Ukrainische Offensive in Kursk
Österreichischer Ex-General sieht Mängel in Russlands Aufklärung

Der frühere General des österreichischen Bundesheeres, Feichtinger, hat die ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk als Befreiungsschlag bezeichnet. Seiner Meinung nach offenbart der Vorstoß Mängel in der russischen Aufklärung.

    Luftbild von Angriff auf eine Brücke in der Region Kursk
    Angriff auf eine Brücke in der Region Kursk (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Uncredited)
    Feichtinger sagte im Deutschlandfunk, die Ukraine sei seit Jahren in der Defensive und wolle nun die Initiative wieder an sich reißen. Die russische Aufklärung habe offenbar schlecht gearbeitet. Denn dass sich 3.000 bis 10.000 Mann formierten und vorbereiteten, könne eigentlich nicht unerkannt bleiben, betonte der General und Politikwissenschaftler. Dennoch seien die Russen von dem ukrainischen Vorstoß überrascht worden. Feichtinger erwartet, dass sich die ukrainischen Kräfte bei einem russischen Gegenangriff in Kursk wieder koordiniert zurückziehen.

    Ukrainische Armee soll mehr als 90 Ortschaften kontrollieren

    Die Ukraine setzt ihre Angriffe auf die russische Region Kursk fort. Nach Darstellung von Präsident Selenskyj kontrolliert die ukrainische Armee dort inzwischen mehr als 1.250 Quadratkilometer. Es seien 92 Ortschaften eingenommen worden, erklärte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

    Russland schließt Verhandlungen aus

    Kreml-Chef Putin schließt angesichts der Gegenoffensive auf russischem Gebiet Verhandlungen mit der Ukraine derzeit aus. Das erklärte Außenminister Lawrow am Rande von Putins Besuch in Aserbaidschan im russischen Staatsfernsehen. Der Präsident habe sehr deutlich gesagt, dass nach dem Beginn der Invasion im Gebiet Kursk von Verhandlungen keine Rede sein könne. Putin werde zudem in Kürze eine Einschätzung der Lage abgeben, kündigte Lawrow an.
    Diese Nachricht wurde am 20.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.