Archiv

Medien
Nordrhein-Westfalen und Sachsen drängen auf Rettung gedruckter Zeitungen und Anzeigenblätter

Die Medienminister von Nordrhein-Westfalen und Sachsen, Liminski und Schenk (beide CDU), fordern die Bundesregierung auf, umgehend Verlage bei der Zustellung von Zeitungen und Anzeigenblättern zu unterstützen.

    Zeitungen liegen in einer Auslage in einem Zeitschriftenladen.
    "Es gibt nach wie vor sehr viele Menschen, die auf die gedruckte lokale Presse nicht verzichten wollen oder können." (dpa/ Jens Kalaene)
    In Zeiten von Fake News, Desinformation und Verschwörungstheorien komme den Zeitungen und Anzeigenblättern eine zentrale Rolle für die öffentliche Meinungsbildung und damit für die Stabilisierung der demokratischen Ordnung zu, heißt es. Die Mediennutzung werde zwar digitaler, man dürfe aber nicht vergessen, dass es nach wie vor sehr viele Menschen gebe, die auf die gedruckte lokale Presse nicht verzichten wollten oder könnten. Wegen hoher Energie-, Kraftstoff- und Papierkosten sowie steigender Löhne sei die Zeitungszustellung in weiten Teilen Deutschlands und besonders im ländlichen Raum unwirtschaftlich, teilten die Politiker weiter mit. Laut einer Umfrage des Bundesverbands der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) hätten 2022 vier von fünf Verlagen ihre Verluste bei gedruckten Zeitungen nicht ausgleichen können. Fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer spielten mit dem Gedanken, die Zustellung in unwirtschaftlichen Bereichen einzustellen.
    Erst kürzlich hatten mehrere Regionalzeitungen und Anzeigenblätter angekündigt, ihre Zustellung zu beenden, darunter den Politikern zufolge die westfälische Unternehmensgruppe Aschendorff, die "Ostseezeitung2 und das "Westfalenblatt".
    Diese Nachricht wurde am 04.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.