Kind: "Fanten! Fanten..."
Vater: "Ich denk schon, dass die frieren. Mich wundert, dass die überhaupt draußen sind, heute."
Rentner: "Die fühlen sich sauwohl. Hab schon gedacht, die haben kalte Füße, aber ist nicht."
Ältere Dame: "Ich könnte mir vorstellen, dass ihnen die Füße doch kalt sind."
In dicken Winterstiefeln treten die Besucher im Schnee von einem Bein aufs andere. Vor dem Elefantengehege im Berliner Zoologischen Garten.
"Ein wunderbares Zoo-Wetter, finde ich, weil es nicht so voll ist. Und man hat mehr freien Auslauf als Besucher."
Freier Auslauf für die wenigen Besucher. Begrenzter Freigang für viele Tiere - Winter im Zoo.
Lautstarker Protest im Elefantenhaus. Victor, der Chef der Dickhäuter, hat noch nicht genug vom Schnee:
"Der würde vielleicht lieber ein bisschen länger draußen bleiben, aber das soll er nicht bei diesen Temperaturen","
… sagt Zoologe Ragnar Kühne. Zwei Mal am Tag 30 Minuten bis eine Stunde. Mehr Ausgang ist nicht für die Dickhäuter. Schuld sind aber nicht die kalten Füße.
""Nein, das ist ihr geringstes Problem. Was leicht kalt wird, sind dann die Ohren, die sind sehr dünnhäutig."
Dünnhäutige Dickhäuter. Wie Victor, jetzt gerade.
"Ja, Victor will scheinbar wirklich raus. Am ganzen Körper kühlen sie natürlich nicht so leicht aus, wie wir Menschen, unsere Elefanten. Da wiegt der Kleinste schon eine halbe Tonne und da braucht es eine gewisse Zeit, ehe der Körperkern kalt wird. Aber um die Ohrenspitzen muss man sich bei manchem Tier Sorgen machen."
Die Kollegen im Duisburger Zoo greifen deshalb zum Kosmetiktöpfchen, cremen die empfindlichen Elefantenohren, Augenpartien und Füße ein. Für die Nashörner gab es bereits im Herbst eine Ganz-Körper-Schmierung. Zehn Kilo Vaseline halten den Winter über die Haut geschmeidig, so die Duisburger Erfahrung. Im Berliner Elefantengehege dagegen heißt es: Wer sich bewegt, friert nicht so leicht.
"Also, die kriegen Futter auf der Anlage verstreut, damit sie nicht nur rumstehen. Die Tiere müssen sich draußen ein bisschen bewegen."
So wie die Zoomitarbeiter - damit nichts anfriert.
"Gestern waren wir viereinhalb hier, Sonnabend vier, heut morgen seit halb acht. Im Augenblick liegt nur Schnee schippen und streuen an."
Schließlich gilt es, einige Kilometer Wege gehsicher zu halten. Ist doch der gemeine Zoobesucher eher schlecht an die schneereiche Umwelt adaptiert; im Gegensatz zu vielen Vierbeinern.
"Eisbären - die haben Haare unter den Sohlen, mit ihren vier breiten Füßen, da bewegen sie sich ganz behände auf der Anlage fort."
Auch die Pinguine sind klar im Vorteil. Kalte Füße - kein Problem. Dank eingebautem Wärmetauscher.
"Das warme Blut, was zu den Füßen fließt, tauscht seine Energie mit dem kalten Blut, was von den Füßen nach oben kommt. Insofern sind die Füße immer kälter als der Körper. Die Füße verlieren weniger Wärmeenergie. Mit ihren nicht-warmen Füßen tauen sie aber auch entsprechend das Eis nicht kurz an, um dann anfrieren zu können. Das bietet sehr viele Vorteile."
Vorteile, die zum Beispiel den Giraffen fehlen. Für die Damen und Herren auf High Heels gilt derzeit eine strikte Ausgangssperre. Damit sie nicht die Grätsche machen. Und auch die Affen haben Affenhausarrest.
"Manche Affen, die bleiben auch bei Kälte still draußen sitzen und erkälten sich, wenn man ihnen diese Entscheidung nicht abnimmt und sie nicht reinholt."
Die Stubenhocker werden kulinarisch bei Laune gehalten. Futter verstreut und versteckt, um die Tiere zu beschäftigen.
"Die kriegen Tee, der kann lauwarm sein, aber das hat jetzt nichts damit zu tun, dass die Tiere aufgewärmt werden müssen mit warmem Tee."
