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Österliches Doppelgestirn

Weihnachten ist ohne zahllose Darstellungen des Sterns von Bethlehem undenkbar – sei es ganz konkret über der Krippenszene oder etwas abstrakter als Sternsymbol. Ostern wird eher nicht mit Sternen in Verbindung gebracht – höchstens mit dem Mond, der das Datum festlegt.

Von Dirk Lorenzen |
    Doch heute Abend legt sich der Himmel richtig ins Zeug. Gleich zwei Planeten zeigen sich dicht an dicht knapp über dem Westhorizont. Halten Sie eine gute halbe Stunde nach Sonnenuntergang Ausschau, so gegen viertel vor neun.

    Dann erkennen Sie im Westen die helle Venus, die jetzt ein lange Sichtbarkeit als Abendstern beginnt. Ein kleines Stück rechts von ihr, praktisch auf gleicher Höhe, leuchtet Merkur, der innerste Planet im Sonnensystem. Er ist auch recht hell, leuchtet aber deutlich schwächer als Venus. Ein Fernglas ist bei der Suche am Dämmerungshimmel sicher hilfreich.

    Gegen viertel vor zehn gehen Venus und Merkur unter. Schon etwa fünfzehn Minuten vorher verschwinden sie im Horizontdunst. Die beiden inneren Nachbarplaneten unserer Erde lassen sich noch bis Freitag Abend gut beobachten. Danach verschlechtern sich die Sichtbarkeitsbedingungen für Merkur rapide.

    Bei idealen Bedingungen zeigt sich Merkur gerade noch am 15. und 16. April, wenn die hauchdünne Sichel des zunehmenden Mondes an den beiden Planeten vorbei zieht.

    Das österliche Doppelgestirn mag nicht ganz so einfach zu sehen sein wie der unvermeidliche Weihnachtsstern – dafür ist es immerhin real. Der Stern von Bethlehem dagegen hat keinen astronomischen Hintergrund.

    Informationen zur Venus

    Informationen zum Merkur