Dr. Wolfgang Stockhausen ist Kardiologe, Sportmediziner und Pädagoge. Sport steht für Stockhausen in der Vor- und Nachsorge von Herz-Kreislauferkrankungen an erster Stelle und kann erhebliches leisten.
"Sport gehört zum Leben dazu. Bewegung gehört zum Leben dazu. Das geht wieder, die Herzen gehen nicht kaputt. Letztlich das, auf das man verzichten musste, das bekommt man nun wieder. Das sind Herzpatienten, die sind oft durch Risikofaktoren zum Herzpatient geworden, und die Risiken werden ja nicht transplantiert oder detransplantiert.
Das wirkt weiter, und die transplantierten Herzen sind leider etwas anfälliger, sodass man auch mit dem wichtigsten Medikament Sport eben Vorsorge betreiben muss. Ein wichtiger Aspekt ist: Der Sport treibende Transplantierte erkennt eine mögliche Abstoßung sehr viel früher und genauer als der, der nur zuhause rum sitzt."
Darüber hinaus sind, wie bei Gesunden, die positiven Auswirkungen durchaus ähnlich. Frage: Welcher Sport ist für wen am besten?
"Im Prinzip alles. Alles, was man kann. Man sollte keine Sportarten anfangen, die man nicht beherrscht. Für die man vorher keine Bewegungskompetenz erworben hat. Alles, was geht. Und wenn es auch nur Fitnesstraining ist im Kraftraum wie bei uns, oder Ausdauertraining auf dem Ergometer."
Sport, gerade auch in der Gemeinschaft mit Gesunden, kann bei Herztransplantierten den entscheidenden Impuls für eine Rückkehr in ein normales Leben geben und zeigt die Normalität der Transplantation in der Begegnung mit Gesunden. Das ist das Ziel der Betroffenen , auch wenn’s schwer ist. So sieht es auch der 19-jährige Daniel Haas. Er bekam vor drei Jahren ein neues Herz.
"Ich persönlich bin eher dafür, dass man mit mir ganz normal umgeht, was natürlich schwer ist, wenn man erzählt, dass man herztransplantiert ist, dass man einen Monat im Koma lag, dass man ein Kunstherz implantiert hatte. Ja, da sind manche Leute schon skeptisch und machen dann lieber noch mal auf Nummer sicher mit mir."
Wie wichtig der Sport ist, hat auch Professor Dr. Christian Leibundgut erfahren. Dem 67-jährigen früheren Direktor des Instituts für Hydrologie an der Universität Freiburg, wurde vor fünf Jahren ein Spenderherz transplantiert. Sein Rat lautet.
"Soviel Sport wie irgendwie möglich in dem Rahmen, wie wir hier gehört haben, ohne zu übertreiben, vielleicht in erster Linie der Ausdauersport."
Leibundgut ist beruflich derzeit mit der Leitung eines Forschungsprogramms für nachhaltige Wassernutzung in der Schweiz betraut. Auch für ihn war die Rückkehr in die Normalität wichtig, seine insgesamt drei lebensbedrohenden Herzoperationen seit der Transplantation sind für ihn Vergangenheit.
"Eigentlich ist das vergessen. Ich versuche das auch so zu halten. Dass ich mich ganz normal bewege unter den anderen Menschen."
Völlig normal bewegen sich die Teilnehmer an diesem Trainingslager, ob im Fitness-Studio, in der Turnhalle, im Schwimmbad oder beim Walking oberhalb des Bodensees. Die Sportbegeisterung von Chefarzt Stockhausen überträgt sich auch auf diejenigen, die anfangs skeptisch waren. Was für den wiederum weitere Motivation ist.
"Also ich bin begeistert von der Resonanz, muss man wirklich sagen. Und vor allen Dingen, wenn man sieht, wie aufmerksam gerade die Patienten gegenüber diesen Ausführungen waren, auch der Problematik der Spendegeschichte, sieht man a) die Aufgeschlossenheit und b) auch den eigenen Auftrag, etwas für die Spende und die wartenden Patienten zu tun."
Aktuell stehen in Deutschland knapp 1300 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderherz. Die hohe Spendenbereitschaft, die in Umfragen regelmäßig deutlich wird, schlägt sich jedoch nicht in der Zahl der Spenderorgane nieder.
Gesetzliche und strukturelle Defizite sind nach Meinung von Experten die Gründe. Es soll vorgekommen sein, dass Angehörige die behandelnden Ärzte auf die Möglichkeit einer Organspende aufmerksam machen mussten.
Professor Dr. Günter Kirste ist Vorstandsvorsitzender der deutschen Stiftung Organtransplantation. Er fordert von der Politik …
"… ein Ausführungsgesetz zur Organspende in jedem Bundesland und eine klare Festlegung im Bundestransplantationsgesetz dazu, dass die Krankenhäuser in jedem Fall verpflichtet sind, und dies auch hinterfragt wird."
