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Theater Erfurt
Offenbar Millionenverluste - Intendanz will sich nicht zur finanziellen Situation äußern

Das Erfurter Theater befindet sich finanziell offenbar in schwerem Fahrwasser. In den vergangenen Jahren seien Verluste in Höhe von bislang über drei Millionen Euro aufgelaufen.

    Ein Baum wirft einen Schatten auf den Theaterplatz vor dem Theater Erfurt.
    Das Theater Erfurt. (Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa)
    Das meldet der Evangelische Pressedienst unter Berufung auf Kreise des städtischen Theaterausschusses. Die Rücklagen des Opernhauses seien bis auf einen fünfstelligen Betrag aufgebraucht. Laut epd blieb die finanzielle Misere unentdeckt, weil das als städtischer Eigenbetrieb geführte Haus seit Mitte des Jahres keine Quartalsberichte mehr vorgelegt hat. Auch die Jahresrechnung 2022 ist demnach lange überfällig. Der Theateraufsicht sei verborgen geblieben, dass allein die Produktion der diesjährigen Domstufenfestspiele einen Verlust in Höhe von mehr als einer Million Euro verursacht habe.

    Stadt Erfurt erhöht Zuschuss aus neuer Theaterpauschale des Landes

    Als eine Art Nothilfe erhöhte der Finanzausschuss der Stadt zuletzt den diesjährigen Zuschuss aus der neuen Theaterpauschale des Landes Thüringen um rund 770.000 Euro. Zudem wurde bekannt, dass der Beigeordnete für Kultur, Stadtentwicklung und Welterbe, Knoblich, gegenüber dem Theater Erfurt für das Jahr 2024 bereits eine Ausgabensperre über eine Million Euro verhängt habe.

    Keine Stellungnahme der Theraterleitung

    Das Theater Erfurt wollte sich auf Anfrage zur finanziellen Situation des Hauses nicht äußern. Die Leitung um Intendant Guy Montavon sieht sich seit Wochen zudem mit Vorwürfen konfrontiert, es sei zu sexuell motivierten Pflichtverletzungen gegenüber Frauen und Machtmissbrauch gekommen. Die Vorgänge werden derzeit von einem externen Prüfer untersucht.
    Diese Nachricht wurde am 24.11.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.