf gegen das Apartheid-Regime. Der ANC wurde 1960 verboten und stellt seit dem Ende der Apartheid 1994 die Regierung.
    Diese Nachricht wurde am 31.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.