Bei Monika Mefort* fing es damit an, dass sie merkte, auf dem rechten Auge immer schlechter zu sehen. Konturen wurden unscharf, Farben verblassten, der Blick war "vernebelt". Monika Mefort leidet an einer Entzündung des inneren Auges, im Fachausdruck "Uveitis". Im Alltag ist die 30-Jährige dadurch gehandikapt:
" Das Gesichtsfeld ist deutlich eingeschränkt, es passiert mir immer wieder in Menschenmengen, dass ich Leute umlaufe. Lesen ist für mich schwierig geworden, ich kann wohl lesen, aber es gibt manche Tage, da sehe ich Doppelbilder, da bekomme ich schnell Kopfschmerzen, die Augen tränen schnell, gerade bei Bildschirmarbeit ist es deutlich schwieriger geworden. Ich bin schneller geblendet, muss immer die Sonnenbrille aufsetzen, weil ich sonst nichts sehe. "
Typisch für Uveitis ist der schleichende Krankheitsprozess, d.h. die Entzündungen treten in Schüben auf. Je nachdem, wie heftig ein Schub ist, können Komplikationen folgen: z.B. können Iris und Augenlinse verkleben, wodurch das Kammerwasser sich staut und der Augeninnendruck steigt, dies wird als "grüner Star" bezeichnet.
Doch fast ausnahmslos führen die Entzündungen zum "grauen Star", die Linse trübt sich ein, wird grau. Insofern ist der der "graue Star" nicht nur eine lästige Erscheinung des Alters, erklärt Augenchirurg Dr. Thomas Neß von der Universitäts-Augenklinik in Freiburg:
" Der graue Star bei den Patienten mit Entzündungen im Auge trifft vornehmlich auch Personen, die noch im Erwerbsleben stehen, die noch jünger sind, die auch für ihren Arbeitsprozess wieder rehabilitiert werden wollen und weiter arbeiten wollen. Und da ist heutzutage eine erhöhte Anforderung an das Sehvermögen notwendig. Man muss sich nur vorstellen: Man arbeitet am Computer oder Ähnliches, da braucht man ein vernünftiges Sehvermögen. "
Die augenärztliche Behandlung richtet sich darauf, die entzündlichen Beschwerden einzudämmen. Vor allem Kortisonpräparate sollen helfen, einen erneuten Entzündungsschub zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern. Medizinisch bekämpft werden Symptome, denn meist bleiben die Ursachen ungeklärt. Viren, Bakterien oder Pilze können "Uveitis" auslösen, auch Formen von Rheuma und allgemein Krankheiten, die das Immunsystem schwächen.
Um das Sehvermögen der Patienten zu verbessern, muss - wie beim altersbedingten grauen Star auch - die eingetrübte Linse entfernt werden:
" Bei Patienten mit Entzündung im Auge hat man lange Zeit gedacht, dass es nicht möglich ist, Kunstlinsen einzupflanzen. Man hat sie ohne Linse operiert und war darauf angewiesen, sie nachher mit sehr starken Brillengläsern oder mit Kontaktlinsen zu versorgen. Mittlerweile weiß man, dass auch bei diesen Patienten - mit wenigen Ausnahmen - die Kunstlinse genauso eingepflanzt werden kann wie bei Patienten mit altersbedingtem grauen Star. Voraussetzung dafür ist, dass die Entzündung vorher mit Medikamenten gut unter Kontrolle gebracht worden ist, und da haben wir in den letzten Jahren wirksame Medikamente zu Hand bekommen, um diese Entzündungen unter Kontrolle zu bekommen. Daher ist es möglich, auch diese Patienten mit Linsen im Auge adäquat zu versorgen. "
Im Fall einer chronischen Augenentzündung verfährt Augenchirurg Dr. Neß wie bei den Standard-Operationen des "grauen Star": Er macht einen kleinen Schnitt an der Hornhaut, schält die eingetrübte Linse mittels Ultraschall aus dem Auge heraus, und setzt genau an die Stelle, wo die alte Linse war, eine Kunststofflinse aus Acryl ein. Der ganze operative Eingriff dauert nur ca. 8-10 Minuten. Für den Heilungsprozess muss der Patient mit Uveitis vergleichsweise mehr Geduld aufbringen als Patienten mit altersbedingtem grauen Star, weil das erkrankte Auge durch den Eingriff zusätzlich gereizt ist. Wann die Operation fällig ist- empfiehlt der Augenchirurg - sollte ganz persönlich entschieden werden:
" Den grauen Star operieren muss man - mit wenigen Ausnahmen - nie . Aber, solange man ihn nicht operiert hat, sieht man einfach schlechter. Das heißt für mich stellt sich die zwingende Indikation immer dann, wenn der Patient das erreicht hat, was ich die "soziale Blindheit" nenne. Dann, wenn er seine persönliche Post, seine Kontoauszüge nicht mehr lesen kann, und damit in seiner persönlichen Umgebung stark eingeschränkt ist. Und dann sollte man dem Patient dazu raten, eine graue-Star-Operation über sich ergehen zu lassen. "
Materialmängel bei bestimmten Kunststofflinsen haben vor einigen Jahren Patienten
verunsichert: Eingepflanzte Linsen hatten sich nach kurzer Zeit eingetrübt und konnten kaum wieder herausgenommen werden. Längst sind die schadhaften Linsen vorm Markt. Trotzdem kann niemand garantieren, dass künstliche Linsen in Ausnahmefällen nicht doch eintrüben. Allerdings kann heute problemlos eine neue Kunststofflinse eingesetzt werden, versichern Experten.
