Er sieht aus wie ein ganz normaler Campingkocher, doch der Brenner in Grace Elorchas Küche hat es in sich. Denn statt mit Gas oder Petroleum kocht er mit Pflanzenöl. Das ist neu. Erfunden wurde dieser Brenner an der Universität Hohenheim in Baden-Württemberg, zur Marktreife entwickelt hat ihn der Bosch-Siemens-Haushaltsgerätekonzern. Seit mehr als einem Jahr testen die Macher ihren zu Ehren des griechischen Feuergottes Protos getauften Brenner in rund 100 philippinischen Haushalten, zum Beispiel in dem kleinen Restaurant von Grace Elorcha. Ihr Urteil ist positiv. Mit Feuerholz kocht sie kaum noch, sagt sie.
"Mit dem Kocher kann ich mein Essen sehr viel schneller garen und dadurch mehr Gäste in derselben Zeit bedienen."
Für das Pflanzenöl zahlt sie zwar mehr als für Feuerholz. Dafür steht sie nicht mehr im Rauch wie rund 2,5 Milliarden Menschen, die ihre Mahlzeiten auf offenen Feuern zubereiten. Wer an offenen Feuern kocht, der inhaliert so viele Schadstoffe, als würde er täglich 250 Zigaretten rauchen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jedes Jahr mehr als 1,6 Millionen Menschen an den Folgen dieser schleichenden Vergiftung sterben. Neben den Gefahren für die Gesundheit ist der riesige Bedarf an Brennholz ein Problem. Deshalb sieht der Präsident der deutschen Stiftung Euronatur, Claus-Peter Hutter, in dem neuartigen Kocher eine echte Innovation:
"Denn wenn die Leute nicht mehr so viel Feuerholz brauchen, dann lassen sie die Finger von den Primärwäldern, auch von den Sekundärwäldern, dann schützen wir ganz automatisch die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und die Wälder als grüne Lungen der Erde."
Anders als der Solarkocher zum Beispiel, widerspricht der Pflanzenölkocher nicht der gängigen Kochkultur. Er basiert auf dem Prinzip der Druckkocher, die auf den Philippinen weit verbreitet sind. Allerdings haben Pflanzenöle nicht nur einen anderen Flammpunkt, sondern sind zähflüssiger und produzieren mehr Rückstände, weshalb eine ganz eigene Brennergeometrie nötig wurde, erklärt Elmar Stumpf, Projektleiter bei Bosch Siemens Haushaltsgeräte:
"Um diese Brennergeometrie zu bekommen, waren intensive Forschungsarbeiten notwendig. Wir haben dazu an der Universität Hohenheim an die 200 verschiedene Brenner entwickelt, bis dass wir ein Modell gehabt haben."
Der Kocher besteht aus einem Drucktank und einem Gestell, die beide auf den Philippinen hergestellt werden; sowie dem Herzstück, dem Brenner, der noch in Deutschland bald aber in China gefertigt werden soll, um Kosten zu sparen. Denn noch kostet der Kocher rund 30 Euro, ohne dass Bosch-Siemens daran verdienen würde. Das ist günstiger als ein Gaskocher auf den Philippinen, für viele Filipinos, die weniger als ein Euro pro Tag verdienen, trotzdem sehr viel Geld. Potenzielle Käufer sieht Roberto Quarte von der Leyte Southern University, der Partnerorganisation auf den Philippinen, deshalb erst einmal in jenen Bevölkerungsschichten, die bereits heute Brennstoff kaufen müssen und über dem Existenzminimum leben. Zum anderen in der ländlichen Bevölkerung, die ihren Brennstoff selbst herstellen kann.
"Auf unser Marketingprogramm hin erhalten wir von sehr vielen Familien Zuspruch, seien es Familien mit niedrigen oder hohen Einkommen. Gerade die Mittelschicht sieht in dem Kocher eine Lösung für die gestiegenen Ölpreise auf den Philippinen."
Dafür braucht es aber auch genügend Öl. Auf den Philippinen hat die BSH deshalb mit Hilfe der Universität von Leyte eine dezentrale Ölversorgung aufgebaut. Weil die Bauern mit der Veredelung ihrer Kokosnüsse zu Öl bis zu 20 Prozent mehr verdienen, ist die Produktion von Öl auf Dauer sichergestellt. In anderen Ländern braucht es jedoch andere Lösungen. Bosch-Siemens startet deshalb ein weiteres Projekt in Tansania. Dort will der Konzern beweisen, dass der Kocher auch mit Jatropha-Öl befeuert werden kann. Der Vorteil dieser Pflanze: Sie ist sehr genügsam und wächst an all jenen Stellen, an denen sonst nichts gedeiht.
