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Nur der Mond heißt Mond

Nach Sonnenuntergang stehen die Monde Europa und Ganymed hoch am Himmel - im Laufe der Nacht gesellen sich noch der gelbrote Io und Kallisto hinzu. So könnte heute eine Jupiterausgabe der Sternzeit anfangen.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Planet hat vier große Monde - und alle haben Eigennamen. Noch bis ins letzte Jahrhundert hinein war es gute Übung, dass der Entdecker eines Mondes ihn auch benannt hat.

    Mittlerweile vergibt der Weltverband der Astronomen die Namen nach klaren Regeln: Im Jupitersystem heißen alle in jüngerer Zeit entdeckten Monde nach Geliebten oder Nachkommen des Göttervaters.

    Da werden auch bei bereits fast siebzig Monden die Namen nicht so schnell knapp. Der Name verrät zudem etwas über den Mond: Endet er auf a oder o, so läuft der Mond vorwärts um Jupiter - bei einem e am Ende rückwärts.

    Im Saturnsystem heißen neue Monde nach Riesen der antiken und der nordischen Mythologie sowie aus der Sagenwelt der Inuit - je nachdem, auf welchen Bahnen sie den Ringplaneten umkreisen.

    Bei Uranus kommen Personen aus den Shakespearedramen auf die Himmelsbühne und Neptuns Monde sind nach antiken Gottheiten benannt, die etwas mit dem Meer zu tun haben.

    Bei Zwergplaneten wie Pluto und Asteroiden gilt: Die Mondnamen müssen einen Bezug zum Namen des Hauptkörpers haben - so tragen alle Plutomonde Namen aus der Unterwelt.

    Nur der Mond der Erde hat keinen "richtigen" Namen. Der heißt bei uns einfach Mond - woanders aber auch Luna, Lune, Månen, Selene und so weiter.

    Egal, wie Sie den Begleiter der Erde nennen: Er zeigt sich nach Mitternacht am Osthimmel.

    gewünscht von Thomas Nickel

    Informationen zur Benennung von Monden

    Liste der Monde von Planeten und Zwergplaneten

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