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Nützlich Doppelqualifikation?

    Der Arbeitsmarkt für Juristen sieht schon seit längerer Zeit nicht mehr gut aus. Zu viele Absolventen gibt es mittlerweile - und das alles als Lohn für ein sehr langes und hürdenreiches Studium. Deshalb erscheint es ratsam, sich zu spezialisieren. Eine Möglichkeit: das deutsch-französische Jura-Studium. Keine leichte Variante, denn die Rechts- und Ausbildungssysteme in Deutschland und Frankreich sind höchst unterschiedlich. Steht in Frankreich mehr das Auswendiglernen von Paragraphen im Vordergrund, ist es in Deutschland das Lösen von Fällen. Ergebnis: französische Studierende sind in der Theorie fitter, die Deutschen können Gesetze besser anwenden. Das deutsch-französische Jura-Studium ist an drei Universitäten möglich: der Universität des Saarlandes, der Université Strasbourg und der Universität Freiburg.

    Für den Einstieg an der Universität des Saarlandes sind ein sehr guter Abischnitt und ein Französisch-Leistungskurs Voraussetzung, zusätzlich oft noch ein Auswahlverfahren. Auch an der Université Robert Schumann in Strasburg ist für die Ausbildung zum deutsch-französischen Wirtschaftsjuristen eine vorherige Sprach- und Fachprüfung notwendig. An der Universität Köln studieren Deutsche und Franzosen jeweils zwei Jahre in Köln und Paris und schließen dann den Magisterstudiengang Rechtswissenschaft ab. Der Lohn für die Mühe und Doppelbelastung: der Doppelabschluss. Richter oder Anwältin kann man damit aber noch nicht werden. Denkbar ist aber im Anschluss der Besuch einer Anwaltsschule in Frankreich, ein Staatsexamen an einer deutschen Uni, der Job in der Wirtschaft oder der Eintritt in den diplomatischen Dienst. Egal wie der weitere Berufsweg aussieht, gute Aussichten auf einen vielversprechenden Job haben die Absolventen, gehören sie doch einer handverlesenen Minderheit an: in Saarbrücken werden pro Jahr 70, in Köln 60 und in Straßburg noch nicht einmal 20 Neuzugänge aufgenommen.

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    Université Robert Schumann

    Deutsch-Französischer Magisterstudiengang der Rechtswissenschaft Köln/Paris

    Bewerbungsadresse jeweils bis zum 15. Mai eines jeden Jahres: Universität zu Köln Der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät 50923 Köln

    Centre juridique franco-allemand der Universität des Saarlandes Postfach 151150 66041 Saarbrücken Telefon: 0681 - 3022121 Telefax: 0681 - 3022155 E-Mail: centrejur@rz.uni-sb.de

    Institut für Ausländisches und Internationales Privatrecht Platz der Alten Synagoge 79085 Freiburg Telefon: 0203 - 2184 Telefax: 0203 - 2182