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Oper in Nowosibirsk
Intendant nach "Tannhäuser"-Kontroverse abgesetzt

In Nowosibirsk, der drittgrößten Stadt Russlands, steht das Opernhaus zurzeit wegen einer umstrittenen "Tannhäuser"-Inszenierung unter Druck. Auf ein entsprechendes Poster, das ein Kruzifix zwischen den nackten Beinen einer Frau zeigt, hatte das Haus bereits verzichtet, obwohl ein Gericht darin keine Blasphemie gesehen hatte. Doch nun ist der Streit eskaliert.

Sabine Adler im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske |
    Szene aus der Tannhäuser-Inszenierung in Nowosibirsk.
    Szene aus der Tannhäuser-Inszenierung in Nowosibirsk. (imago/ITAR-TASS)
    An diesem Sonntag habe der Direktor der Staatsoper und des Balletts, Boris Mesdritsch erfahren, dass er nicht mehr Intendant sei, sagte Korrespondentin Sabine Adler im DLF. Wladimir Kechman, der auch das Michailowski-Theater in Sankt Petersburg führt, werde diese Aufgabe mitübernehmen. Kechman habe sich in den Streit um die Inszenierung, indem er eingestimmt habe in dem Chor von Kirche und von Teilen der Politik.
    In den letzten Wochen war die Kontroverse um die Inszenierung immer größer geworden. Mesdritsch soll die mächtige russisch-orthodoxe Kirche mit einer modernen Inszenierung von Richard Wagners "Tannhäuser" verärgert haben.
    Das Gespräch mit DLF-Korrespondentin Sabine Adler können Sie hier in Kürze in voller Länge nachlesen oder hören Sie es jetzt im Audio-Player oben rechts.