"68. Das müsste da drin sein. Das ist bestimmt die Zeder, die da steht. Ja, wundervoll."
In einem grünen Lastwagen kommen die Baumkletterer von Oliver Menke an ihrem Einsatzort an. Zwischen den Einfamilienhäusern in einem Außenbezirk von Köln ragt eine 18 Meter hohe Zeder in den Himmel. Der blaugrüne Nadelbaum steht keine zwei Meter vom Haus entfernt. Aus Sicherheitsgründen soll er nun gefällt werden, doch ringsum stehen Häuser. Ein klarer Fall für Baumkletterer wie Alexander Kutschera, der sich auch gleich an die Arbeit macht:
"Ich kleide mich an mit Gurtzeug, Steigeisen, Helm und Säge. Dann fange ich unten an, den Baum zu entasten, damit es mir den Zustieg leichter macht. Und dann fange ich an zu klettern, erst einmal ganz hoch rein. Dann bringe ich oben das Seil an mit einer Umlenkrolle, um dann die Äste anzuseilen und kontrolliert ablassen zu können."
Doch zunächst muss Alexander Kutschera mit Hilfe der messerscharfen Steigeisen frei in den Baum klettern. Erst wenn er in der Baumkrone angekommen ist, kann er sich mit Seilen am Baum sichern. Im Gegensatz zu Sportkletterern sichern sich die Baumkletterer selbst - und das gleich zweimal, für den Fall, dass die Säge eine der Sicherungen durchtrennt.
Mit der Motorsäge sägt Alexander Kutschera die Baumäste so an, dass sie in die gewünschte Richtung abgelassen werden können. Am Boden, am anderen Seilende, hilft ihm sein Kollege Knut Dunkhorst:
"Und hier unten am Baum ist eine Seilbremse. Wenn wir sofort voll ins Seil greifen und die schwere Last voll ins Seil fällt, dann macht der da oben so einen, schaukelt der hin und her, und kann also so gegen den Stamm geschleudert werden, dass der Kletterer sich oben verletzt. Das heißt, wir müssen dynamisch bremsen, nennt man das."
Das Zusammenspiel zwischen dem Kletterer und dem Mann am Boden muss stimmen. Alexander Kutschera, der sich konzentriert an den Seilen in der Baumkrone bewegt, überlegt sich gut, wo er die Motorsäge ansetzt - ein falscher Schnitt kann ihn den Halt kosten oder die umliegenden Gebäude beschädigen. Der gelernte Tischler und begeisterte Sportkletterer kam vor fünf Jahren über ein Praktikum bei Oliver Menke zur Baumkletterei und ließ sich schließlich von ihm ausbilden:
"Da gibt es einen A- und einen B-Schein, das sind die relevanten berufsgenossenschaftlichen Scheine, die dauern jeweils 40 Stunden. Der A-Schein ist sozusagen der Einstiegsschein, dann muss man etwa 300 Stunden im Seil vergehen lassen, bis man überhaupt den B-Schein machen kann. Allerdings man muss diese ganze Kletterausbildung als Ganzes sehen, bis wir hier im Betrieb einen Kletterer fertig haben, vergehen etwa ein bis zwei Jahre, bis wir sagen, den können wir jetzt fast auf jeden Baum loslassen."
Erst mit dem B-Schein darf der Kletterer im Baum mit der Motorsäge arbeiten. Vorher aber muss er noch einen Motorsägeschein machen, was weitere 40 Unterrichtsstunden dauert. Sind alle erforderlichen Scheine zusammen, geht es mit der Baumkletterei allerdings erst so richtig los, denn nur die Übung macht den Meister:
"Es gibt viele Leute, die machen einen Kletterschein und klettern dann einmal im Monat, das reicht bei Weitem nicht aus. Also ich habe hier die Möglichkeit, dreimal die Woche zu klettern und habe letztes Jahr knapp 300 Bäume gepflegt und weggemacht. Das ist natürlich eine große Zahl, das sind dann teilweise Pflegeaufträge, wo man zum Beispiel Friedhöfe pflegt, da klettert man zehn Bäume am Tag. Da lernt man es auf jeden Fall richtig."
Die Baumkletterei ist kein eigener Beruf, sondern Teil der Baumpflege. Deswegen lassen sich die verschiedensten Menschen bei Oliver Menke ausbilden: Einige wie Forst- oder Fachagrarwirte bringen schon Vorkenntnisse in der Baumkunde mit. Andere wie auch Alexander Kutschera fangen erst über die Baumkletterei an, sich stärker für die Baumpflege zu interessieren und lernen in der Praxis die Grundlagen der artgerechten Pflege. Die Baumkletterei ermöglicht aber selbst Profis wie Oliver Menke immer neue Einblicke in die Baumwelt:
"Wenn man sich für Bäume interessiert, kann man den Baum noch mal ganz anders erfahren, als wenn man unten steht oder mit irgendwelchen Gerüsten oder Hubarbeitsbühnen an den Baum ran geht. Man kann den Baum als Kletterer ganz anders wahrnehmen, darum ist es eine von mir sehr geschätzte Arbeitsmethode."
