Nur 33 Medaillen in Paris
Ökonomen des IW Köln: Deutsche Sportförderung ist zu ineffizient

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hält das Abschneiden der deutschen Olympia-Mannschaft in Paris für eine Folge unzureichender Sportförderung. Diese sei ineffizient und verfehle das Ziel, den Spitzensport nachhaltig zu stärken, erklärte die IW-Ökonomin Fremerey.

    Nachaufnahme von den Füßen eines Leichtathleten am Startblock
    Laut dem IW Köln erhielt der Deutsche Leichtathletikverband zuletzt die meisten Fördergelder, steuerte in Paris aber nur vier Medaillen bei. (picture alliance / Pressebildagentur ULMER / ULMER)
    In den vergangenen zehn Jahren seien die Ausgaben für Sportförderung zwar inflationsbereinigt von 44 Millionen auf knapp 60 Millionen Euro gestiegen, der sportliche Erfolg aber zurückgegangen. So habe der Bund bei den Spielen in Paris umgerechnet 3,7 Millionen Euro pro Medaille an Sportförderung investiert. Damit wurden laut dem IW fast doppelt so viel Zuschüsse wie vor acht Jahren bei den Spielen in Rio de Janeiro gezahlt.

    Geld breit gestreut - statt auf erfolgversprechende Disziplinen zu setzen

    Das IW kritisierte beispielsweise, das Geld sei breit gestreut worden, anstatt die Ressourcen auf erfolgversprechende Disziplinen zu konzentrieren. Als Beispiel wurde der Leichtathletik-Verband genannt, der laut IW zuletzt die meisten Fördergelder erhielt, in Paris aber nur vier Medaillen erringen konnte. Ein weiteres Problem sei die schleppende Nachwuchsförderung.
    Deutsche Sportler hatten bei den Olympischen Spielen in Paris 33 Medaillen gewonnen, der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Das Abschneiden löste eine erneute Debatte über den Stellenwert des Sports in der Gesellschaft aus.
    Diese Nachricht wurde am 13.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.