Interview der Woche
Oberbürgermeister von Heidenheim: Finanzlage der Kommunen lässt kaum Gestaltungsräume

Der Mitinitiator des Netzwerks junger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Salomo, warnt vor den Folgen der angespannten Finanzlage auf die Kommunalpolitik. Oft gebe es vor Ort nur noch die Wahl, Gebühren anzuheben oder Einrichtungen zu schließen, sagte er im Interview der Woche mit dem Deutschlandfunk. Dadurch schwinde das Vertrauen der Bevölkerung.

    Michael Salomo, Oberbürgermeister von Heidenheim.
    Michael Salomo (Archivbild) (picture alliance / dpa / Marijan Murat)
    Es werde auch immer unattraktiver, sich in Stadt- oder Gemeinderäten zu engagieren. Der SPD-Politiker forderte einen "Stresstest": Es müsse dringend geprüft werden, ob Bund, Land und Kommunen überhaupt noch genug Geld hätten, um die per Verfassung übertragenen Aufgaben zu erledigen.
    Salomo, der Oberbürgermeister von Heidenheim in Baden-Württemberg ist, forderte zudem, dass das Sondervermögen für Länder und Kommunen von 100 Milliarden Euro ohne Bedingungen an die Städte ausgeschüttet wird. Kommunen hätten unterschiedliche Bedürfnisse für Investitionen. Das könne der Jugendclub sein oder das Freibad.
    Salomo ist 36 Jahre alt und Mitinitiator des überparteilichen Netzwerks junger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, einer Partnerorganisation des Städte- und Gemeindebunds.
    Laut einer im Juli veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung verbuchten Städte und Gemeinden in Deutschland 2024 ein Minus von 24,8 Milliarden Euro. Als Grund werden vor allem steigende Sozialausgaben, Tariferhöhungen sowie höhere Energiepreise genannt.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.