Der Direktor des Deutschen Olympischen Sportbundes Alfons Hörmann nannte Höfl-Riesch eine ‚Wahl mit Sternchen‘.Generaldirektor Michael Vesper sagte: ‚Das ganze Team wird sich gern hinter ihr versammeln.‘ Damit nahm er indirekt Bezug auf die Diskussion um Claudia Pechstein als Fahnenträgerin. Die 41-jährige fünffache Olympiasiegerin ist nach Verbüßen ihrer zweijährigen Dopingstrafe unter Aktiven und Funktionären noch immer umstritten.

Höfl-Riesch ist bestens auf ihre Aufgabe vorbereitet: Mit schwarz-rot-gold lackierten Fingernägeln reiste sie bereits am Dienstag nach Sotschi. Fahnenträgerin für die deutsche Mannschaft zu sein, mache sie sehr, sehr stolz. Damit gehe ein ‚ganz großer Traum‘ in Erfüllung.

Auf die Frage, wie sie vor dem Hintergrund der Kritik an Russland zu Olympischen Spielen in dem Land stehe, sagte die Doppel-Olympiasiegerin von Vancouver: ‚Für uns Sportler ist es das Größte, bei Olympia zu starten, aber wir entscheiden ja nicht, wo es stattfindet.‘ Über politische Hintergründe hätten sich die Verantwortlichen bei der Vergabe der Spiele Gedanken machen müssen.

Für Höfl-Riesch werden ihre zweiten Olympischen Spiele zugleich ihre letzten sein. Sie kündigte an, spätestens nach der WM 2015 ihre Karriere beenden zu wollen. Ihren ersten Auftritt im Alpin-Zentrum ‚Rosa Chutor‘ hat sie am kommenden Montag in der Super-Kombination.