Mittwoch, 08. Mai 2024

Seltene Erden
Norwegen will Tiefseebergbau erlauben

Norwegen will erlauben, dass auf seinem Meeresboden Mineralien abgebaut werden. Es geht um eine Fläche, die halb so groß ist wie Frankreich. Umweltschützer sind entsetzt.

22.06.2023
    Das Bohrschiff Hidden Gem der "The Metals Company", wird im Seehafen von Rotterdam umgebaut. Es soll für den Tiefseebergbau ausgerüstet werden.
    Norwegen will Tiefseebau erlauben. (picture alliance / Jochen Tack )
    Energieminister Aasland sagte gestern in Oslo, die Mineralien seien nötig für die Energiewende. Derzeit würden die Ressourcen von einer Handvoll Ländern kontrolliert, was verwundbar mache. Aasland zufolge soll die Industrie diese Ressourcen nur abbauen dürfen, wenn sie nachweisen, dass sie das nachhaltig und verantwortungsvoll tun können.
    Am Meeresboden des norwegischen Festlandsockels werden große Vorkommen an Mineralen vermutet, darunter Seltene Erden. Diese Metalle nutzt die Industrie für viele Alltags-, aber auch Hightech-Geräte - von Glühbirnen bis Kampfjets. Bisher gilt China als größter Produzent von Seltenen Erden.
    Für den Abbau sind starke Chemikalien nötig. Das führt zu Giftmüll und hat schon mehrere Umweltkatastrophen verursacht. Umweltschützer lehnen den Tiefseebergbau ab. Sie befürchten, dass er die Ökosysteme der Tiefsee schädigen könnte.
    Norwegen ist der größte Öl- und Gasproduzent Europas. Der Vorschlag der Regierung in Oslo kam kurz nachdem die UNO-Mitgliedstaaten ein Hochsee-Schutzabkommen formell beschlossen hatten.
    Diese Nachricht wurde am 22.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.