"Die Abteilung in der ich arbeite, heißt Meeresumwelttechnologie und wir sind auf Ölbekämpfungsmaßnahmen spezialisiert, testen also neue Ausrüstung, erarbeiten Katastrophenpläne, machen toxikologische Untersuchungen und erstellen numerische Modelle."
Der gebürtige Amerikaner Mark Reed arbeitet bei der norwegischen Forschungsorganisation Sintef in Trondheim. Zusammen mit anderen norwegischen und US-amerikanischen Forschungseinrichtungen und unterstützt von acht Ölfirmen haben er und seine Kollegen vier Jahre lang Experimente durchgeführt.
"Das größte davon war ein Feldversuch bei dem wir 7 Kubikmeter Öl von unserem Schiff aus in ein Packeisfeld haben fließen lassen. Wir haben dann untersucht wie es verwittert, verdunstet, wie schnell es sich ausbreitet und wie lange es braucht um sich mit Wasser zu einer Emulsion zu verbinden. Die Ergebnisse konnten wir dann mit früheren Untersuchungen aus dem Labor vergleichen. Außerdem haben wir eine Reihe von Methoden getestet, um das Öl zu bekämpfen."
Ölunfälle in der Arktis hat es bisher kaum gegeben, deswegen ist unklar, wie man mit dem Öl im Eis umgehen sollte. Alle existierenden Ölbekämpfungsmethoden, wie etwa mechanische Ölaufsauger oder Dispersionsmittel, wurden für Unfälle in wärmerem eisfreien Wasser entwickelt. Reed:
"Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass der Einsatz von Dispersionsmitteln sehr erfolgreich sein kann - zumindest wenn genügend Wellenenergie im Wasser vorhanden ist, der Ölunfall sich also in der Nähe des offenen Wassers abgespielt hat. Je weiter man ins Eisfeld hinein kommt, desto stärker blockieren die Eisschollen die Wellenbewegung, die nötig ist um das Öl mit den Dispersionsmitteln zu vermischen. Aber mit Hilfe unserer Schiffsdüsen konnten wir auch dort den größten Teil des Öls dispergieren."
Unklar ist allerdings noch, welche Auswirkungen die Dispersionsmittel auf die Umwelt haben. Die Forscher haben außerdem neue, speziell für die Arktis entwickelte Ölaufsauger getestet, die auch dann eingesetzt werden können, wenn das Öl mit Eisblöcken vermengt war. Mit rotierenden Aluminiumscheiben können sich diese Geräte durch kleinere Eisschollen hindurchfräsen um an Ölflecken zu gelangen, die im oder unter dem Eis stecken. Und die Forscher konnten nachweisen, dass Chemikalien, die das Öl zusammentreiben, so dass eine dicke, brennbare Ölschicht entsteht, ebenfalls unter Eisbedingungen funktionieren. Diese Chemikalien wirken, indem sie die Oberflächenspannung des Öls erhöhen. Reed:
"Es ist ein zweischneidiges Schwert. Wir mögen generell keine Ölunfälle. Aber nach unserem Experiment meinten einige von uns: ein Ölunfall im Eis sei besser als einer im offenen Wasser. Im offenen Wasser verteilt sich das Öl sehr schnell und man kann kaum etwas tun. Im Eis dagegen haben Sie Zeit, denn dort verwittert das Öl nicht so schnell, es verdunstet langsamer und es breitet sich auch nicht so schnell aus, weil es von den Eisschollen aufgehalten wird. Inwieweit das auch für wirkliche Ölunfälle zutrifft, wissen wir nicht. Wir haben ja nur dieses eine Experiment. Aber immerhin haben wir jetzt eine Reihe neuer Werkzeuge, die wir beim nächsten wirklichen Ölunfall einsetzen können."
Welche Technik dann die beste ist, hängt entscheidend von der Struktur des Eises ab, in dem das Öl ausläuft. Sind kleine Eisschollen mit offenen Wasserflächen dazwischen wie im Experiment? Sprudelt das Öl unter einer geschlossenen Eisdecke, durch die kein Ölaufsauger hindurch kommt? Oder verteilt es sich in einem schneematschartigen Gemisch das oft am Rand großer Eisfelder auf dem Wasser schwimmt? Klar ist nur, dass der erste Ölunfall im Eis früher oder später kommen wird.