"Sport gehört zum Leben dazu. Bewegung gehört zum Leben dazu. Das geht wieder, die Herzen gehen nicht kaputt. Letztlich das, auf das man verzichten musste, das bekommt man nun wieder. Das sind Herzpatienten, die sind oft durch Risikofaktoren zum Herzpatient geworden, und die Risiken werden ja nicht transplantiert oder detransplantiert.
Das wirkt weiter, und die transplantierten Herzen sind leider etwas anfälliger, sodass man auch mit dem wichtigsten Medikament Sport eben Vorsorge betreiben muss. Ein wichtiger Aspekt ist: Der Sport treibende Transplantierte erkennt eine mögliche Abstoßung sehr viel früher und genauer als der, der nur zuhause rum sitzt."
Darüber hinaus sind, wie bei Gesunden, die positiven Auswirkungen durchaus ähnlich. Frage: Welcher Sport ist für wen am besten?
"Im Prinzip alles. Alles, was man kann. Man sollte keine Sportarten anfangen, die man nicht beherrscht. Für die man vorher keine Bewegungskompetenz erworben hat. Alles, was geht. Und wenn es auch nur Fitnesstraining ist im Kraftraum wie bei uns, oder Ausdauertraining auf dem Ergometer."
Sport, gerade auch in der Gemeinschaft mit Gesunden, kann bei Herztransplantierten den entscheidenden Impuls für eine Rückkehr in ein normales Leben geben und zeigt die Normalität der Transplantation in der Begegnung mit Gesunden. Das ist das Ziel der Betroffenen , auch wenn’s schwer ist. So sieht es auch der 19-jährige Daniel Haas. Er bekam vor drei Jahren ein neues Herz.
"Ich persönlich bin eher dafür, dass man mit mir ganz normal umgeht, was natürlich schwer ist, wenn man erzählt, dass man herztransplantiert ist, dass man einen Monat im Koma lag, dass man ein Kunstherz implantiert hatte. Ja, da sind manche Leute schon skeptisch und machen dann lieber noch mal auf Nummer sicher mit mir."
Wie wichtig der Sport ist, hat auch Professor Dr. Christian Leibundgut erfahren. Dem 67-jährigen früheren Direktor des Instituts für Hydrologie an der Universität Freiburg, wurde vor fünf Jahren ein Spenderherz transplantiert. Sein Rat lautet.
"Soviel Sport wie irgendwie möglich in dem Rahmen, wie wir hier gehört haben, ohne zu übertreiben, vielleicht in erster Linie der Ausdauersport."
Leibundgut ist beruflich derzeit mit der Leitung eines Forschungsprogramms für nachhaltige Wassernutzung in der Schweiz betraut. Auch für ihn war die Rückkehr in die Normalität wichtig, seine insgesamt drei lebensbedrohenden Herzoperationen seit der Transplantation sind für ihn Vergangenheit.
"Eigentlich ist das vergessen. Ich versuche das auch so zu halten. Dass ich mich ganz normal bewege unter den anderen Menschen."
Völlig normal bewegen sich die Teilnehmer an diesem Trainingslager, ob im Fitness-Studio, in der Turnhalle, im Schwimmbad oder beim Walking oberhalb des Bodensees. Die Sportbegeisterung von Chefarzt Stockhausen überträgt sich auch auf diejenigen, die anfangs skeptisch waren. Was für den wiederum weitere Motivation ist.
"Also ich bin begeistert von der Resonanz, muss man wirklich sagen. Und vor allen Dingen, wenn man sieht, wie aufmerksam gerade die Patienten gegenüber diesen Ausführungen waren, auch der Problematik der Spendegeschichte, sieht man a) die Aufgeschlossenheit und b) auch den eigenen Auftrag, etwas für die Spende und die wartenden Patienten zu tun."
Aktuell stehen in Deutschland knapp 1300 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderherz. Die hohe Spendenbereitschaft, die in Umfragen regelmäßig deutlich wird, schlägt sich jedoch nicht in der Zahl der Spenderorgane nieder.
Gesetzliche und strukturelle Defizite sind nach Meinung von Experten die Gründe. Es soll vorgekommen sein, dass Angehörige die behandelnden Ärzte auf die Möglichkeit einer Organspende aufmerksam machen mussten.
Professor Dr. Günter Kirste ist Vorstandsvorsitzender der deutschen Stiftung Organtransplantation. Er fordert von der Politik …
"… ein Ausführungsgesetz zur Organspende in jedem Bundesland und eine klare Festlegung im Bundestransplantationsgesetz dazu, dass die Krankenhäuser in jedem Fall verpflichtet sind, und dies auch hinterfragt wird."