Würde auch die Masse der Touristen kleine, familienbetriebene Hotels, inmitten unberührter Natur, am besten noch mit eigenem Strand bevorzugen – so wie viele Öko- und Individualtouristen - dann wäre eine enorme Zersiedelung die Folge, die viele Naturräume zerstörte. So gesehen wohnt dem Massentourismus - durch die Konzentration auf wenige "Kerngebebiete" - an sich schon eine gewis-se Nachhaltigkeit inne, meint Prof. Ludwig Ellenberg von der Humboldt Uni-versität Berlin, der die Podiumsdiskussion leitete.
Ich glaube, dass man heute zu Recht an verschiedensten Stellen der Erde danach sucht, wie big is beautiful nicht zur Farce wird oder zur Illusion, sondern man sucht Wege, wie Massentourismus ökonomisch erfolgreich sein kann, sozial nicht so sehr kontaminiert wie bisher und die Umwelt nicht so start belastet.
Massentourismus ist besser als sein Ruf, besser mitunter sogar als der Ökotourismus. Das kann eine Studie der GTZ – der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit - belegen, die von Susy Karammel gestern abend erstmals einer Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sieben Hotels mit insgesamt 2500 Betten in Jamaica, der Dominikanischen Republik und Nicaragua wurden unter die Lupe genommen, indem die einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihren Arbeitsbedingungen, Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen befragt wurden.
In All-Inclusiv-Ressorts kann in den Vier- bis Fünf-Sterne-Hotels pro Zimmer bis zu zwei Personalstellen geschaffen werden. Das ist natürlich eine sehr ausschlaggebende Zahl. In den meisten Ressorts, die wir untersucht haben, und es pi mal Daumen rechnet, 2500 Zimmer mal zwei, das ist dann schon eine ganze Menge an Arbeitsplätzen, die geschaffen werden.
Zudem – so Susy Karammel – sind die Löhne der einheimischen Mitarbeiter in den All-Inclusiv-Ressorts deutlich höher als in den kleinen Öko-Logdes. Auch die Karrieremöglichkeiten sind in den großen Touristenburgen besser. Massentourismus als Beitrag zur Armutsminderung? Daran will Heinz Fuchs vom Evangelischen Entwicklungsdienst nicht glauben. Denn noch immer landet das meiste Geld, das die Touristen für All-Inclusiv-Reisen ausgeben, nicht im Zielland, sondern beim heimischen Reiseanbieter und bei der Fluggesellschaft.
Die These, Massentourismus schafft Arbeitsplätze und Einkommen für viele, ist meines Erachtens noch sehr unzureichend eingeordnet. Ich sehe die Chancen und nehme auch die Studienarbeit der GTZ hier zur Kenntnis, aber ich glaube, da muss man noch sehr viel genauer hinsehen, denn die schnelle Schlussfolgerung, mehr All-Inclusiv-Anlagen sind ein Instrument der Armutsbekämpfung wäre – glaube ich – eine unzureichende Schlußfolgerung.
Tatsächlich sind es aber nur die großen Reisegesellschaften wie TUI oder Thomas Cook, die dem Tourismus ein neues, nachhaltig wirkendes Gesicht geben können, meint Roland Streicher vom "forum anders reisen". Denn seine Kundschaft – die Ökotouristen - können allein aufgrund ihrer geringen Zahl nur wenig bewirken. Aber auch er bleibt eher skeptisch:
Große Veranstalter, die gehören Aktienbesitzern, die sind abhängig vom share-holder-value, und hier sehe ich ein ganz großes, strukturelles Problem. Warum soll ein großer, multinationaler Konzern sich ständig mit dem Thema Ökologie und Soziales beschäftigen, damit kann nur in Ausnahmefällen Geld erwirtschaftet werden, hier, wie gesagt, ein strukturelles Problem.
Viel Diskussion – wenig Neuland. So faßte Ludwig Ellenberg das Ergebnis der zweistündigen Podiumsdiskussion zusammen. Eine Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit im Massentourismus zeichnet sich nur sehr langsam ab. Seine Hoffnung: "Vielleicht sind es kleine Schritte, die uns weiterführen."
Ich glaube, dass man heute zu Recht an verschiedensten Stellen der Erde danach sucht, wie big is beautiful nicht zur Farce wird oder zur Illusion, sondern man sucht Wege, wie Massentourismus ökonomisch erfolgreich sein kann, sozial nicht so sehr kontaminiert wie bisher und die Umwelt nicht so start belastet.
Massentourismus ist besser als sein Ruf, besser mitunter sogar als der Ökotourismus. Das kann eine Studie der GTZ – der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit - belegen, die von Susy Karammel gestern abend erstmals einer Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sieben Hotels mit insgesamt 2500 Betten in Jamaica, der Dominikanischen Republik und Nicaragua wurden unter die Lupe genommen, indem die einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihren Arbeitsbedingungen, Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen befragt wurden.
In All-Inclusiv-Ressorts kann in den Vier- bis Fünf-Sterne-Hotels pro Zimmer bis zu zwei Personalstellen geschaffen werden. Das ist natürlich eine sehr ausschlaggebende Zahl. In den meisten Ressorts, die wir untersucht haben, und es pi mal Daumen rechnet, 2500 Zimmer mal zwei, das ist dann schon eine ganze Menge an Arbeitsplätzen, die geschaffen werden.
Zudem – so Susy Karammel – sind die Löhne der einheimischen Mitarbeiter in den All-Inclusiv-Ressorts deutlich höher als in den kleinen Öko-Logdes. Auch die Karrieremöglichkeiten sind in den großen Touristenburgen besser. Massentourismus als Beitrag zur Armutsminderung? Daran will Heinz Fuchs vom Evangelischen Entwicklungsdienst nicht glauben. Denn noch immer landet das meiste Geld, das die Touristen für All-Inclusiv-Reisen ausgeben, nicht im Zielland, sondern beim heimischen Reiseanbieter und bei der Fluggesellschaft.
Die These, Massentourismus schafft Arbeitsplätze und Einkommen für viele, ist meines Erachtens noch sehr unzureichend eingeordnet. Ich sehe die Chancen und nehme auch die Studienarbeit der GTZ hier zur Kenntnis, aber ich glaube, da muss man noch sehr viel genauer hinsehen, denn die schnelle Schlussfolgerung, mehr All-Inclusiv-Anlagen sind ein Instrument der Armutsbekämpfung wäre – glaube ich – eine unzureichende Schlußfolgerung.
Tatsächlich sind es aber nur die großen Reisegesellschaften wie TUI oder Thomas Cook, die dem Tourismus ein neues, nachhaltig wirkendes Gesicht geben können, meint Roland Streicher vom "forum anders reisen". Denn seine Kundschaft – die Ökotouristen - können allein aufgrund ihrer geringen Zahl nur wenig bewirken. Aber auch er bleibt eher skeptisch:
Große Veranstalter, die gehören Aktienbesitzern, die sind abhängig vom share-holder-value, und hier sehe ich ein ganz großes, strukturelles Problem. Warum soll ein großer, multinationaler Konzern sich ständig mit dem Thema Ökologie und Soziales beschäftigen, damit kann nur in Ausnahmefällen Geld erwirtschaftet werden, hier, wie gesagt, ein strukturelles Problem.
Viel Diskussion – wenig Neuland. So faßte Ludwig Ellenberg das Ergebnis der zweistündigen Podiumsdiskussion zusammen. Eine Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit im Massentourismus zeichnet sich nur sehr langsam ab. Seine Hoffnung: "Vielleicht sind es kleine Schritte, die uns weiterführen."