Leider ist es uns nicht möglich, ihrem Wunsch nach Kennzeichnung nachzukommen. Der Ursprung der Stoffe ist für den Hersteller unerheblich, solange sie den rechtlichen Bestimmungen entsprechen. Ein Hersteller muss auch bei der Wahl seiner Zutaten flexibel reagieren können.
Eine Verbraucherin aus Düsseldorf wollte von IGLO-Langnese über das vegetarische Sortiment informiert werden. Sie bekam eine auf Allergiker zugeschnittene Liste zugeschickt, nach der die Geflügelprodukte und Fischgerichte frei von tierischen Bestandteilen sein sollen. Gestaunt hat auch Herr B. aus Tübingen: Laut einer Liste der Maggi-Produkte soll eine klare Fleischsuppe für Vegetarier geeignet sein. Sicherlich einige besonders krasse Beispiele. Solche Antworten sind für Menschen, die sich streng vegetarisch ernähren zwar sehr ärgerlich. Doch erwartet die Interessenvertretung der Vegetarier mit gerade mal 1600 Mitgliedern etwa, dass die Industrie sich auf eine kleine Minderheit einstellt? Armin Mück vom Vegetarier-Bund Deutschlands sieht das anders: Klarheit bei den Zutaten von Lebensmitteln sei im Interesse aller Verbraucher:
Dafür, dass ein solcher Informationsbedarf besteht, spricht auch eine Forsa-Erhebung vom Ende der 90er Jahre: Danach essen immerhin neun Prozent der Befragten nie oder seltener als einmal im Monat Fleisch. Seit langem fordert der Vegetarier Bund deswegen eine Kennzeichnung von Lebensmitteln, die kein Fleisch einhalten. Bisher mit wenig Erfolg: Erst zwei verhältnismäßig kleine Lebensmittelhersteller kennzeichnen ihre Produkte freiwillig mit dem vom Vegetarierbund entwickelten Gütezeichen, dem sogenannten "V Label". Armin Mück hofft, dass hartnäckige Nachfragen der Verbraucher auch die großen Firmen in Zukunft dazu bringen, sich leichter in die Töpfe schauen zu lassen:
Armin Mück: Wir wollen, dass die Konzerne Farbe bekennen, was sie in ihre Dosen reinpacken. Damit der Verbraucher entscheiden kann: esse ich das oder esse ich das nicht.