
Vor allem im Ruhrgebiet und in Teilen des Rheinlands standen Busse und Straßenbahnen der kommunalen Betriebe still. Viele warteten vergeblich an Wartehäuschen auf die üblichen Linien, berichtete Dirk Biernoth im DLF aus dem Ruhrgebiet. Viele Menschen wichen deswegen auf Taxen aus oder gingen - wenn möglich - zu Fuß zur Arbeit.
"Wir verzeichnen seit dem Morgen eine enorm hohe Beteiligung", sagte ein Verdi-Sprecher. Insgesamt hat die Gewerkschaft mehr als 45.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in NRW dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Zehntausende sollen sich letztendlich beteiligt haben.
Auch Kitas, Schleusen und Sparkassen betroffen
Betroffen waren neben Verkehrsunternehmen unter anderem Kindertagesstätten, Verwaltungen und Sparkassen. Auch an einigen Schleusen auf dem Datteln-Hamm-Kanal stockt es. Auf einigen Abschnitten werde gar kein Schiffsverkehr möglich sein, so eine Sprecherin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Rheine.
Obwohl es sich bei dem Warnstreik um einen der größten in den vergangenen Jahren handelt, gab es auf den Autobahnen aber nicht mehr Staus als sonst auch. Das mag auch daran gelegen haben, dass die Deutsche Bahn und andere private Transportunternehmen nicht von dem Ausstand betroffen waren.
Warnstreiks auch in anderen Bundesländern
In Bayern fielen die Auswirkungen dagegen noch deutlich kleiner aus. Etwa 2.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes legten dort die Arbeit nieder. Allerdings sind für morgen in München größere Warnstreiks geplant.
Auch in Teilen von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Brandenburg hatte Verdi heute zu Protesten aufgerufen.
Bis Donnerstag werden die Warnstreiks erst einmal weitergehen. Dann findet die nächste Tarifrunde im öffentlichen Dienst statt. Die Arbeitgeber haben bisher noch kein Angebot vorgelegt. Verdi fordert für die etwa 2,1 Millionen Beschäftigten pauschal 100 Euro mehr pro Monat und eine zusätzliche Erhöhung um 3,5 Prozent. Bund und Kommunen weisen die Forderung als überzogen zurück.