"Ein Dirigent muss sehr genau räumlich hören können, um festzustellen, woher diese falsche Intonation kommt", erklärt Christine Kohlmetz, Neurologin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Zusammen mit Kollegen der Musikhochschule Hannover und der Universität Magdeburg wollte Kohlmetz herausfinden, wie viel besser das Dirigentengehör räumlich zuordnen kann.
Dazu setzten die Wissenschaftler ihre Versuchspersonen - sieben Dirigenten, sieben Pianisten und sieben Laien - einer ausgefeilten Apparatur aus. Insgesamt sechs Lautsprecher wurden um den Hörer angeordnet. Drei vorne und drei rechts, die nur sechs Winkelgrad auseinander lagen. Aus den Hörern drang ein Signalgeräusch, das die Probanden zuordnen sollten. Mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) maßen die beteiligten Neurologen, wie stark das Gehirn auf das sägende Geräusch reagierte.
Für die Musiker war der Test enttäuschend. "Viele sind mit anderen Erwartungen in diesen Versuch hineingegangen, weil sie damit gerechnet haben Musik zu hören", bekennt Kohlmetz. Doch das Ergebnis war eindeutig: Solange die Töne von vorne kamen, waren alle drei Testgruppen etwa gleich gut. Erst als es darum ging, mit nur einem Ohr genau hinzuhören, zeigte sich die Überlegenheit der Dirigenten. "Sie machten deutlich weniger Fehler auf den Positionen im peripheren Hörfeld", erklärt der MHH-Neurologe Wido Nager. Je länger die Laufbahn des Dirigenten dauerte, um so besser war die räumliche Wahrnehmung, was auf einen Lernprozess deutet. Ob sich daraus Schlussfolgerungen für Praxis ziehen lassen, ist allerdings fraglich. "Es ist sicherlich eine interessante Überlegung, ob man diese Fähigkeit schulen kann", so Kohlmetz. Doch diese Frage können die Wissenschaftler nicht mit Sicherheit beantworten.
[Quelle: Michael Engel]
Dazu setzten die Wissenschaftler ihre Versuchspersonen - sieben Dirigenten, sieben Pianisten und sieben Laien - einer ausgefeilten Apparatur aus. Insgesamt sechs Lautsprecher wurden um den Hörer angeordnet. Drei vorne und drei rechts, die nur sechs Winkelgrad auseinander lagen. Aus den Hörern drang ein Signalgeräusch, das die Probanden zuordnen sollten. Mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) maßen die beteiligten Neurologen, wie stark das Gehirn auf das sägende Geräusch reagierte.
Für die Musiker war der Test enttäuschend. "Viele sind mit anderen Erwartungen in diesen Versuch hineingegangen, weil sie damit gerechnet haben Musik zu hören", bekennt Kohlmetz. Doch das Ergebnis war eindeutig: Solange die Töne von vorne kamen, waren alle drei Testgruppen etwa gleich gut. Erst als es darum ging, mit nur einem Ohr genau hinzuhören, zeigte sich die Überlegenheit der Dirigenten. "Sie machten deutlich weniger Fehler auf den Positionen im peripheren Hörfeld", erklärt der MHH-Neurologe Wido Nager. Je länger die Laufbahn des Dirigenten dauerte, um so besser war die räumliche Wahrnehmung, was auf einen Lernprozess deutet. Ob sich daraus Schlussfolgerungen für Praxis ziehen lassen, ist allerdings fraglich. "Es ist sicherlich eine interessante Überlegung, ob man diese Fähigkeit schulen kann", so Kohlmetz. Doch diese Frage können die Wissenschaftler nicht mit Sicherheit beantworten.
[Quelle: Michael Engel]