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Rosa von Praunheim
Nürnberger queere Ausstellung "Jesus liebt" wieder zu sehen - aber nicht in einer Kirche

Die Ausstellung "Jesus liebt" des Künstlers Rosa von Praunheim soll in Nürnberg wieder gezeigt werden. Allerdings sind die Werke nicht mehr in einer Kirche wie ursprünglich geplant, sondern in einer Galerie zu sehen, wie der Förderverein Christopher-Street-Day Nürnberg mitteilte.

    Nürnberg: An der Eingangstür zur Nürnberger Kirche St. Egidien hängt eine Pressemitteilung so wie ein handgeschriebener Zettel zur vorübergehenden Schließung der Ausstellung Jesus liebt".
    Kirche schließt Ausstellung vorübergehend nach Kritik (Daniel Karmann / dpa / Daniel Karmann)
    Nach Anfeindungen und Kritik war die Ausstellung in der evangelischen Kulturkirche Sankt Egidien geschlossen worden. Eine Wiedereröffnung lehnte der Kirchenvorstand ab. Angesichts eines erheblichen Maßes an Hass und Hetze sehe das Gremium keine Möglichkeit mehr, einen zielführenden und versöhnenden Diskurs zu führen, hieß es zur Begründung.
    Zu sehen waren laut Beschreibung der Kirche Werke, die sich mit Kindesmissbrauch und der Sexualmoral im Christentum auseinandersetzten. Darunter seien in einem geschützten Bereich auch Bilder, die den früheren Papst Benedikt XVI. umgeben von homosexuellen Männern zeigen.
    Am 20. Juli war in der Kulturkirche im Rahmen der Pride Week des Christopher-Street-Days die Ausstellung "Jesus liebt" mit Werken des schwulen Malers und Mitbegründers der deutschen LGBTQ-Bewegung, Rosa von Praunheim, eröffnet und kurz danach vorübergehend geschlossen worden.