Freitagnachmittag, Stuttgart Innenstadt, bei Kaffee und Keksen die Studierenden des Pforzheimer Studiengangs "Unternehmensentwicklung" lassen zusammen mit ihrem Dozenten Ulrich Jautz einen Besuch im Amtsgericht Revue passieren
Heute war es halt sehr interessant nach den Wirtschafts- und Privatrechtsvorlesungen mal so ein bisschen wieder den Bezug zu kriegen zur Wirklichkeit. Und erschreckend ist die Schlußfolgerung dann für uns, für unsere Unternehmen, Recht haben und Recht kriegen, das sind halt zwei verschiedene Sachen.
Die Studierenden waren ja zum Teil geschockt, wie diese Prozesse abgelaufen sind, was dabei rauskam und vor allen Dingen auch, daß hier gar nicht über die rechtliche Seite groß diskutiert wurde, sondern daß hier einfach von vorneherein, ja ich sag’ mal, geschachert wird über die Höhe eines Vergleichs. Und das war schon eine wichtige Erfahrung aus meiner Sicht für die Studenten, hier das mal zu sehen. Und `ne Motivation auch für jeden im Rahmen von Verhandlungen solche Dinge nach Möglichkeit auch ohne großen Schaden außergerichtlich beizulegen.
So ein Termin wie der vor Gericht gehört genauso zum Konzept dieses MBA-Studiums wie Tanzen lernen oder ein Benimmkurs. Die angehenden Unternehmensnachfolger sollen so vielseitig und praxisnah wie möglich ausgebildet werden, sagt Prof. Rolf Güdemann, der Initiator und Leiter des Studiengangs :
Wir setzen auf zwei Säulen. Das eine nennen wir Studienprogramm, das ist das, was zu einem Masterstudiengang gehört, das umfaßt insgesamt 900 Präsenzstunden. Nicht nur, daß es betriebswirtschaftliche Fächer gibt, sondern auch interdisziplinäre Dinge. Dieses Studienprogramm wird ergänzt durch ein Praxisprogramm. Dort machen wir Treffen mit interessanten Praktikern, die über ihren Lebenslauf berichten. Wir pflegen auch andere interessante Events. So hatten wir kürzlich mal ein Schnuppertraining im Judo, was durchaus zur Teambildung innerhalb dieses Studentenjahrgangs beigetragen hat. Wir sehen sehr viel Trainingsmaßnahmen vor, Planspiele sind ein interessanter Bestandteil. Das sind alles Lehrmethoden, die an ausschließlich wissenschaftlich orientierten Hochschulen an sich nicht so häufig praktiziert werden.
Faktisch heiß das, die Studierenden pendeln seit Oktober vergangenen Jahres - drei Tage arbeiten daheim im Unternehmen - anschließend wird in Pforzheim drei Tage studiert. Hohes Engagement und das nötige Kleingeld sind dabei gefordert, der Aufbaustudiengang kostet 15.000 Euro. Wer dabei sein will, muß ein abgeschlossenes Studium in der Tasche haben, mindestens vier Jahre Berufserfahrung haben und muß ein Übernahmeprojekt nachweisen. Die Pioniere des Studiengangs sind zu Neunt, allerdings ist nur eine Frau darunter. Professor Güdemann hält das für typisch
Es ist natürlich so, daß diejenigen Jahrgänge , die jetzt übergeben, in einem Zeitalter groß geworden sind, wo das Bild von berufstätigen Frauen ein anderes war wie wir es heute haben und auch gut finden. Ich nehme an der Anteil von Übernehmerinnen wird größer werden, aber er ist noch noch extrem klein.
Und weil das so ist, sollen künftig auch speziell mehr Frauen für den MBA "Unternehmsnachfolge" interessiert werden. Projektmanagerin Dr. Barbara Burkhardt-Reich:
Wir waren schon mal bei einer Veranstaltung nur für Unternehmerinnen im Haus der Wirtschaft und jetzt im September ist eine Unternehmerinnenmesse: Und wir versuchen auch zum Beispiel mit dem Gründerinnenportal ganz speziell Frauen anzusprechen und sie für diesen Studiengang zu begeistern. Denn ich denke gerade Frauen brauchen vielleicht in dieser Übernahmesituation häufig vom Vater noch mal ein zusätzliches Coaching, das ihnen auch das persönliche Rückgrat gibt, diesen Übernahmeprozess wirklich zu einem gelingenden Übernahmeprozess zu führen.
Auch für Frauen, die nach der Familienzeit in ein Unternehmen einsteigen wollen, planen die Pforzheimer schon bald akademische Unterstützung. Um eine bessere Kontaktaufnahme zwischen Nachfolgern und Übergebern wollen sie sich ebenfalls kümmern. So viel Tatendrang bleibt natürlich nicht unbemerkt:
Also, dieser Studiengang wird nicht alleine bleiben und sobald andere mehr tun, als nur zu fragen. Da ist schon geschehen, natürlich auch Besuche haben schon stattgefunden und zwar über die hochschultypischen Grenzen hinweg. Also hier waren auch schon Kollegen von Universitäten, die sich hier bei uns schlaugemacht haben. Da sind wir offen, wir strecken die Hand aus. Wir können uns da aber nicht irgendwie mit Zeit groß engagieren. Wer nach Pforzheim kommt und uns kennenlernen will, ist herzlich eingeladen. Nur, man soll also jetzt nicht erwarten, daß wir an eine Filialisierung denken. Es wäre schön, wenn sich die Idee duplizieren wird, denn an anderen Standorten werden vielleicht noch andere, zusätzliche Ideen entstehen, die auch für uns dann wieder interessant sind.
