
Man müsse dafür sorgen, dass Kinder unabhängig von ihrem Hintergrund Unterstützung bekämen, erklärte Holstert gegenüber der Zeitung Die Welt. Gute Bildung und Integration gelängen durch gezielte Förderung, nicht durch Ausgrenzung. Kritik kommt auch aus der AfD. Deren bildungspolitischer Sprecher Reichardt meinte, Priens Gedankengänge zeigten, wie offen sie staatlichen Zwangsmaßnahmen gegenüberstehe, die an Praktiken sozialistischer Staaten erinnerten. Die Linken-Politikerin Gohlke führte aus, mit populistischen Plattitüden komme man nicht weiter. Zuvor hatten auch Bildungsverbände Prien kritisiert.
Unterstützung äußerte Unions-Fraktionsvize Weisgerber. Die CSU-Politikerin meinte, das Bildungssystem stehe unter Druck. Die hohe Zuwanderung der letzten Jahre habe viele Schulen überlastet. Andere Länder mit ähnlichen Herausforderungen zeigten, dass es Möglichkeiten gebe. Von diesen Erfahrungen sollte man lernen.
Lehrerverband: Vorschlag nicht zu bewerkstelligen
Bundesbildungsministerin Prien hatte sich auf Nachfrage offen für die Idee einer Obergrenze gezeigt. Der Deutsche Lehrerverband teilte mit, zwar böte dies beim Deutschlernen große Vorteile, sei aber nicht einfach zu bewerkstelligen. Der Verband Bildung und Erziehung sprach von unrealistischen Vorstellungen.
Auf Anfrage des Deutschlandfunks betonte Prien die Bedeutung der Sprachförderung für alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft. Für mehr Chancengleichheit setze sie sich deshalb für verpflichtende Sprachstands-Erhebungen und gezielte Förderung bereits im Kita-Alter ein.
In Deutschland liegt die Zuständigkeit für die Schulen bei den Ländern.
Diese Nachricht wurde am 05.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.