
Der 24-jährige Countertenor Johannes Pietsch, bekannt unter dem Künstlernamen JJ, setzte sich mit seinem Lied "Wasted Love" gegen die internationale Konkurrenz durch. Das opernhaft inszenierte Stück überzeugte vor allem die Jury und brachte dem Sänger 436 Punkte. Damit erreichte er den ersten Platz.
"Aller guten Dinge sind drei", sagte JJ nach seinem Sieg. Nach Udo Jürgens und Conchita Wurst ist er der dritte ESC-Sieger aus Österreich. Gleichzeitig ist er in der Geschichte des Wettbewerbs der erste Gewinner mit philippinischen Wurzeln.
Deutschland nur mittelklassig
Das Geschwisterduo Abor & Tynna, das mit dem Song "Baller" für Deutschland antrat, erreichte Platz 15. Stefan Raab, der Organisator des deutschen ESC-Vorentscheids, hatte im Vorfeld die Hoffnung auf eine Top-Platzierung geschürt. Nach der Show übernahm Raab in der ARD die Verantwortung für das schwache Abschneiden. Raab betonte jedoch den Respekt für die Leistung der beiden Künstler.
Spannungen um Israels Beitrag
Rund um das ESC-Finale in Basel gab es Debatten über die Teilnahme Israels. Die 24-jährige Sängerin Yuval Raphael, die den Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 überlebt hatte, trat mit dem Lied "New Day Will Rise" an. In der Ballade thematisiert sie Verlust und Hoffnung.
Israel belegte am Ende mit insgesamt 357 Punkten den zweiten Platz. Die Zuschauer des ESC kürten Raphael mit 297 Punkten zur Favoritin. Von der Jury erhielt sie hingegen nur wenig Zustimmung.
Bereits in den Tagen vor dem Finale hatte es Proteste gegen die Teilnahme Israels gegeben. Hintergrund ist der Gaza-Krieg. Auch am Samstag versammelten sich mehrere Hundert Demonstranten in der Basler Innenstadt. Sie forderten einen Ausschluss Israels vom Wettbewerb und versuchten, in Richtung des Veranstaltungsortes zu ziehen. Die Polizei blockierte die Route und drohte zwischenzeitlich mit dem Einsatz von Wasserwerfern.
Während des Auftritts der israelischen Sängerin kam es auch innerhalb der Halle zu einem Zwischenfall. Ein Mann und eine Frau hatten nach dem Auftritt versucht, auf die Bühne zu gelangen. Ein Sicherheitsdienst verhinderte dies. Eine Person warf jedoch Farbe. Dabei traf sie ein Crewmitglied. Die Polizei nahm die beiden fest.
Bereits beim ESC im vergangenen Jahr im schwedischen Malmö war es zu massiven antiisraelischen Protesten gekommen. Die Veranstalter hatten daraufhin strengere Sicherheitsvorkehrungen angekündigt
Diese Nachricht wurde am 18.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.