
Was die Mannschaftswettbewerbe angeht, sind die ehemals so erfolgreichen deutschen Fechter bei den Olympischen Spielen 2016 zur Zuschauerrolle verdonnert. "Das zu sehen, tut weh", sagte der frühere Degen-Olympiasieger Arnd Schmitt in der Sendung "Sport am Samstag". Auch sonst sieht es derzeit nicht besonders rosig aus: Nur vier Einzelathleten konnten sich bislang sicher für Rio qualifizieren.
Deutschland verliert den Anschluss
Arnd Schmitt führt diese momentane "Extremsituation" unter anderem auch auf die Entscheidung des internationalen Fechtverbandes zurück, pro Nation nur noch eine begrenzte Zahl von Fechtern zu Weltcup-Wettbewerben zuzulassen - eine Entscheidung, mit der andere Nationen wie etwa Italien oder Frankreich offenbar besser zurecht kommen: "Es stimmt, andere Nationen haben es geschafft, ihr Leistungsniveau zu halten", konstatierte Arnd Schmitt.
Zu lasches Training?
Auch der immer wiederkehrenden Ruf nach Zentralisierung sei problematisch, da er die vielen kleinen Fechtschulen, die früher in Deutschland für den Nachwuchs gesorgt hätten, aussauge. Der ehemalige Fechter kritisierte außerdem das Trainingsniveau heutiger Kollegen: "Mit Anfang 20 hatte ich schon mehr Gefechte gemacht als manche heute bis zu ihrem Karriereende." Früher habe man mehr und intensiver trainiert.
Durch die schlechte Ausgangslage bei Olympia drohe dem Fechtsport nun eine weitere Abwärtsspirale, erklärte Arnd Schmitt, denn: Weniger Medaillen bedeuteten auch weniger finanzielle Förderung. Auch das Niveau der Trainer müsse auf den Prüfstand.
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