Influenza
Nur noch Dreifach-Impfstoff notwendig - Grippestamm mit Corona-Maßnahmen wahrscheinlich ausgerottet

Bei der Grippe-Impfung wird ab dieser Saison nur noch ein Dreifach-Impfstoff empfohlen - statt wie bisher ein Vierfach-Mittel. Das geht auf einen Randeffekt der Corona-Maßnahmen zurück: Man habe einen Grippestamm wahrscheinlich komplett ausgerottet, erklärte Immunologe Carsten Watzl von der TU Dortmund.

    Grippe-Impfung (Symbolbild)
    Influenza-Schutzimpfung (Symbolbild). (picture alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
    "Das zeigt sehr eindrücklich, wie effektiv die Maßnahmen waren", betonte der Experte. Seit der Grippesaison 2018/2019 wurde von der Ständigen Impfkommission Stiko ein Vierfach-Impfstoff empfohlen. Für die beginnende Saison wurde nun wieder zum Dreifach-Impfstoff als Standardgrippeschutz geraten - ohne Antigene gegen den Grippestamm B Yamagata. Bereits 2020 hatten Experten festgestellt, dass diese Gruppe von Influenza-Viren nicht mehr kursiert. Auch in den Jahren danach sei B Yamagata nicht mehr aufgetreten, sagte Immunologe Watzl.

    Grippestamm B Yamagata zum Aussterben gebracht

    Einem Beitrag im Fachmagazin "Lancet" zufolge ist B Yamagata das einzige der Atemwegserkrankungen verursachenden Viren, das im Zuge der Corona-Pandemie zum Aussterben gebracht wurde - wobei noch Vorsicht geboten sei: Nicht jeder Winkel der Welt werde gut überwacht, womöglich habe B Yamagata doch irgendwo überlebt.
    Die Grippe ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Meist kommt es ganz plötzlich zu Abgeschlagenheit, hohem Fieber und trockenem Husten. Die Stiko empfiehlt eine jährliche Schutzimpfung im Herbst für Menschen ab 60 Jahren oder bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung etwa infolge einer Grunderkrankung.
    Diese Nachricht wurde am 19.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.