Heute war es halt sehr interessant nach den Wirtschafts- und Privatrechtsvorlesungen mal so ein bisschen wieder den Bezug zu kriegen zur Wirklichkeit. Und erschreckend ist die Schlußfolgerung dann für uns, für unsere Unternehmen, Recht haben und Recht kriegen, das sind halt zwei verschiedene Sachen.
Die Studierenden waren ja zum Teil geschockt, wie diese Prozesse abgelaufen sind, was dabei rauskam und vor allen Dingen auch, daß hier gar nicht über die rechtliche Seite groß diskutiert wurde, sondern daß hier einfach von vorneherein, ja ich sag’ mal, geschachert wird über die Höhe eines Vergleichs. Und das war schon eine wichtige Erfahrung aus meiner Sicht für die Studenten, hier das mal zu sehen. Und `ne Motivation auch für jeden im Rahmen von Verhandlungen solche Dinge nach Möglichkeit auch ohne großen Schaden außergerichtlich beizulegen.
So ein Termin wie der vor Gericht gehört genauso zum Konzept dieses MBA-Studiums wie Tanzen lernen oder ein Benimmkurs. Die angehenden Unternehmensnachfolger sollen so vielseitig und praxisnah wie möglich ausgebildet werden, sagt Prof. Rolf Güdemann, der Initiator und Leiter des Studiengangs :
Wir setzen auf zwei Säulen. Das eine nennen wir Studienprogramm, das ist das, was zu einem Masterstudiengang gehört, das umfaßt insgesamt 900 Präsenzstunden. Nicht nur, daß es betriebswirtschaftliche Fächer gibt, sondern auch interdisziplinäre Dinge. Dieses Studienprogramm wird ergänzt durch ein Praxisprogramm. Dort machen wir Treffen mit interessanten Praktikern, die über ihren Lebenslauf berichten. Wir pflegen auch andere interessante Events. So hatten wir kürzlich mal ein Schnuppertraining im Judo, was durchaus zur Teambildung innerhalb dieses Studentenjahrgangs beigetragen hat. Wir sehen sehr viel Trainingsmaßnahmen vor, Planspiele sind ein interessanter Bestandteil. Das sind alles Lehrmethoden, die an ausschließlich wissenschaftlich orientierten Hochschulen an sich nicht so häufig praktiziert werden.
Faktisch heiß das, die Studierenden pendeln seit Oktober vergangenen Jahres - drei Tage arbeiten daheim im Unternehmen - anschließend wird in Pforzheim drei Tage studiert. Hohes Engagement und das nötige Kleingeld sind dabei gefordert, der Aufbaustudiengang kostet 15.000 Euro. Wer dabei sein will, muß ein abgeschlossenes Studium in der Tasche haben, mindestens vier Jahre Berufserfahrung haben und muß ein Übernahmeprojekt nachweisen. Die Pioniere des Studiengangs sind zu Neunt, allerdings ist nur eine Frau darunter. Professor Güdemann hält das für typisch
Es ist natürlich so, daß diejenigen Jahrgänge , die jetzt übergeben, in einem Zeitalter groß geworden sind, wo das Bild von berufstätigen Frauen ein anderes war wie wir es heute haben und auch gut finden. Ich nehme an der Anteil von Übernehmerinnen wird größer werden, aber er ist noch noch extrem klein.
Und weil das so ist, sollen künftig auch speziell mehr Frauen für den MBA "Unternehmsnachfolge" interessiert werden. Projektmanagerin Dr. Barbara Burkhardt-Reich:
Wir waren schon mal bei einer Veranstaltung nur für Unternehmerinnen im Haus der Wirtschaft und jetzt im September ist eine Unternehmerinnenmesse: Und wir versuchen auch zum Beispiel mit dem Gründerinnenportal ganz speziell Frauen anzusprechen und sie für diesen Studiengang zu begeistern. Denn ich denke gerade Frauen brauchen vielleicht in dieser Übernahmesituation häufig vom Vater noch mal ein zusätzliches Coaching, das ihnen auch das persönliche Rückgrat gibt, diesen Übernahmeprozess wirklich zu einem gelingenden Übernahmeprozess zu führen.
Auch für Frauen, die nach der Familienzeit in ein Unternehmen einsteigen wollen, planen die Pforzheimer schon bald akademische Unterstützung. Um eine bessere Kontaktaufnahme zwischen Nachfolgern und Übergebern wollen sie sich ebenfalls kümmern. So viel Tatendrang bleibt natürlich nicht unbemerkt:
Also, dieser Studiengang wird nicht alleine bleiben und sobald andere mehr tun, als nur zu fragen. Da ist schon geschehen, natürlich auch Besuche haben schon stattgefunden und zwar über die hochschultypischen Grenzen hinweg. Also hier waren auch schon Kollegen von Universitäten, die sich hier bei uns schlaugemacht haben. Da sind wir offen, wir strecken die Hand aus. Wir können uns da aber nicht irgendwie mit Zeit groß engagieren. Wer nach Pforzheim kommt und uns kennenlernen will, ist herzlich eingeladen. Nur, man soll also jetzt nicht erwarten, daß wir an eine Filialisierung denken. Es wäre schön, wenn sich die Idee duplizieren wird, denn an anderen Standorten werden vielleicht noch andere, zusätzliche Ideen entstehen, die auch für uns dann wieder interessant sind.