Obwohl viele Tiere derzeit "indoor" leben, ist auch outdoor einiges zu sehen: Die bis minus 50 Grad kältefesten Bisons sowie Alpakas, Steinböcke, Hirsche, Schweine und Wölfe, sie sind das ganze Jahr über draußen. Und natürlich: die Bären.
"Das ist Knut, der Drecksack, der sich im Schnee suhlt. Sie müssen gucken, wer dreckiger ist, das ist immer Knut."
"Aber heute ist er in seinem Element, in dem Schnee kullern."
Zwei Rentnerinnen harren geduldig vor dem Eisbärengehege aus, warten mit einigen anderen frostfesten Knut-Freunden auf die Fütterung. Endlich nähert sich die Tierpflegerin Sylvia Weckert.
Bananen, Weintrauben, Birnen, Fisch, gekochte Kartoffeln, Möhren, Fleischbrocken fliegen über den Zaun. Auch in den Wassergraben. Und Knut springt hinterher ins eiskalte Nass.
"Auf alle Fälle, Knut gefällt es, ist die genau richtige Temperatur. Für uns wäre es sicher nicht so angenehm."
Eine Besucherin sorgt sich um das leibliche Wohl von Knuts Lebensabschnittsgefährtin, der Eisbärin Giovanna. Die ist nicht zu sehen.
"Kriegt sie den ab und zu mal eine Nutellastulle?"
"Kekse mal."
Dafür gibt's regelmäßig Suppe, jeden Morgen:
"Mit so Babybrei-Haferflocken-Gemisch. Haben sie alle gerne, schöne Suppe, was Warmes im Bauch."
Was Warmes. Für Eisbären, die es gar nicht so kalt mögen. Der Zoologe Ragnar Kühne:
"Es ist jetzt nicht so, dass man sagen kann: Der Eisbär freut sich ganz besonders, jetzt ist es mal kalt geworden. Wenn man die Eisbären im Sommer beobachtet, dann sieht man die weißen Bären, die legen sich regelrecht in die Sonne und die lieben teilweise richtig die Sonne und die Wärme."
Eisbären sind eben auch gerne Mal Warmduscher.
Vater: "Ich denk schon, dass die frieren. Mich wundert, dass die überhaupt draußen sind, heute."
Rentner: "Die fühlen sich sauwohl. Hab schon gedacht, die haben kalte Füße, aber ist nicht."
Ältere Dame: "Ich könnte mir vorstellen, dass ihnen die Füße doch kalt sind."
In dicken Winterstiefeln treten die Besucher im Schnee von einem Bein aufs andere. Vor dem Elefantengehege im Berliner Zoologischen Garten.
"Ein wunderbares Zoo-Wetter, finde ich, weil es nicht so voll ist. Und man hat mehr freien Auslauf als Besucher."
Freier Auslauf für die wenigen Besucher. Begrenzter Freigang für viele Tiere - Winter im Zoo.
Lautstarker Protest im Elefantenhaus. Victor, der Chef der Dickhäuter, hat noch nicht genug vom Schnee:
"Der würde vielleicht lieber ein bisschen länger draußen bleiben, aber das soll er nicht bei diesen Temperaturen","
… sagt Zoologe Ragnar Kühne. Zwei Mal am Tag 30 Minuten bis eine Stunde. Mehr Ausgang ist nicht für die Dickhäuter. Schuld sind aber nicht die kalten Füße.
""Nein, das ist ihr geringstes Problem. Was leicht kalt wird, sind dann die Ohren, die sind sehr dünnhäutig."
Dünnhäutige Dickhäuter. Wie Victor, jetzt gerade.
"Ja, Victor will scheinbar wirklich raus. Am ganzen Körper kühlen sie natürlich nicht so leicht aus, wie wir Menschen, unsere Elefanten. Da wiegt der Kleinste schon eine halbe Tonne und da braucht es eine gewisse Zeit, ehe der Körperkern kalt wird. Aber um die Ohrenspitzen muss man sich bei manchem Tier Sorgen machen."
Die Kollegen im Duisburger Zoo greifen deshalb zum Kosmetiktöpfchen, cremen die empfindlichen Elefantenohren, Augenpartien und Füße ein. Für die Nashörner gab es bereits im Herbst eine Ganz-Körper-Schmierung. Zehn Kilo Vaseline halten den Winter über die Haut geschmeidig, so die Duisburger Erfahrung. Im Berliner Elefantengehege dagegen heißt es: Wer sich bewegt, friert nicht so leicht.