Der gebürtige Amerikaner Mark Reed arbeitet bei der norwegischen Forschungsorganisation Sintef in Trondheim. Zusammen mit anderen norwegischen und US-amerikanischen Forschungseinrichtungen und unterstützt von acht Ölfirmen haben er und seine Kollegen vier Jahre lang Experimente durchgeführt.
"Das größte davon war ein Feldversuch bei dem wir 7 Kubikmeter Öl von unserem Schiff aus in ein Packeisfeld haben fließen lassen. Wir haben dann untersucht wie es verwittert, verdunstet, wie schnell es sich ausbreitet und wie lange es braucht um sich mit Wasser zu einer Emulsion zu verbinden. Die Ergebnisse konnten wir dann mit früheren Untersuchungen aus dem Labor vergleichen. Außerdem haben wir eine Reihe von Methoden getestet, um das Öl zu bekämpfen."
Ölunfälle in der Arktis hat es bisher kaum gegeben, deswegen ist unklar, wie man mit dem Öl im Eis umgehen sollte. Alle existierenden Ölbekämpfungsmethoden, wie etwa mechanische Ölaufsauger oder Dispersionsmittel, wurden für Unfälle in wärmerem eisfreien Wasser entwickelt. Reed:
"Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass der Einsatz von Dispersionsmitteln sehr erfolgreich sein kann - zumindest wenn genügend Wellenenergie im Wasser vorhanden ist, der Ölunfall sich also in der Nähe des offenen Wassers abgespielt hat. Je weiter man ins Eisfeld hinein kommt, desto stärker blockieren die Eisschollen die Wellenbewegung, die nötig ist um das Öl mit den Dispersionsmitteln zu vermischen. Aber mit Hilfe unserer Schiffsdüsen konnten wir auch dort den größten Teil des Öls dispergieren."
Unklar ist allerdings noch, welche Auswirkungen die Dispersionsmittel auf die Umwelt haben. Die Forscher haben außerdem neue, speziell für die Arktis entwickelte Ölaufsauger getestet, die auch dann eingesetzt werden können, wenn das Öl mit Eisblöcken vermengt war. Mit rotierenden Aluminiumscheiben können sich diese Geräte durch kleinere Eisschollen hindurchfräsen um an Ölflecken zu gelangen, die im oder unter dem Eis stecken. Und die Forscher konnten nachweisen, dass Chemikalien, die das Öl zusammentreiben, so dass eine dicke, brennbare Ölschicht entsteht, ebenfalls unter Eisbedingungen funktionieren. Diese Chemikalien wirken, indem sie die Oberflächenspannung des Öls erhöhen. Reed:
"Es ist ein zweischneidiges Schwert. Wir mögen generell keine Ölunfälle. Aber nach unserem Experiment meinten einige von uns: ein Ölunfall im Eis sei besser als einer im offenen Wasser. Im offenen Wasser verteilt sich das Öl sehr schnell und man kann kaum etwas tun. Im Eis dagegen haben Sie Zeit, denn dort verwittert das Öl nicht so schnell, es verdunstet langsamer und es breitet sich auch nicht so schnell aus, weil es von den Eisschollen aufgehalten wird. Inwieweit das auch für wirkliche Ölunfälle zutrifft, wissen wir nicht. Wir haben ja nur dieses eine Experiment. Aber immerhin haben wir jetzt eine Reihe neuer Werkzeuge, die wir beim nächsten wirklichen Ölunfall einsetzen können."
Welche Technik dann die beste ist, hängt entscheidend von der Struktur des Eises ab, in dem das Öl ausläuft. Sind kleine Eisschollen mit offenen Wasserflächen dazwischen wie im Experiment? Sprudelt das Öl unter einer geschlossenen Eisdecke, durch die kein Ölaufsauger hindurch kommt? Oder verteilt es sich in einem schneematschartigen Gemisch das oft am Rand großer Eisfelder auf dem Wasser schwimmt? Klar ist nur, dass der erste Ölunfall im Eis früher oder später kommen wird.