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''Oft ist es nur die halbe Wahrheit, die wir darstellen''

Ursula Meissner ist eine Fotografin, die es immer wieder an gefährliche Orte zieht. So berichtete sie aus Ruanda und dem Kosovo, und reiste als Mann verkleidet nach Afghanistan. Für ARD-Reporter Friedhelm Brebeck ist Ursula Meissner nicht bloß eine Kriegsfotografin, sie ist die beste. Jetzt herrscht in Afghanistan ein neuer Krieg. Bilder aus dem Land sind rar, weil Journalisten keinen freien Zutritt bekommen. "In Pakistan werden Journalisten und Fotografen in Hotels eingesperrt, sie dürfen nicht mal in Flüchtlingslager", klagt Ursula Meissner. "Es gibt viel Propaganda, aber keine Bilder, man hat keine Beweise." Noch Ende dieser Woche will die Fotografin erneut in die Krisenregion reisen: "Ich war gerade zwei Wochen in Pakistan und in der Grenzregion unterwegs. Es ist es mir gelungen, zwei, drei Mal über die Grenze zu gehen. Ich war dabei sehr vorsichtig. Ich hoffe jetzt, dass es mir an der iranischen Grenze gelingt, Flüchtlingsaufnahmen zu machen, um zu sehen, ob sehr viele Flüchtlinge kommen, was sie zu erzählen haben." Meissner will auch versuchen, nach Afghanistan zu kommen, weil sie meint, nur wenn man vor Ort ist, könne man auch zeigen, was tatsächlich geschieht. "Es heißt, die Amerikaner werfen Cluster-Bomben, die Flüchtlingen die Beine wegsprengen. Wenn die Amerikaner das wirklich werfen, dann sind das Bilder die ich machen möchte", so Ursula Meissner.

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    Das Buch Mit Kamera und kugelsicherer Weste von Ursula Meissner und & Heinz Metlitzky ist im Eichborn Verlag erschienen und kostet 36 Mark

    Die Homepage von Ursula Meissner