Iran
Nobelpreisträgerin Mohammadi erhält laut Nobelkomitee Morddrohungen

Die iranische Friedensnobelpreisträgerin und Frauenrechtlerin Narges Mohammadi hat nach Angaben des Nobelkomitees Morddrohungen der Behörden in Teheran erhalten. Der Vorsitzende des Nobelkomitees, Frydnes, erklärte, einen "dringenden Anruf" von Mohammadi erhalten zu haben.

    Die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi steht mit gelber Bluse vor einem Fenster.
    Die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi (picture alliance / Middle East Images / Elham Abbasloo)
    Sie habe gesagt, dass ihr Leben akut in Gefahr sei und dass ihr "von Agenten des Regimes direkt und indirekt physische Beseitigung" angedroht worden sei, so Frydnes.
    Die an Mohammadi gerichteten Drohungen würden deutlich machen, dass ihre Sicherheit auf dem Spiel stehe, wenn sie sich nicht verpflichte, jegliches öffentliche Engagement im Iran sowie Auftritte in den Medien zu beenden, hieß es in der Mitteilung des Nobelkomitees. Man sei zutiefst besorgt über die Drohungen und um "alle iranischen Bürger mit einer kritischen Stimme". Das Komitee rief die Behörden in Teheran auf, nicht nur ihre Leben, sondern auch ihr Recht auf Meinungsfreiheit zu schützen.

    Mohammadi im Iran wiederholt inhaftiert

    Mohammadi hat einen Großteil des vergangenen Jahrzehnts im Gefängnis verbracht. Sie wurde wiederholt wegen ihres Einsatzes gegen den Kopftuchzwang für Frauen und gegen die Todesstrafe verurteilt und inhaftiert. Im Dezember war sie aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend aus dem Evin-Gefängnis bei Teheran entlassen worden. Ihren Anwälten zufolge droht ihr jederzeit eine erneute Inhaftierung.
    Mohammadi wurde 2023 für ihren Einsatz für Menschenrechte mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ihre beiden Kinder hatten den Preis stellvertretend für sie in Empfang genommen.
    Diese Nachricht wurde am 11.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.