Die Ohrmuschel an sich ist für das Hören nicht so wichtig. Dafür sind vor allem Mittel- und Innenohr verantwortlich. Bevor also am äußeren Ohr operiert wird, stellen die Mediziner sicher, dass der meist sehr kleine Patient, der ohne Ohrmuschel zur Welt kam, gut hören kann. Gibt es da Probleme, wird zuerst sein Hörvermögen hergestellt. "Aber in den meisten Fällen ist zumindest eines der Ohren vollkommen intakt", sagt der Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik München, Professor Alexander Berghaus.
" Meistens ist das einseitig, Gott-sei-Dank, so dass die Kinder auf dem anderen Ohr normal aussehen erstens Mal und aber auch normal hören, was sehr wichtig ist. Denn das Hören ist ja für die ganze weitere Entwicklung eines Säuglings und Kleinkinds von enormer Bedeutung. "
Es muss also zumeist nur eine Ohrmuschel rekonstruiert werden. Unter Chirurgen gilt es bis heute als besonders schwierig, das Ohrrelief in seiner Feinheit nachzubilden. Sie haben schon verschiedene Materialien eingesetzt:
" Man hat da über Jahrzehnte Rippenknorpel verwendet von den Patienten und wenn man dann so eine OP der Herstellung einer Ohrmuschel mit dem Rippenknorpel des Kindes macht, dann braucht man relativ viel von dem Rippenknorpel. "
Bei einem Vorschulkind muss man zuerst einen relativ großen Teil seines Rippenknorpels entfernen, um damit die Ohrmuschel nachbauen zu können. Das entstellt den kindlichen Brustkorb, der nie mehr ganz nachwächst. Aus Chirurgensicht hat der Rippenknorpel weitere Nachteile: er ist brüchig, lässt sich schlecht biegen und behält manchmal nicht seine Ausgangsform. Außerdem ist erst mal eine Operation notwendig, um den Knorpel zu gewinnen:
" Deswegen habe ich vor vielen Jahren schon überlegt, ob man nicht statt des Rippenknorpels Kunststoff als Implantat hernehmen kann und habe ein Polyethylen-Material darauf hin untersucht und das hat sich als sehr brauchbar erwiesen. Dieses poröse Polyethylen ist sehr gewebeverträglich und lässt sich hervorragend bearbeiten. "
Also ähnlich wie Silikon. Auch damit hat man Ohrmuscheln geformt, musste aber feststellen, dass Silikon häufig Infektionen auslöst. Dieses Problem zeigt sich bislang nicht bei dem Kunststoff, den Berghaus einsetzt. Er ist indes genauso gut modellierbar wie Silikon:
" Man kann dem genau die gewünschte Form einer Ohrmuschel geben, also wenn jemand auf einer Seite noch eine normale Ohrmuschel hat, dann kann man spiegelbildlich der anderen Seite recht genau diese Form auch geben. "
Es ist aber nicht so, dass der Patient dann mit einem wohlgeformten Plastikohr herumlaufen muss. Das Kunststoffgerüst wächst sich schnell in die Haut ein. Auf der relativ offenen, porösen Oberfläche verankert sich die Haut besonders leicht. Ein weiterer Vorteil: Polyethylen kann dauerhaft im Körper bleiben, weil es gut verträglich ist. Probleme gab es jedoch bei den ersten Operationen:
" In der Anfangszeit haben manche Kollegen die Erfahrung gemacht, dass so ein Kunststoffgerüst auch mal gebrochen ist, da war es einfach etwas zu dünn, inzwischen sind die Gerüste, die wir verwenden, kräftiger und da passiert das nicht mehr. "
Mittlerweile haben Alexander Berghaus und seine Kollegen 60 Operationen mit dem porösen Polyethylen durchgeführt. Manchmal weist die Haut über dem Kunststoff später noch kleine Lücken auf. Dann wird nachgebessert. Das Resultat kommt einem echten Ohr sehr nahe. Mit kleiner Einschränkung:
" Es wird vielleicht in den Details der Ausformung nicht ganz so präzise sein wie das auf einem normal gewachsenen Ohr der Fall ist, da müssen wir gewisse Abstriche schon machen, das ist aber bei der Verwendung von Rippenknorpel ganz genauso. "
Nach der Operation müssen Patienten noch eine Woche lang einen Kopfverband tragen. So kann die Haut über dem Kunststoff gut festwachsen.
