
Die Tat habe seine Familie tief verunsichert, sagte der Grünen-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Seine Eltern, in den 60ern aus der Türkei eingewandert, hätten damals aus Angst vor Angriffen gewollt, dass er sich öffentlich zurückhalte. Heute habe die Mehrheit der Menschen mit einem Migrationshintergrund großes Zutrauen in den Rechtsstaat und wisse, dass meisten Menschen in Deutschland mit Rechtsradikalismus nichts zu tun hätten. In der Politik machten Migranten nicht mehr Migrationspolitik, sondern kümmerten sich um Klima, Soziales oder wie er um Ernährung und Landwirtschaft. Umgekehrt kümmerten sich Politiker ohne Migrationsgeschichte um Migrationsthemen. Das sei genau das, worum es ihm immer gegangen sei. Gestern hatte NRW-Ministerpräsident Wüst, CDU, erklärt, der 29. Mai 1993 sei einer der dunkelsten Tage in der Geschichte Nordrhein-Westfalens gewesen. Vier junge Rechtsradikale hatten damals das Wohnhaus der türkischstämmigen Familie Genc in Brand gesetzt. Zwei junge Frauen und drei Mädchen kamen ums Leben.
Diese Nachricht wurde am 25.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.