Schätzungen zufolge wurden dabei seit Beginn der Drohnenangriffe im Jahr 2004 mehr als 1000 Menschen getötet. Auffällig ist, wie die Zahl der Angriffe steigt: Alleine in diesem Jahr hat es 40 solcher Attacken in Pakistan gegeben und damit beinahe genauso viele wie in der gesamten Ära Bush. Die "New America Foundation", ein unabhängiger "Think Tank" in Washington, hat errechnet, dass ein Drittel der Getöteten Zivilisten sind.
Daher verwundert es nicht, dass die Drohnenangriffe der Amerikaner in Pakistan ein heikles Thema sind. Das bestätigt der Journalist Hamid Mir, Direktor des Privatsenders Geo TV. Er glaubt, dass die Zahl der getöteten Zivilisten noch viel höher liegt. Auf einer Podiumsdiskussion sagte er kürzlich:
"Die Drohnenangriffe sind kein Problem, dem sich Pakistan stellen muss. Sie sind ein Problem der Amerikaner. Denn sie schüren im Land den Hass auf die USA, und nicht auf die pakistanische Armee. Von 2004 bis 2008 hat es 34 Drohnenangriffe gegeben. Und von 2008 bis März 2009 gab es 46 solcher Angriffe. 513 Menschen wurden dabei getötet. Von den 513 Getöteten waren etwa 14 Terroristen, die vielen anderen waren unschuldige Zivilisten."
Die Regierung in Islamabad spielt bei den Drohnenangriffen - wie so oft - eine äußerst ambivalente Rolle. Offiziell muss Islamabad die Angriffe verurteilen, und tut das auch. Außenminister Shah Mehmood Qureshi nach dem Besuch einer US-Delegation:
"Wir sprachen über die Drohnen. Und lassen Sie mich ganz offen sagen: Es gibt Differenzen zwischen uns."
Der offizielle Standpunkt Pakistans ist, die Angriffe verletzten die "staatliche Souveränität" des Landes. Washington solle die Technologie besser der pakistanischen Armee überlassen, damit diese die Angriffe auf die Militanten selbst durchführen kann. Islamabad ist also nicht gegen die verdeckten Einsätze an sich und nimmt damit auch zivile Opfer in Kauf, beharrt lediglich auf seiner Souveränität.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang jedoch Folgendes: Vor anderthalb Jahren entdeckte ein Journalist auf Satellitenaufnahmen des Internetdienstes Google Earth drei Predator-Drohnen des CIA – und das auf der pakistanischen Luftwaffenbasis in Shamsi, rund 300 Kilometer südwestlich von Quetta, im Westen des Landes. Die Bilder, die kurze Zeit später von Google Earth verschwanden, belegten, dass Islamabad die Drohnenangriffe nicht nur duldet; sie erfolgen sogar teilweise von pakistanischem Territorium aus. Weder Regierung noch Armee äußerten sich zu der spektakulären Entdeckung.
Philip Alston, der UN-Sondergesandte für außergerichtliche Tötungen, sieht in den gezielten Tötungen selbst Terrorverdächtiger durch unbemannte Drohnen einen möglichen Verstoß:
"Meine Sorge ist, dass diese Drohnen-Angriffe in einem Rahmen erfolgen, der internationales Recht verletzt. Die Regierung der Vereinigten Staaten ist verpflichtet, offenzulegen, in welcher Weise sie sicherstellt, dass mit diesen Waffen keine willkürlichen und außergerichtlichen Tötungen durchgeführt werden."
Der pakistanische Journalist Hamid Mir glaubt sogar, dass die Angriffe die Militanten auf lange Sicht stärken und die Probleme des Landes verschlimmern könnten:
"Diese Drohnenangriffe verletzten Artikel 24 der Charta der Vereinten Nationen. Niemand kann rechtfertigen, dass für den 'Krieg gegen den Terror' das internationale Recht gebrochen wird. Diese Art von Krieg hat noch mehr Terror zur Folge und mehr Hass nicht nur gegen die pakistanische Armee, sondern vor allem gegen die USA."
Daher verwundert es nicht, dass die Drohnenangriffe der Amerikaner in Pakistan ein heikles Thema sind. Das bestätigt der Journalist Hamid Mir, Direktor des Privatsenders Geo TV. Er glaubt, dass die Zahl der getöteten Zivilisten noch viel höher liegt. Auf einer Podiumsdiskussion sagte er kürzlich:
"Die Drohnenangriffe sind kein Problem, dem sich Pakistan stellen muss. Sie sind ein Problem der Amerikaner. Denn sie schüren im Land den Hass auf die USA, und nicht auf die pakistanische Armee. Von 2004 bis 2008 hat es 34 Drohnenangriffe gegeben. Und von 2008 bis März 2009 gab es 46 solcher Angriffe. 513 Menschen wurden dabei getötet. Von den 513 Getöteten waren etwa 14 Terroristen, die vielen anderen waren unschuldige Zivilisten."
Die Regierung in Islamabad spielt bei den Drohnenangriffen - wie so oft - eine äußerst ambivalente Rolle. Offiziell muss Islamabad die Angriffe verurteilen, und tut das auch. Außenminister Shah Mehmood Qureshi nach dem Besuch einer US-Delegation:
"Wir sprachen über die Drohnen. Und lassen Sie mich ganz offen sagen: Es gibt Differenzen zwischen uns."
Der offizielle Standpunkt Pakistans ist, die Angriffe verletzten die "staatliche Souveränität" des Landes. Washington solle die Technologie besser der pakistanischen Armee überlassen, damit diese die Angriffe auf die Militanten selbst durchführen kann. Islamabad ist also nicht gegen die verdeckten Einsätze an sich und nimmt damit auch zivile Opfer in Kauf, beharrt lediglich auf seiner Souveränität.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang jedoch Folgendes: Vor anderthalb Jahren entdeckte ein Journalist auf Satellitenaufnahmen des Internetdienstes Google Earth drei Predator-Drohnen des CIA – und das auf der pakistanischen Luftwaffenbasis in Shamsi, rund 300 Kilometer südwestlich von Quetta, im Westen des Landes. Die Bilder, die kurze Zeit später von Google Earth verschwanden, belegten, dass Islamabad die Drohnenangriffe nicht nur duldet; sie erfolgen sogar teilweise von pakistanischem Territorium aus. Weder Regierung noch Armee äußerten sich zu der spektakulären Entdeckung.
Philip Alston, der UN-Sondergesandte für außergerichtliche Tötungen, sieht in den gezielten Tötungen selbst Terrorverdächtiger durch unbemannte Drohnen einen möglichen Verstoß:
"Meine Sorge ist, dass diese Drohnen-Angriffe in einem Rahmen erfolgen, der internationales Recht verletzt. Die Regierung der Vereinigten Staaten ist verpflichtet, offenzulegen, in welcher Weise sie sicherstellt, dass mit diesen Waffen keine willkürlichen und außergerichtlichen Tötungen durchgeführt werden."
Der pakistanische Journalist Hamid Mir glaubt sogar, dass die Angriffe die Militanten auf lange Sicht stärken und die Probleme des Landes verschlimmern könnten:
"Diese Drohnenangriffe verletzten Artikel 24 der Charta der Vereinten Nationen. Niemand kann rechtfertigen, dass für den 'Krieg gegen den Terror' das internationale Recht gebrochen wird. Diese Art von Krieg hat noch mehr Terror zur Folge und mehr Hass nicht nur gegen die pakistanische Armee, sondern vor allem gegen die USA."