" Meistens ist das einseitig, Gott-sei-Dank, so dass die Kinder auf dem anderen Ohr normal aussehen erstens Mal und aber auch normal hören, was sehr wichtig ist. Denn das Hören ist ja für die ganze weitere Entwicklung eines Säuglings und Kleinkinds von enormer Bedeutung. "
Es muss also zumeist nur eine Ohrmuschel rekonstruiert werden. Unter Chirurgen gilt es bis heute als besonders schwierig, das Ohrrelief in seiner Feinheit nachzubilden. Sie haben schon verschiedene Materialien eingesetzt:
" Man hat da über Jahrzehnte Rippenknorpel verwendet von den Patienten und wenn man dann so eine OP der Herstellung einer Ohrmuschel mit dem Rippenknorpel des Kindes macht, dann braucht man relativ viel von dem Rippenknorpel. "
Bei einem Vorschulkind muss man zuerst einen relativ großen Teil seines Rippenknorpels entfernen, um damit die Ohrmuschel nachbauen zu können. Das entstellt den kindlichen Brustkorb, der nie mehr ganz nachwächst. Aus Chirurgensicht hat der Rippenknorpel weitere Nachteile: er ist brüchig, lässt sich schlecht biegen und behält manchmal nicht seine Ausgangsform. Außerdem ist erst mal eine Operation notwendig, um den Knorpel zu gewinnen:
" Deswegen habe ich vor vielen Jahren schon überlegt, ob man nicht statt des Rippenknorpels Kunststoff als Implantat hernehmen kann und habe ein Polyethylen-Material darauf hin untersucht und das hat sich als sehr brauchbar erwiesen. Dieses poröse Polyethylen ist sehr gewebeverträglich und lässt sich hervorragend bearbeiten. "
Also ähnlich wie Silikon. Auch damit hat man Ohrmuscheln geformt, musste aber feststellen, dass Silikon häufig Infektionen auslöst. Dieses Problem zeigt sich bislang nicht bei dem Kunststoff, den Berghaus einsetzt. Er ist indes genauso gut modellierbar wie Silikon:
" Man kann dem genau die gewünschte Form einer Ohrmuschel geben, also wenn jemand auf einer Seite noch eine normale Ohrmuschel hat, dann kann man spiegelbildlich der anderen Seite recht genau diese Form auch geben. "
Es ist aber nicht so, dass der Patient dann mit einem wohlgeformten Plastikohr herumlaufen muss. Das Kunststoffgerüst wächst sich schnell in die Haut ein. Auf der relativ offenen, porösen Oberfläche verankert sich die Haut besonders leicht. Ein weiterer Vorteil: Polyethylen kann dauerhaft im Körper bleiben, weil es gut verträglich ist. Probleme gab es jedoch bei den ersten Operationen:
" In der Anfangszeit haben manche Kollegen die Erfahrung gemacht, dass so ein Kunststoffgerüst auch mal gebrochen ist, da war es einfach etwas zu dünn, inzwischen sind die Gerüste, die wir verwenden, kräftiger und da passiert das nicht mehr. "
Mittlerweile haben Alexander Berghaus und seine Kollegen 60 Operationen mit dem porösen Polyethylen durchgeführt. Manchmal weist die Haut über dem Kunststoff später noch kleine Lücken auf. Dann wird nachgebessert. Das Resultat kommt einem echten Ohr sehr nahe. Mit kleiner Einschränkung:
" Es wird vielleicht in den Details der Ausformung nicht ganz so präzise sein wie das auf einem normal gewachsenen Ohr der Fall ist, da müssen wir gewisse Abstriche schon machen, das ist aber bei der Verwendung von Rippenknorpel ganz genauso. "
Nach der Operation müssen Patienten noch eine Woche lang einen Kopfverband tragen. So kann die Haut über dem Kunststoff gut festwachsen.