Von den reinen Zahlen her, geht es weiter voran mit der Internet-Nutzung in Deutschland. Erstmals wurde nämlich die 70-Prozenthürde übersprungen. Konkret: Die Gesamtzahl ist im Jahresvergleich um 2,9 Prozent gestiegen, auf nun 72 Prozent. Anders ausgedrückt – binnen eines Jahres haben rund zwei Millionen Deutsche praktisch das Internet neu für sich entdeckt. Aber: Dieses Wachstum fällt im Berichtszeitraum auch schwächer aus als in der Vergangenheit. Es bedeutet nämlich auch, dass immer noch mehr als ein Viertel der Deutschen über 14 Jahre das Internet so gut wie gar nicht nutzen. Gibt es hierbei nun eine langsame Sättigung des Marktes? Robert Wieland ist vom Institut "TNS Infratest":
"Ich glaube nicht, dass hier das Wachstum begrenzt oder der Markt gesättigt ist. Wenn wir nach Skandinavien schauen, also Schweden oder auch Dänemark, dann sehen wir, dass die dortigen Internetquoten über 90 Prozent liegen. Wenn wir nach Deutschland schauen, registrieren wir, dass die unter 39-Jährigen, aber auch die Abiturienten eine Quote von ebenfalls rund 90 Prozent haben. Meines Erachtens gibt es noch viel Nachholbedarf in Deutschland und da kommen wir mit 2,9 Prozent Wachstum nicht ganz so schnell voran, wie es wünschenswert wäre."
Dieser "Onliner Atlas" ist ein sehr detailliertes Werk – es wird beispielsweise die Nutzung in den einzelnen Bundesländern verglichen. So bleibt Bremen beispielsweise mit rund 80 Prozent Onliner-Anteil weiterhin einsame Spitze bei der Netz-Nutzung in Deutschland.
Natürlich versucht die Initiative D21 aber auch zu analysieren. Und eine wichtige Erkenntnis in diesem Jahr ist, dass sich die unterschiedlichen Bildungsgruppen im Land weiter annähern. So hat die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung hier den höchsten Zuwachs. Wird das Alter als Maßstab genommen, sind es beispielsweise jene Mitglieder der Generation 50 plus, die hier das höchste Wachstum auslösen. Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 1000 Euro haben inzwischen die 50 Prozent-Marke bei der Internetnutzung überschritten. Dennoch bleiben sie im Vergleich zur Gesamtzahl, zum Gesamttrend zurück. Robert Wieland:
"Wir sehen daran ganz deutlich, dass diese Bevölkerungsschichten noch von einer digitalen Gesellschaft etwas abgeschnitten sind. Sie haben keinen Zugang zur Bildung, zu den Informationen, die man nur über das Internet bekommt. Ihnen fehlen dadurch auch günstige Einkaufsmöglichkeiten, die einfach wichtig wären für Personen ohne hohes Einkommen. Online-Banking, Online-Shopping sind hier wichtige Stichworte. Letztendlich fehlen hier die Zugangsmöglichkeiten. Wir stellen fest, dass in Haushalten mit einem Einkommen von unter 1000 Euro im Monat ein hoher Anteil an Rentnern vertreten ist. Rentner, die in ihrem Berufsleben nie mit einem Computer etwas zu tun hatten. Die auch den Nutzen nicht sehen, die auch Angst davor haben, sich in dieses Netz zu begeben. Dass die Nutzungsgebühren, auch die Kosten bei der Anschaffung eines PC – obwohl sie billiger werden – bei den geringem Einkommen jener Haushalte eine Rolle spielen, ein Hinderungsgrund sind, das versteht sich von selbst."
Auf jeden Fall müsse die Bildungspolitik auch die Frage der Internetnutzung verstärkt berücksichtigen, so ein Fazit dieser Studie. Alf Henryk Wulf sitzt auch im Vorstand von D21, er ist vom Unternehmen "Alcatel Lucent":
"Es ist nicht zu sehr eine Frage des Geldes, es ist eine Frage des Engagements. Es kostet nicht mehr, sinnvoll mit dem Internet umzugehen. Es ist eine Frage des eigenen Wissens, des eigenen Könnens, letztendlich also eine Know-how-Frage. Auch eine Frage des Trainings, des Lernens. Und nicht eine Frage des zu investierenden Geldes."
Eine künftige Forderung von D21 richtet sich auch nicht nur an die Politik, hier werden ja die Leitlinien für Bildung formuliert. Es gehe auch um einfach zu bedienende Internetmedien, generell um einfach zu bedienende Computer, sagt Alf Henryk Wulf:
"Indem attraktive und gute Dienste verfügbar sind. Die Technik muss so funktionieren, dass selbst jemand ohne große Affinität es hinbekommt. Das ist eine Herausforderung an die Hersteller und auch die Dienste-Anbieter. Auch da hat sich einiges verbessert, aber hier gibt es immer noch Verbesserungspotenzial. Aber es gibt auch Geräte, die wirklich so gut sind, dass auch ein absoluter Laie sie anschalten kann und es tatsächlich sofort funktioniert. Und da müssen wir auch hin."