"Mit dem Kocher kann ich mein Essen sehr viel schneller garen und dadurch mehr Gäste in derselben Zeit bedienen."
Für das Pflanzenöl zahlt sie zwar mehr als für Feuerholz. Dafür steht sie nicht mehr im Rauch wie rund 2,5 Milliarden Menschen, die ihre Mahlzeiten auf offenen Feuern zubereiten. Wer an offenen Feuern kocht, der inhaliert so viele Schadstoffe, als würde er täglich 250 Zigaretten rauchen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jedes Jahr mehr als 1,6 Millionen Menschen an den Folgen dieser schleichenden Vergiftung sterben. Neben den Gefahren für die Gesundheit ist der riesige Bedarf an Brennholz ein Problem. Deshalb sieht der Präsident der deutschen Stiftung Euronatur, Claus-Peter Hutter, in dem neuartigen Kocher eine echte Innovation:
"Denn wenn die Leute nicht mehr so viel Feuerholz brauchen, dann lassen sie die Finger von den Primärwäldern, auch von den Sekundärwäldern, dann schützen wir ganz automatisch die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und die Wälder als grüne Lungen der Erde."
Anders als der Solarkocher zum Beispiel, widerspricht der Pflanzenölkocher nicht der gängigen Kochkultur. Er basiert auf dem Prinzip der Druckkocher, die auf den Philippinen weit verbreitet sind. Allerdings haben Pflanzenöle nicht nur einen anderen Flammpunkt, sondern sind zähflüssiger und produzieren mehr Rückstände, weshalb eine ganz eigene Brennergeometrie nötig wurde, erklärt Elmar Stumpf, Projektleiter bei Bosch Siemens Haushaltsgeräte:
"Um diese Brennergeometrie zu bekommen, waren intensive Forschungsarbeiten notwendig. Wir haben dazu an der Universität Hohenheim an die 200 verschiedene Brenner entwickelt, bis dass wir ein Modell gehabt haben."
Der Kocher besteht aus einem Drucktank und einem Gestell, die beide auf den Philippinen hergestellt werden; sowie dem Herzstück, dem Brenner, der noch in Deutschland bald aber in China gefertigt werden soll, um Kosten zu sparen. Denn noch kostet der Kocher rund 30 Euro, ohne dass Bosch-Siemens daran verdienen würde. Das ist günstiger als ein Gaskocher auf den Philippinen, für viele Filipinos, die weniger als ein Euro pro Tag verdienen, trotzdem sehr viel Geld. Potenzielle Käufer sieht Roberto Quarte von der Leyte Southern University, der Partnerorganisation auf den Philippinen, deshalb erst einmal in jenen Bevölkerungsschichten, die bereits heute Brennstoff kaufen müssen und über dem Existenzminimum leben. Zum anderen in der ländlichen Bevölkerung, die ihren Brennstoff selbst herstellen kann.
"Auf unser Marketingprogramm hin erhalten wir von sehr vielen Familien Zuspruch, seien es Familien mit niedrigen oder hohen Einkommen. Gerade die Mittelschicht sieht in dem Kocher eine Lösung für die gestiegenen Ölpreise auf den Philippinen."
Dafür braucht es aber auch genügend Öl. Auf den Philippinen hat die BSH deshalb mit Hilfe der Universität von Leyte eine dezentrale Ölversorgung aufgebaut. Weil die Bauern mit der Veredelung ihrer Kokosnüsse zu Öl bis zu 20 Prozent mehr verdienen, ist die Produktion von Öl auf Dauer sichergestellt. In anderen Ländern braucht es jedoch andere Lösungen. Bosch-Siemens startet deshalb ein weiteres Projekt in Tansania. Dort will der Konzern beweisen, dass der Kocher auch mit Jatropha-Öl befeuert werden kann. Der Vorteil dieser Pflanze: Sie ist sehr genügsam und wächst an all jenen Stellen, an denen sonst nichts gedeiht.