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Ökologisch Bauen und Sanieren

Dichtes Gedränge auf der Terra-Bau, der Messe für ökologisches Bauen und Wohnen in Hannover. Roland Heinemann ist eigens aus Karlsruhe gekommen. Vor kurzem kaufte er sich ein Bauernhaus, das er jetzt von Grund auf sanieren möchte. Neue Heizung, Fenster und Dämmung, die Wunschliste ist lang:

Michael Engel |
    Das möchte ich natürlich möglichst ökologisch machen, damit ich keine Schadstoffe einatme und möglichst wenig Schaden nehme. Und es sollte natürlich möglichst kostengünstig sein, da erkundige ich mich einfach mal hier, was es alles so gibt.

    Ganz wichtig bei der energetischen Gebäudesanierung sind aber auch die finanziellen Fördermöglichkeiten. Positives Beispiel: "proKlima" - ein Energiefond der Region Hannover – schüttet jährlich fünf Millionen Euro aus. Gespeist wird der Fond u.a. aus Dividenden des lokalen Energieversorgers. Und das kommt an. In nur zwei Jahren – so Pressesprecher Karsten Botor – stiegt die Zahl der Antragsteller von 1300 auf 2300 jährlich.


    Die meisten Antragsteller sind Privatleute und Gewerbetreibende, die sogenannte Breitenförderprogramme in Anspruch nehmen. Vergleichbar in etwa mit einem Anzug von der Stange. Und dort rangieren die Förderportionen so von etwa einigen wenigen hundert Euro – Energiepass oder Gasbrennwertkessel – bis hin zu mehreren tausend Euro. Beispiel Vereine, die ihr Vereinsheim energetisch modernisieren oder auch Schulen, die Unterrichtsangebote zum Klimaschutz machen, da kann es dann bis auf 5000 Euro gehen.

    Energetische Gebäudesanierung, das bedeutet bessere Wärmedämmung und effizientere Brenntechnik mit Einspareffekten zwischen 30 und 70 Prozent. Ist das Haus verklinkert, kann das Dämmmaterial in den dazwischen liegenden Hohlraum geblasen werden. Vorteil: die Efeuranken müssen nicht runter und auch innen bleibt alles beim Alten:


    Jede Dämmung funktioniert so gut, wie auch eine Luftdichtung vorhanden ist. Dass eben nicht der kalte oder warme Wind die Energie aus der Dämmung raustreibt. Die Luftdichtigkeit ist sehr wichtig. Und dafür stehen auch diese Fachbetriebe, dass sie das durch einen Luftdichtigkeitstest im Vorwege ermitteln. Und somit dann über die ganzen Maßnahmen einen günstigen Kurs für die Dämmmaßnahmen erreichen...


    ... sagt Gerd Viets von der Firma "poesis Dämmsysteme". Insbesondere bei einer Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk sollten Fachbetriebe eingeschaltet werden. Denn sie – so der poesis Geschäftsführer – kennen sich bestens aus mit der schwierigen Materie und geben Garantie, wenn Sanierungsschäden entstehen. Bevor man selbst zu Dämmstoffen greift oder einen Fachbetrieb beauftragt, sollte in jedem Fall die Verbraucherzentrale befragt werden, empfiehlt Walter Wichmann von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Alle Geschäftsstellen bieten kostenlose Energieberatungen an:


    ... dort wird also sehr konkret beschrieben, wie die Vorgehensweise ist, dass also derjenige, der Modernisierungsmaßnahmen durchführen will, weiß, in welcher Reihenfolge er arbeitet, welche Materialien er einsetzt, wo er Hilfe von Fachleuten bekommt, welche Fördermittel er in Anspruch nehmen kann, Stichwort KFW-Modernisierungsprogramm, also dort gibt es vielfältige Hilfen, die es dem Hausbesitzer ermöglichen, ganz konkret diese Modernisierungsweisen durchzuführen.

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    Ganz neu im Programm der Verbraucherzentralen ist das Buch: "Gebäude modernisieren – Energie sparen" – aufgelegt in 2004. 288 Seiten informieren Schritt für Schritt, was bei der Modernisierung zu bedenken ist. Wichtigstes Argument für eine Energiesanierung ist die Kostenersparnis. Nach fünf Jahren – so die Faustregel – sind die Investitionen durch Einspareffekte bei den Heizkosten wieder reingeholt.