In einem grünen Lastwagen kommen die Baumkletterer von Oliver Menke an ihrem Einsatzort an. Zwischen den Einfamilienhäusern in einem Außenbezirk von Köln ragt eine 18 Meter hohe Zeder in den Himmel. Der blaugrüne Nadelbaum steht keine zwei Meter vom Haus entfernt. Aus Sicherheitsgründen soll er nun gefällt werden, doch ringsum stehen Häuser. Ein klarer Fall für Baumkletterer wie Alexander Kutschera, der sich auch gleich an die Arbeit macht:
"Ich kleide mich an mit Gurtzeug, Steigeisen, Helm und Säge. Dann fange ich unten an, den Baum zu entasten, damit es mir den Zustieg leichter macht. Und dann fange ich an zu klettern, erst einmal ganz hoch rein. Dann bringe ich oben das Seil an mit einer Umlenkrolle, um dann die Äste anzuseilen und kontrolliert ablassen zu können."
Doch zunächst muss Alexander Kutschera mit Hilfe der messerscharfen Steigeisen frei in den Baum klettern. Erst wenn er in der Baumkrone angekommen ist, kann er sich mit Seilen am Baum sichern. Im Gegensatz zu Sportkletterern sichern sich die Baumkletterer selbst - und das gleich zweimal, für den Fall, dass die Säge eine der Sicherungen durchtrennt.
Mit der Motorsäge sägt Alexander Kutschera die Baumäste so an, dass sie in die gewünschte Richtung abgelassen werden können. Am Boden, am anderen Seilende, hilft ihm sein Kollege Knut Dunkhorst:
"Und hier unten am Baum ist eine Seilbremse. Wenn wir sofort voll ins Seil greifen und die schwere Last voll ins Seil fällt, dann macht der da oben so einen, schaukelt der hin und her, und kann also so gegen den Stamm geschleudert werden, dass der Kletterer sich oben verletzt. Das heißt, wir müssen dynamisch bremsen, nennt man das."
Das Zusammenspiel zwischen dem Kletterer und dem Mann am Boden muss stimmen. Alexander Kutschera, der sich konzentriert an den Seilen in der Baumkrone bewegt, überlegt sich gut, wo er die Motorsäge ansetzt - ein falscher Schnitt kann ihn den Halt kosten oder die umliegenden Gebäude beschädigen. Der gelernte Tischler und begeisterte Sportkletterer kam vor fünf Jahren über ein Praktikum bei Oliver Menke zur Baumkletterei und ließ sich schließlich von ihm ausbilden:
"Da gibt es einen A- und einen B-Schein, das sind die relevanten berufsgenossenschaftlichen Scheine, die dauern jeweils 40 Stunden. Der A-Schein ist sozusagen der Einstiegsschein, dann muss man etwa 300 Stunden im Seil vergehen lassen, bis man überhaupt den B-Schein machen kann. Allerdings man muss diese ganze Kletterausbildung als Ganzes sehen, bis wir hier im Betrieb einen Kletterer fertig haben, vergehen etwa ein bis zwei Jahre, bis wir sagen, den können wir jetzt fast auf jeden Baum loslassen."
Erst mit dem B-Schein darf der Kletterer im Baum mit der Motorsäge arbeiten. Vorher aber muss er noch einen Motorsägeschein machen, was weitere 40 Unterrichtsstunden dauert. Sind alle erforderlichen Scheine zusammen, geht es mit der Baumkletterei allerdings erst so richtig los, denn nur die Übung macht den Meister:
"Es gibt viele Leute, die machen einen Kletterschein und klettern dann einmal im Monat, das reicht bei Weitem nicht aus. Also ich habe hier die Möglichkeit, dreimal die Woche zu klettern und habe letztes Jahr knapp 300 Bäume gepflegt und weggemacht. Das ist natürlich eine große Zahl, das sind dann teilweise Pflegeaufträge, wo man zum Beispiel Friedhöfe pflegt, da klettert man zehn Bäume am Tag. Da lernt man es auf jeden Fall richtig."
Die Baumkletterei ist kein eigener Beruf, sondern Teil der Baumpflege. Deswegen lassen sich die verschiedensten Menschen bei Oliver Menke ausbilden: Einige wie Forst- oder Fachagrarwirte bringen schon Vorkenntnisse in der Baumkunde mit. Andere wie auch Alexander Kutschera fangen erst über die Baumkletterei an, sich stärker für die Baumpflege zu interessieren und lernen in der Praxis die Grundlagen der artgerechten Pflege. Die Baumkletterei ermöglicht aber selbst Profis wie Oliver Menke immer neue Einblicke in die Baumwelt:
"Wenn man sich für Bäume interessiert, kann man den Baum noch mal ganz anders erfahren, als wenn man unten steht oder mit irgendwelchen Gerüsten oder Hubarbeitsbühnen an den Baum ran geht. Man kann den Baum als Kletterer ganz anders wahrnehmen, darum ist es eine von mir sehr geschätzte Arbeitsmethode."