Wie angedeutet - die Initiative D21 hat durchaus Vorbilder in Europa. Es sind die skandinavischen Länder mit einer Internutzung innerhalb der Bevölkerung von rund 90 Prozent.
"Ich glaube nicht, dass hier das Wachstum begrenzt oder der Markt gesättigt ist. Wenn wir nach Skandinavien schauen, also Schweden oder auch Dänemark, dann sehen wir, dass die dortigen Internetquoten über 90 Prozent liegen. Wenn wir nach Deutschland schauen, registrieren wir, dass die unter 39-Jährigen, aber auch die Abiturienten eine Quote von ebenfalls rund 90 Prozent haben. Meines Erachtens gibt es noch viel Nachholbedarf in Deutschland und da kommen wir mit 2,9 Prozent Wachstum nicht ganz so schnell voran, wie es wünschenswert wäre."
Dieser "Onliner Atlas" ist ein sehr detailliertes Werk – es wird beispielsweise die Nutzung in den einzelnen Bundesländern verglichen. So bleibt Bremen beispielsweise mit rund 80 Prozent Onliner-Anteil weiterhin einsame Spitze bei der Netz-Nutzung in Deutschland.
Natürlich versucht die Initiative D21 aber auch zu analysieren. Und eine wichtige Erkenntnis in diesem Jahr ist, dass sich die unterschiedlichen Bildungsgruppen im Land weiter annähern. So hat die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung hier den höchsten Zuwachs. Wird das Alter als Maßstab genommen, sind es beispielsweise jene Mitglieder der Generation 50 plus, die hier das höchste Wachstum auslösen. Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 1000 Euro haben inzwischen die 50 Prozent-Marke bei der Internetnutzung überschritten. Dennoch bleiben sie im Vergleich zur Gesamtzahl, zum Gesamttrend zurück. Robert Wieland:
"Wir sehen daran ganz deutlich, dass diese Bevölkerungsschichten noch von einer digitalen Gesellschaft etwas abgeschnitten sind. Sie haben keinen Zugang zur Bildung, zu den Informationen, die man nur über das Internet bekommt. Ihnen fehlen dadurch auch günstige Einkaufsmöglichkeiten, die einfach wichtig wären für Personen ohne hohes Einkommen. Online-Banking, Online-Shopping sind hier wichtige Stichworte. Letztendlich fehlen hier die Zugangsmöglichkeiten. Wir stellen fest, dass in Haushalten mit einem Einkommen von unter 1000 Euro im Monat ein hoher Anteil an Rentnern vertreten ist. Rentner, die in ihrem Berufsleben nie mit einem Computer etwas zu tun hatten. Die auch den Nutzen nicht sehen, die auch Angst davor haben, sich in dieses Netz zu begeben. Dass die Nutzungsgebühren, auch die Kosten bei der Anschaffung eines PC – obwohl sie billiger werden – bei den geringem Einkommen jener Haushalte eine Rolle spielen, ein Hinderungsgrund sind, das versteht sich von selbst."
Auf jeden Fall müsse die Bildungspolitik auch die Frage der Internetnutzung verstärkt berücksichtigen, so ein Fazit dieser Studie. Alf Henryk Wulf sitzt auch im Vorstand von D21, er ist vom Unternehmen "Alcatel Lucent":
"Es ist nicht zu sehr eine Frage des Geldes, es ist eine Frage des Engagements. Es kostet nicht mehr, sinnvoll mit dem Internet umzugehen. Es ist eine Frage des eigenen Wissens, des eigenen Könnens, letztendlich also eine Know-how-Frage. Auch eine Frage des Trainings, des Lernens. Und nicht eine Frage des zu investierenden Geldes."
Eine künftige Forderung von D21 richtet sich auch nicht nur an die Politik, hier werden ja die Leitlinien für Bildung formuliert. Es gehe auch um einfach zu bedienende Internetmedien, generell um einfach zu bedienende Computer, sagt Alf Henryk Wulf:
"Indem attraktive und gute Dienste verfügbar sind. Die Technik muss so funktionieren, dass selbst jemand ohne große Affinität es hinbekommt. Das ist eine Herausforderung an die Hersteller und auch die Dienste-Anbieter. Auch da hat sich einiges verbessert, aber hier gibt es immer noch Verbesserungspotenzial. Aber es gibt auch Geräte, die wirklich so gut sind, dass auch ein absoluter Laie sie anschalten kann und es tatsächlich sofort funktioniert. Und da müssen wir auch hin."
Wie angedeutet - die Initiative D21 hat durchaus Vorbilder in Europa. Es sind die skandinavischen Länder mit einer Internutzung innerhalb der Bevölkerung von rund 90 Prozent.