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Bericht im UNO-Sicherheitsrat
Nur wenig Hoffnung auf Lösung der Krise im Sudan

Im Ausland wächst die Sorge, dass die Lage im Sudan eskalieren könnte.

    Sehr viele Menschen stehen um den runden Tisch des Sicherheitsrates.
    Der UNO-Sicherheitsrat hat in New York eine Dringlichkeitssitzung zur Lage im Sudan abgehalten. (imago / Pacific Press Agency / Lev Radin)
    Der UNO-Sonderbeauftragte Perthes sagte auf einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates in New York, keine der beiden Parteien lasse derzeit eine Bereitschaft zu ernsthaften Verhandlungen über ein Ende des Konflikts erkennen. Die Waffenruhe halte nur in Teilen des Landes. In der Hauptstadt Khartum hätten sich die Kämpfe zwischen Armee und RSF-Miliz sogar intensiviert. Perthes warf beiden Seiten vor, wenig Rücksicht auf Zivilisten zu nehmen. Auch dicht besiedelte Gebiete, Krankenhäuser und Rettungsfahrzeuge würden beschossen.
    In Genf äußerte ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation die Befürchtung, dass gefährliche Krankheiten ausbrechen könnten. Kämpfer hätten in Khartum ein medizinisches Labor unter ihre Kontrolle gebracht, in dem Masen-, Cholera- und Polio-Viren gelagert würden. Der WHO-Vertreter sprach von einer "extrem gefährlichen" Entwicklung.
    Viele ausländische Staatsbürger haben den Sudan inzwischen verlassen. Die Bundeswehr flog in den vergangenen Tagen mehr als 600 Menschen aus und hat ihre Evakuierungsmission am Abend beendet. Der Einsatz soll heute im Bundestag nachträglich genehmigt werden.
    Diese Nachricht wurde am 26.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.