
Die FPÖ war bei der Parlamentswahl am Sonntag mit 29 Prozent stärkste Kraft geworden. Kickl beansprucht deshalb das Kanzleramt für sich. In Österreich ist es zwar üblich, dass der Bundespräsident dem Vorsitzenden der stärksten Partei den Auftrag zur Regierungsbildung gibt. Er ist dazu laut Verfassung aber nicht verpflichtet.
Nach der Wahl hatte Van der Bellen betont, bei der Regierungsbildung müssten die Grundpfeiler der liberalen Demokratie respektiert werden. Die anderen Parteien im Nationalrat - die konservative ÖVP, die Sozialdemokraten, die liberalen Neos und die Grünen - hatten bekräftigt, dass sie nicht zu einer Koalition unter einem Kanzler Kickl bereit sind. Die anderen Parteichefs empfängt Van der Bellen nächste Woche.
In der österreichischen Hauptstadt Wien demonstrierten am Abend nach Angaben der Veranstalter 25.000 Menschen gegen eine mögliche Regierungsbeteiligung der FPÖ.
Diese Nachricht wurde am 04.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.