Die irakische Armee habe östlich der Stadt Tikrit die Region Hamrin sowie zwei kleinere Orte eingenommen, hieß es aus Militärkreisen. Eine unabhängige Bestätigung für die Geländegewinne gab es zunächst nicht. Erfolgsmeldungen der irakischen Armee haben sich in der Vergangenheit häufiger als falsch herausgestellt.
Irakische Medien berichteten unter Berufung auf die Armee von heftigen Kämpfen zwischen beiden Seiten. Die IS-Extremisten hätten Selbstmordattentäter eingesetzt, um den Angriff abzuwehren. Nach Angaben eines irakischen Offiziers würden sie zudem Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Bei Dschila werde das irakische Heer vor allem durch Sprengsätze aufgehalten, sagte der Kommandeur.
US-Bürger als Selbstmordattentäter?
Der IS erklärte im Radio, ein US-Bürger habe sich in einem Wagen in die Luft gesprengt und zahlreiche irakische Soldaten mit in den Tod gerissen, um deren Vormarsch zu stoppen. Die irakischen Streitkräfte bestätigten den angeblichen Selbstmordanschlag zunächst nicht. In sozialen Netzwerken gaben IS-Sympathisanten an, der US-Bürger habe sich am Montag bei Samarra in die Luft gesprengt.
Armee, schiitische Milizen und sunnitische Stammeskämpfer hatten am Sonntag eine Offensive gestartet, um den IS aus Tikrit zu vertreiben. Es ist der bisher größte Angriff auf die Dschihadisten im Irak. Die Regierung hat nach eigenen Angaben 30.000 Kämpfer mobilisiert. Auch Iraks Luftwaffe fliegt Angriffe gegen die Dschihadisten.
Tikrit rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad liegt an einer strategisch wichtigen Verbindungsstraße in den Norden des Landes. Die Offensive gilt zugleich als Test der irakischen Kräfte für einen geplanten Angriff auf die nordirakische IS-Hochburg Mossul.
(pg/tzi)