(*Name von der Redaktion geändert)
" Das Gesichtsfeld ist deutlich eingeschränkt, es passiert mir immer wieder in Menschenmengen, dass ich Leute umlaufe. Lesen ist für mich schwierig geworden, ich kann wohl lesen, aber es gibt manche Tage, da sehe ich Doppelbilder, da bekomme ich schnell Kopfschmerzen, die Augen tränen schnell, gerade bei Bildschirmarbeit ist es deutlich schwieriger geworden. Ich bin schneller geblendet, muss immer die Sonnenbrille aufsetzen, weil ich sonst nichts sehe. "
Typisch für Uveitis ist der schleichende Krankheitsprozess, d.h. die Entzündungen treten in Schüben auf. Je nachdem, wie heftig ein Schub ist, können Komplikationen folgen: z.B. können Iris und Augenlinse verkleben, wodurch das Kammerwasser sich staut und der Augeninnendruck steigt, dies wird als "grüner Star" bezeichnet.
Doch fast ausnahmslos führen die Entzündungen zum "grauen Star", die Linse trübt sich ein, wird grau. Insofern ist der der "graue Star" nicht nur eine lästige Erscheinung des Alters, erklärt Augenchirurg Dr. Thomas Neß von der Universitäts-Augenklinik in Freiburg:
" Der graue Star bei den Patienten mit Entzündungen im Auge trifft vornehmlich auch Personen, die noch im Erwerbsleben stehen, die noch jünger sind, die auch für ihren Arbeitsprozess wieder rehabilitiert werden wollen und weiter arbeiten wollen. Und da ist heutzutage eine erhöhte Anforderung an das Sehvermögen notwendig. Man muss sich nur vorstellen: Man arbeitet am Computer oder Ähnliches, da braucht man ein vernünftiges Sehvermögen. "
Die augenärztliche Behandlung richtet sich darauf, die entzündlichen Beschwerden einzudämmen. Vor allem Kortisonpräparate sollen helfen, einen erneuten Entzündungsschub zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern. Medizinisch bekämpft werden Symptome, denn meist bleiben die Ursachen ungeklärt. Viren, Bakterien oder Pilze können "Uveitis" auslösen, auch Formen von Rheuma und allgemein Krankheiten, die das Immunsystem schwächen.
Um das Sehvermögen der Patienten zu verbessern, muss - wie beim altersbedingten grauen Star auch - die eingetrübte Linse entfernt werden:
" Bei Patienten mit Entzündung im Auge hat man lange Zeit gedacht, dass es nicht möglich ist, Kunstlinsen einzupflanzen. Man hat sie ohne Linse operiert und war darauf angewiesen, sie nachher mit sehr starken Brillengläsern oder mit Kontaktlinsen zu versorgen. Mittlerweile weiß man, dass auch bei diesen Patienten - mit wenigen Ausnahmen - die Kunstlinse genauso eingepflanzt werden kann wie bei Patienten mit altersbedingtem grauen Star. Voraussetzung dafür ist, dass die Entzündung vorher mit Medikamenten gut unter Kontrolle gebracht worden ist, und da haben wir in den letzten Jahren wirksame Medikamente zu Hand bekommen, um diese Entzündungen unter Kontrolle zu bekommen. Daher ist es möglich, auch diese Patienten mit Linsen im Auge adäquat zu versorgen. "
Im Fall einer chronischen Augenentzündung verfährt Augenchirurg Dr. Neß wie bei den Standard-Operationen des "grauen Star": Er macht einen kleinen Schnitt an der Hornhaut, schält die eingetrübte Linse mittels Ultraschall aus dem Auge heraus, und setzt genau an die Stelle, wo die alte Linse war, eine Kunststofflinse aus Acryl ein. Der ganze operative Eingriff dauert nur ca. 8-10 Minuten. Für den Heilungsprozess muss der Patient mit Uveitis vergleichsweise mehr Geduld aufbringen als Patienten mit altersbedingtem grauen Star, weil das erkrankte Auge durch den Eingriff zusätzlich gereizt ist. Wann die Operation fällig ist- empfiehlt der Augenchirurg - sollte ganz persönlich entschieden werden:
" Den grauen Star operieren muss man - mit wenigen Ausnahmen - nie . Aber, solange man ihn nicht operiert hat, sieht man einfach schlechter. Das heißt für mich stellt sich die zwingende Indikation immer dann, wenn der Patient das erreicht hat, was ich die "soziale Blindheit" nenne. Dann, wenn er seine persönliche Post, seine Kontoauszüge nicht mehr lesen kann, und damit in seiner persönlichen Umgebung stark eingeschränkt ist. Und dann sollte man dem Patient dazu raten, eine graue-Star-Operation über sich ergehen zu lassen. "
Materialmängel bei bestimmten Kunststofflinsen haben vor einigen Jahren Patienten
verunsichert: Eingepflanzte Linsen hatten sich nach kurzer Zeit eingetrübt und konnten kaum wieder herausgenommen werden. Längst sind die schadhaften Linsen vorm Markt. Trotzdem kann niemand garantieren, dass künstliche Linsen in Ausnahmefällen nicht doch eintrüben. Allerdings kann heute problemlos eine neue Kunststofflinse eingesetzt werden, versichern Experten.
(*Name von der Redaktion geändert)