"Also, die kriegen Futter auf der Anlage verstreut, damit sie nicht nur rumstehen. Die Tiere müssen sich draußen ein bisschen bewegen."
So wie die Zoomitarbeiter - damit nichts anfriert.
"Gestern waren wir viereinhalb hier, Sonnabend vier, heut morgen seit halb acht. Im Augenblick liegt nur Schnee schippen und streuen an."
Schließlich gilt es, einige Kilometer Wege gehsicher zu halten. Ist doch der gemeine Zoobesucher eher schlecht an die schneereiche Umwelt adaptiert; im Gegensatz zu vielen Vierbeinern.
"Eisbären - die haben Haare unter den Sohlen, mit ihren vier breiten Füßen, da bewegen sie sich ganz behände auf der Anlage fort."
Auch die Pinguine sind klar im Vorteil. Kalte Füße - kein Problem. Dank eingebautem Wärmetauscher.
"Das warme Blut, was zu den Füßen fließt, tauscht seine Energie mit dem kalten Blut, was von den Füßen nach oben kommt. Insofern sind die Füße immer kälter als der Körper. Die Füße verlieren weniger Wärmeenergie. Mit ihren nicht-warmen Füßen tauen sie aber auch entsprechend das Eis nicht kurz an, um dann anfrieren zu können. Das bietet sehr viele Vorteile."
Vorteile, die zum Beispiel den Giraffen fehlen. Für die Damen und Herren auf High Heels gilt derzeit eine strikte Ausgangssperre. Damit sie nicht die Grätsche machen. Und auch die Affen haben Affenhausarrest.
"Manche Affen, die bleiben auch bei Kälte still draußen sitzen und erkälten sich, wenn man ihnen diese Entscheidung nicht abnimmt und sie nicht reinholt."
Die Stubenhocker werden kulinarisch bei Laune gehalten. Futter verstreut und versteckt, um die Tiere zu beschäftigen.
"Die kriegen Tee, der kann lauwarm sein, aber das hat jetzt nichts damit zu tun, dass die Tiere aufgewärmt werden müssen mit warmem Tee."
Obwohl viele Tiere derzeit "indoor" leben, ist auch outdoor einiges zu sehen: Die bis minus 50 Grad kältefesten Bisons sowie Alpakas, Steinböcke, Hirsche, Schweine und Wölfe, sie sind das ganze Jahr über draußen. Und natürlich: die Bären.
"Das ist Knut, der Drecksack, der sich im Schnee suhlt. Sie müssen gucken, wer dreckiger ist, das ist immer Knut."
"Aber heute ist er in seinem Element, in dem Schnee kullern."
Zwei Rentnerinnen harren geduldig vor dem Eisbärengehege aus, warten mit einigen anderen frostfesten Knut-Freunden auf die Fütterung. Endlich nähert sich die Tierpflegerin Sylvia Weckert.
Bananen, Weintrauben, Birnen, Fisch, gekochte Kartoffeln, Möhren, Fleischbrocken fliegen über den Zaun. Auch in den Wassergraben. Und Knut springt hinterher ins eiskalte Nass.
"Auf alle Fälle, Knut gefällt es, ist die genau richtige Temperatur. Für uns wäre es sicher nicht so angenehm."
Eine Besucherin sorgt sich um das leibliche Wohl von Knuts Lebensabschnittsgefährtin, der Eisbärin Giovanna. Die ist nicht zu sehen.
"Kriegt sie den ab und zu mal eine Nutellastulle?"
"Kekse mal."
Dafür gibt's regelmäßig Suppe, jeden Morgen:
"Mit so Babybrei-Haferflocken-Gemisch. Haben sie alle gerne, schöne Suppe, was Warmes im Bauch."
Was Warmes. Für Eisbären, die es gar nicht so kalt mögen. Der Zoologe Ragnar Kühne:
"Es ist jetzt nicht so, dass man sagen kann: Der Eisbär freut sich ganz besonders, jetzt ist es mal kalt geworden. Wenn man die Eisbären im Sommer beobachtet, dann sieht man die weißen Bären, die legen sich regelrecht in die Sonne und die lieben teilweise richtig die Sonne und die Wärme."
Eisbären sind eben auch gerne Mal Warmduscher.