
Nach dem Mauerbau floh sie in den Westen und fand neue Engagements an der Deutschen Oper Berlin, der Oper Frankfurt und dem Opernhaus in San Francisco. Das Rollenspekturm der Altistin reichte von der Carmen in der gleichnamigen Oper, über die Ulrica in Verdis "Ein Maskenball" bis hin zur Brangäne in Wagners "Tristan und Isolde". Červená erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die tschechische Verdienstmedaille und den Ehrentitel "Dame der tschechischen Kultur". Unter dem Titel "Heimweh verboten - Mein Stück Theater- und Weltgeschichte" erschienen 1999 ihre Lebenserinnerungen.
Während ihrer gesamten Karriere war Červená auch immer wieder als Film- und Fernsehschauspielerin in tschechischen und deutschsprachigen Produktionen tätig. 2001 war sie im Regiedebüt "Jeans" von Nicolette Krebitz zu sehen. 2017 bekleidete sie 91-jährig eine Nebenrolle in einer Episode der ZDF-Fernsehreihe "München Mord".
Diese Nachricht wurde am 08.05.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.