Sackgasse Universität. Wer in Marokko seinen Universitätsabschluss macht, braucht nicht nur gute Noten, sondern auch einen Daddy an passender Stelle. Ohne Vitamin B liefe in dem nordafrikanischen Land gar nichts, sagt Nadia Soufiani:
" Das Problem mit dem Auswahlverfahren ist, als es das erste Mal nach der Reform eingeführt wurde, glauben Sie mir: Wenn es einen Job gibt, wissen wir schon im Voraus wer ihn bekommt."
Nadia Soufiani sucht seit Jahren eine Stelle als Geologin. Die arbeitslose Akademikerin kämpft gegen die Ungerechtigkeit auf dem marokkanischen Arbeitsmarkt.
" Manchmal wird sogar die Ausschreibung des Job auf eine ganz bestimmte Person zugeschnitten. Es gibt in unserem Land leider keine Transparenz und es gibt auch keine Chancengleichheit. Es gibt keine objektiven Einstellungsverfahren, dass die Kompetenzen der Kandidaten bewertet."
Tausende und Zehntausende marokkanische Akademiker stehen auf der Straße. Sie haben kein Chance, wenn sie niemanden im zuständigen Ministerium kennen. Seit Jahren demonstrieren jede Woche einige hundert vor dem Parlament in Rabat, um auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Anfang März tranken sechs von ihnen Benzin, aus Verzweiflung über ihre Situation:
" Was wir verlangen ist eine Art Transparenz. Es gibt kein Auswahlverfahren,"
sagt Abdelkader Zraih. Er arbeitet für den demokratischen Bund der Arbeit. Und er ärgert sich über die Schummelei bei den Auswahlverfahren: "Das ist unser Problem. Die Vetternwirtschaft floriert auf hohem Niveau, und das obwohl es ein Gesetz gibt." Nadia Soufiani:
" Wir müssen es nur anwenden. Das Gesetz wurde beschlossen, es ist wunderschön auf dem Papier. Ich sage, nur auf dem Papier."
Inzwischen sind auch die marokkanischen Parteien auf das Problem aufmerksam geworden - ohne es zu ändern. Nadia Soufiani hat inzwischen eine militante Gruppe gegen die Vetternwirtschaft gegründet: die Gruppe der Fünf. Sie will eine Lösung für ihre Arbeitslosigkeit finden. Den diplomatischen Weg sei man bereits gegangen, aber leider habe das nichts gebracht:
" Es ist das System, denn hier geht es nicht nur um die arbeitslosen Akademiker und deren Einstellung. Für mich ist es eine Krankheit, ein Virus, der die Gesundheit dieses Landes zerstört. Ein Entwicklungsland."
Inzwischen ist die resolute Frau Anfang 30 und sauer. Der lauten und aufmüpfigen Akademikerin wurden seit der Gründung ihrer Gruppe inzwischen schon drei Mal Jobs in Ministerien angeboten. Drei Mal lehnte sie ab. Ihre Begründung: Sie will den Job verdienen. Und nicht geschenkt bekommen, damit sie ihre Arbeit gegen die Korruption beendet.
" Wenn ich den Posten verdiene, dann verdiene ich ihn halt. Ich kenne Leute in meinem Fach, die Jobs bekommen haben und man fragt sich warum. Ich weiß, dass ich besser bin, und das ist das Problem."
" Das Problem mit dem Auswahlverfahren ist, als es das erste Mal nach der Reform eingeführt wurde, glauben Sie mir: Wenn es einen Job gibt, wissen wir schon im Voraus wer ihn bekommt."
Nadia Soufiani sucht seit Jahren eine Stelle als Geologin. Die arbeitslose Akademikerin kämpft gegen die Ungerechtigkeit auf dem marokkanischen Arbeitsmarkt.
" Manchmal wird sogar die Ausschreibung des Job auf eine ganz bestimmte Person zugeschnitten. Es gibt in unserem Land leider keine Transparenz und es gibt auch keine Chancengleichheit. Es gibt keine objektiven Einstellungsverfahren, dass die Kompetenzen der Kandidaten bewertet."
Tausende und Zehntausende marokkanische Akademiker stehen auf der Straße. Sie haben kein Chance, wenn sie niemanden im zuständigen Ministerium kennen. Seit Jahren demonstrieren jede Woche einige hundert vor dem Parlament in Rabat, um auf die Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Anfang März tranken sechs von ihnen Benzin, aus Verzweiflung über ihre Situation:
" Was wir verlangen ist eine Art Transparenz. Es gibt kein Auswahlverfahren,"
sagt Abdelkader Zraih. Er arbeitet für den demokratischen Bund der Arbeit. Und er ärgert sich über die Schummelei bei den Auswahlverfahren: "Das ist unser Problem. Die Vetternwirtschaft floriert auf hohem Niveau, und das obwohl es ein Gesetz gibt." Nadia Soufiani:
" Wir müssen es nur anwenden. Das Gesetz wurde beschlossen, es ist wunderschön auf dem Papier. Ich sage, nur auf dem Papier."
Inzwischen sind auch die marokkanischen Parteien auf das Problem aufmerksam geworden - ohne es zu ändern. Nadia Soufiani hat inzwischen eine militante Gruppe gegen die Vetternwirtschaft gegründet: die Gruppe der Fünf. Sie will eine Lösung für ihre Arbeitslosigkeit finden. Den diplomatischen Weg sei man bereits gegangen, aber leider habe das nichts gebracht:
" Es ist das System, denn hier geht es nicht nur um die arbeitslosen Akademiker und deren Einstellung. Für mich ist es eine Krankheit, ein Virus, der die Gesundheit dieses Landes zerstört. Ein Entwicklungsland."
Inzwischen ist die resolute Frau Anfang 30 und sauer. Der lauten und aufmüpfigen Akademikerin wurden seit der Gründung ihrer Gruppe inzwischen schon drei Mal Jobs in Ministerien angeboten. Drei Mal lehnte sie ab. Ihre Begründung: Sie will den Job verdienen. Und nicht geschenkt bekommen, damit sie ihre Arbeit gegen die Korruption beendet.
" Wenn ich den Posten verdiene, dann verdiene ich ihn halt. Ich kenne Leute in meinem Fach, die Jobs bekommen haben und man fragt sich warum. Ich weiß, dass ich besser bin, und das ist das Problem."